NABU-PRESSEMITTEILUNG | NR 30/21 | 21. März 2021
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Internationaler Tag des Waldes (21.3.)
Tag des Waldes (21.3.): Krüger: „Naturschutz ist eine Frage der
globalen Gerechtigkeit“
NABU und BMZ unterzeichnen „Kompetenzpartnerschaft Natur“
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Berlin – Zum Internationalen Tag des Waldes haben der NABU und das
Bundesentwicklungsministerium (BMZ) eine verstärkte Zusammenarbeit zum
Waldschutz angekündigt. „Wälder dienen nicht nur als Kohlenstoffspeicher
und Lebensraum für bedrohte Artenvielfalt. Weltweit sind mehr als eine
Milliarde Menschen ganz unmittelbar von intakten Wäldern abhängig und
nutzen sie als überlebenswichtige Ressource, z.B. für Lebensmittel,
Brennstoffe, Baumaterialien oder Heilpflanzen“, so NABU-Präsident
Jörg-Andreas Krüger.
 
Der NABU arbeitet daher mit dem BMZ zum Schutz der Bergnebelwälder in
Äthiopiens Kafa-Biosphärenreservat zusammen. Dort konnte die
nachhaltige Bewirtschaftung von 10.000 Hektar Wald langfristig gesichert
werden. Um die Zusammenarbeit auszubauen, haben der NABU, die NABU
International Naturschutzstiftung und das Bundesentwicklungsministerium
die „Kompetenzpartnerschaft Natur“ unterzeichnet. Darüber hinaus
kooperieren der NABU und das BMZ beim neugegründeten Legacy Landscapes
Fund, der privates Kapital für den Naturschutz mobilisieren soll.
 
„Der NABU und das BMZ verbindet das gemeinsame Ziel, die Natur und
Umwelt zu schützen und eine nachhaltige Entwicklung voranzubringen.
Nicht nur wegen und mit Covid-19 ist jetzt der Zeitpunkt da, umzusteuern
und Themen der Entwicklungszusammenarbeit in Deutschland und weltweit zu
stärken. Saubere Luft, reines Wasser, fruchtbare Böden, eine reiche
Artenvielfalt, ein intaktes Klima – all das ist wichtiges Naturkapital.
Wo dieses Kapital zerstört wird, leiden die Ärmsten der Welt am meisten.
Natur zu schützen, ist eine Frage der globalen Gerechtigkeit“, so Krüger
anlässlich der Unterzeichnung. 
 
„Die grünen Lungen unseres Planeten sind in großer Gefahr. 420
Millionen Hektar Wald sind in den letzten 30 Jahren verloren gegangen -
das ist fast die Fläche der EU. Der Waldverlust ist Jahr für Jahr
weiterhin alarmierend hoch. Jedes Jahr verschwinden von der Erde rund
zehn Millionen Hektar Wald - das ist fast ein Drittel der Fläche von
Deutschland. Weltweit wird alle vier Sekunden die Fläche eines
Fußballfeldes abgeholzt - vor allem für riesige Soja- und
Palmölplantagen. Das müssen wir stoppen! Wir brauchen endlich eine
streng überwachte Zertifizierung und ein Importverbot für Soja, das auf
gerodeten Waldflächen angebaut wurde. Es dürfen keine Regenwälder für
den Anbau von Soja und Palmöl brennen. Die Biodiversitätskonferenz
dieses Jahr in China muss grundsätzlich eine Trendwende einleiten: Wir
brauchen ein ‚Paris Abkommen‘ für den Artenschutz. Denn Wälder sind auch
Lebensräume: Weltweit leben 300 Millionen Menschen von und mit dem Wald.
Sie bieten drei Vierteln aller Tier- und Pflanzenarten auf der Erde eine
Heimat. Dieses Welterbe müssen wir konsequent schützen“, so
Bundesentwicklungsminister Gerd Müller.
 
Der NABU hat bereits zahlreiche Vorhaben mit finanzieller Unterstützung
des BMZ umgesetzt, darunter das Projekt „Forests for Future“ im
Südwesten Äthiopiens, wo drei große Bergnebel- und Regenwaldgebiete
in Zusammenarbeit mit lokalen Gemeinden und Behörden wiederhergestellt
werden. Im gemeindebasierten Schutzgebiet Mahavavy-Kinkony auf
Madagaskar konnte der NABU mit Unterstützung des BMZ durch die
Einrichtung von Brandschneisen und Aufklärung der Bevölkerung Waldbrände
um fast 20 Prozent reduzieren. Auch Kampagnen zu den 17 Zielen für
nachhaltige Entwicklung (SDGs) setzten die Partner gemeinsam um.
Zukünftig möchten die Partner in den Bereichen internationaler
Naturschutz, Klimaanpassungen und nachhaltige Regionalentwicklung
strategisch zusammenarbeiten, Projekte entwickeln und sowohl in den
Partnerländern vor Ort als auch in Deutschland Bewusstsein für
notwendige Naturschutz - und Nachhaltigkeitsmaßnahmen schaffen.
 
Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen
FAO hat den Tag des Waldes in den 1970er Jahren ins Leben gerufen, um
auf die globale Waldzerstörung aufmerksam zu machen. 
 


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