http://rickrozoff.wordpress.com/2009/12/23/jemen-das-pentagon-fuhrt-auch-auf-der-arabischen-halbinsel-krieg


Stop NATO
23. Dezember 2009


Jemen: Das Pentagon führt auch auf der arabischen Halbinsel Krieg
Rick Rozoff

Quelle und Übersetzung: Wolfgang Jung, luftpost-kl.de

----------
Der Jemen wird das Schlachtfeld für einen Stellvertreter-Krieg zwischen dem 
Iran auf der einen und den Vereinigten Staaten und Saudi-Arabien auf der 
anderen Seite werden; die zwischenstaatlichen Beziehungen der beiden 
letztgenannten gehören zu den engsten und stabilsten in der ganzen Ära nach dem 
Zweiten Weltkrieg.

Es ist wahrscheinlich unmöglich, den genauen Zeitpunkt zu bestimmen, zu dem von 
den USA unterstützte, selbsternannte "heilige Krieger" – die dazu ausgebildet 
wurden, Terroranschläge in Städten zu verüben und Passagierflugzeuge 
abzuschießen – aufhören, Freiheitskämpfer zu sein und zu Terroristen werden. Es 
ist aber ziemlich sicher, dass dies geschieht, wenn sie Washington nicht länger 
von Nutzen sind. Ein Terrorist, der amerikanischen Interessen dient, ist ein 
Freiheitskämpfer; ein Freiheitskämpfer, der das nicht mehr tut, ist ein 
Terrorist.

Jetzt lernen die Jemeniten die Gesetze des Dschungels kennen, nach denen das 
Pentagon und das Weiße Haus handeln. Nach dem Irak und Afghanistan, wo Stanley 
McChrystal, der Spezialist für Aufstandsbekämpfung, seine Techniken 
perfektioniert hat, gehört jetzt auch der Jemen zu den Staaten, in denen das 
Pentagon auf diese spezielle Art Krieg führt – mit zahlreichen Massakern an 
Zivilisten und anderen so genannten Kollateralschäden – wie Kolumbien, Mali, 
Pakistan, die Philippinen, Somalia und Uganda.
----------

In den BBC News wurdet am 14. Dezember berichtet, dass 70 Zivilisten starben, 
als Flugzeuge einen Markt im Dorf Bani Maan im Nordjemen bombardierten (s. 
http://news.bbc.co.uk/2/hi/middle_east/8411726.stm ).

Die jemenitischen Streitkräfte übernahmen die Verantwortung für den 
mörderischen Angriff, aber auf einer Website der Houthi-Rebellen, denen der 
Bombenangriff offensichtlich galt, wurde berichtet, dass "saudische Flugzeuge 
das Gemetzel unter den unschuldigen Einwohnern von Bani Maan angerichtet 
haben". [1] Das saudische Regime hat Anfang November auf Seiten der 
jemenitschen Regierung in die bewaffnete Auseinandersetzung mit den 
aufständischen Houthis eingegriffen und wird seither beschuldigt, mit Panzern 
und Kampfflugzeugen Angriffe auf dem Gebiet des Jemen durchzuführen. Schon vor 
dem jüngsten Bombardement wurden Hunderte Jemeniten bei den Kämpfen getötet und 
Tausende aus ihren Häusern vertrieben. Saudi-Arabien wurde beschuldigt, auch 
Phosphor-Bomben eingesetzt zu haben. (Weitere Infos unter 
http://www.presstv.ir/detail.aspx?id=111124 und 
http://www.presstv.ir/detail.aspx?id=113616&sectionid=351020206 )

Die Rebellen, die sich "Junge Gläubige" nennen, sind Teil der 
schiitisch-muslimischen Gemeinschaft des Jemens, der 30 Prozent der 
jemenitischen Bevölkerung von 23 Millionen Menschen angehören; sie behaupten 
außerdem, dass am 14. Dezember "US-Kampfflugzeuge die Provinz Saada bombardiert 
und insgesamt 28 Angriffe in dieser nordwestlichen Provinz des Jemen 
durchgeführt haben" (s. 
http://www.presstv.ir/detail.aspx?id=113687&sectionid=351020206 ). [2]

Die britische Zeitung DAILY TELEGRAPH berichtete am 13.12.09 über Gespräche mit 
US-Militärs, die erklärten: "Aus Besorgnis darüber, dass auch der Jemen in 
Gefahr ist, zu einem "Failed State" (gescheiterten Staat) zu werden, hat 
Amerika jetzt einige Spezialkräfte-Teams entsandt, die zur Abwendung dieser 
Bedrohung die Ausbildung der jemenitischen Armee verbessern sollen."

Ein ungenannter Pentagon-Offizieller wurde mit folgender Behauptung zitiert: 
"Der Jemen ist zu einer Ausgangsbasis für die Aktivitäten der Al-Qaida in 
Pakistan und Afghanistan geworden." (Artikel unter 
http://www.telegraph.co.uk/news/worldnews/middleeast/yemen/6803120/US-special-forces-train-Yemen-army-as-Arab-state-becomes-al-Qaeda-reserve-base.html
 ) [3] 

Das Schreckgespenst Al-Qaida wird jedoch nur als Vorwand benutzt. Die Rebellen 
im Nordjemen sind Schiiten und keinesfalls den Sunniten oder den 
saudi-arabischen Wahhabi-Sunniten zuzurechen (die das Gros der 
Al-Quaida-Kämpfer stellen, s. http://de.wikipedia.org/wiki/Wahhabiten und 
http://de.wikipedia.org/wiki/Al-Qaida ); die Houthi-Rebellen haben nicht nur 
keinerlei Verbindung zu Gruppen, die Al-Qaida nahe stehen, sie würden sogar 
eher von denen bekämpft. 

Um die US-Aktivitäten in dieser Region zu unterstützen, haben die britische und 
die amerikanische Presse in letzter Zeit den Jemen als "Heimat der Vorfahren" 
Osama bin Ladens hochgespielt. Bin Laden stammt aus der Familie eines 
angesehenen saudi- arabischen Milliardärs; die westlichen Medien nutzen den 
historischen Zufall, dass bin Ladens Vater vor mehr als einem Jahrhundert in 
dem Teil der arabischen Halbinsel geboren wurde, der jetzt die Islamische 
Republik Jemen ist, dazu aus, Osama bin Laden eine aktive Rolle in dem Konflikt 
im Jemen anzudichten, um eine äußerst fragwürdige Verbindung zwischen dem 
südasiatischen Krieg in Afghanistan und Pakistan und dem Eingreifen der 
Streitkräfte Saudi-Arabiens und der USA in die Kämpfe im Jemen herzustellen. 

Bereits im Jahr 2002 entsandte das Pentagon etwa 100 Elite-Soldaten – die nach 
einigen Presseberichten von der Spezialtruppe "Green Berets" (s. 
http://de.wikipedia.org/wiki/United_States_Army_Special_Forces_Command_%28Airborne%29
 ) gekommen sein sollen – in den Jemen, um sie das Militär des Landes ausbilden 
zu lassen. Diese Maßnahme erfolgte zwei Jahre nach dem Selbstmordanschlag auf 
den Navy-Zerstörer "USS Cole" im Hafen Aden im Südjemen (s. 
http://de.wikipedia.org/wiki/USS_Cole_%28DDG-67%29 ), der Al-Qaida angelastet 
und mit von Drohnen vorgetragenen Raketenangriffen auf (angeblich) 
identifizierte Al-Qaida-Führer beantwortet wurde; Washington begründete seine 
Aktivitäten im Jemen als Reaktion auf dieses Ereignis und auf die Anschläge in 
New York und in Washington D.C. im Jahr 2001. 

Der gegenwärtig zur Aufstandsbekämpfung im Jemen mit US-Unterstützung geführte 
Krieg steht in einem ganz anderen Kontext und hat nichts mit der angeblichen 
Bedrohung durch Al-Qaida zu tun; er ist ein integraler Bestandteil der 
Strategie, den Krieg in Afghanistan in konzentrischen Kreisen auf ganz Süd- und 
Zentralasien, den Kaukasus, den Persischen Golf, Südostasien, den Golf von 
Aden, das Horn von Afrika und die arabische Halbinsel auszuweiten. Der 
ungeduldig erwartete Abgang des US-Präsidenten George W. Bush hat vielleicht 
seinen "globalen Krieg gegen den Terror" beendet; der läuft aber unter der 
Bezeichnung "Notfall-Operationen im Ausland" weiter, und außer dem Namen hat 
sich nichts geändert. 

Am 13. Dezember sagte General David Petraeus – der Chef des Central Command, 
des Pentagon-Regionalkommandos, das für die Kriege im Irak, in Afghanistan und 
in Pakistan zuständig ist – dem (saudi-arabischen) TV-Sender Al Arabiya: "Die 
Vereinigten Staaten kümmern sich um Sicherheit des Jemen im Rahmen der 
militärischen Zusammenarbeit, die Amerika all seinen Verbündeten in der Region 
anbietet." Er betonte, dass sich die USSchiffe in den nationalen Gewässern des 
Jemen nicht nur zur Kontrolle aufhalten, sondern auch die Versorgung der 
Houthi-Rebellen mit Waffen verhindern sollen". (s. 
http://www.yemenpost.net/Detail123456789.aspx?ID=100&SubID=1668&MainCat=3 ) [4] 

Diesmal wird die Zeitungsente von der Bedrohung durch Al-Qaida/bin Laden 
verwendet, um die Ausweitung der US-Militärinterventionen auf die arabischen 
Halbinsel zu rechtfertigen. 

Der YEMEN POST vom 13. Dezember schrieb, das Medienbüro der Houthis habe "die 
Vereinigten Staaten beschuldigt, am Krieg gegen die Houthis teilzunehmen" und 
Fotos von US-Kampfjets veröffentlicht, die an den Bombenangriffen in der 
Provinz Saada im Nordjemen beteiligt waren. 

Das Medienbüro berichtete von über zwanzig US-Bombenangriffen, die unter 
Satellitenkontrolle durchgeführt worden seien. [5] 

Die westliche Presse gibt sich wieder dafür her, die Houthis, die der 
schiitischen Sekte der Zaiditen angehören und sich stark von den iranischen 
Schiiten unterscheiden, verschwörerischer Beziehungen zu Teheran zu 
bezichtigen. Sogar Mitglieder der US-Regierung haben bis heute keine Beweise 
dafür, dass der Iran die jemenitischen Rebellen unterstützt oder sogar mit 
Waffen versorgt. Das wird sich bald ändern, wenn die Regierung des Jemen die 
"Anregung" des Generals Petraeus aufnimmt (und "iranische" Waffen findet); 
Washington wird pflichtschuldigst die Behauptung aufgreifen, dass der Iran auch 
im Jemen seine schiitischen Brüder bewaffnet, wie er es im Libanon getan haben 
soll. 

Der Jemen wird das Schlachtfeld für einen Stellvertreter-Krieg zwischen dem 
Iran auf der einen und den Vereinigten Staaten und Saudi-Arabien auf der 
anderen Seite werden; die zwischenstaatlichen Beziehungen der beiden 
letztgenannten gehören zu den engsten und stabilsten in der ganzen Ära nach dem 
Zweiten Weltkrieg. 

In einem Leitartikel, der vor fünf Tagen in der TEHRAN TIMES erschien, werden 
alle Parteien im Jemen-Konflikt – die (jemenitische) Regierung, die Rebellen 
und Saudi-Arabien der Rücksichtslosigkeit beschuldigt; außerdem wird folgende 
Warnung ausgesprochen: "Die Geschichte liefert uns ein gutes Beispiel. 
Saudi-Arabien hat extremistische Gruppen in Afghanistan finanziert, und zwei 
Jahrzehnte nach dem Abzug der sowjetischen Armee aus diesem Land greifen die 
Flammen des Afghanistan-Krieges auf die Verbündeten Saudi-Arabiens über. Ein 
ähnliches Szenario entwickelt sich jetzt im Jemen." (s. 
http://tehrantimes.com/Index_view.asp?code=209547 ) [6] 

Der Vergleich zwischen dem Jemen und Afghanistan spielte darauf an, dass Riad 
jetzt schon zum zweiten Mal Hand in Hand mit den Vereinigten Staaten den 
saudiarabischen Wahhabismus zu exportieren versucht, um seinen politischen 
Einfluss auszuweiten. 

Saudi-Arabien will seine eigene Version des Extremismus auch im Jemen 
durchsetzen, wie es das schon früher in Afghanistan und Pakistan versucht hat 
und zur Zeit auch im Irak versucht. Ohne jeden Einwand der Vereinigten Staaten 
und ihrer westlichen Verbündeten werden sich die Saudis und die mit ihnen 
verbündeten Monarchien am Persischem Golf von den westlichen Waffen im Wert von 
100 Milliarden Dollar, die im Lauf der nächsten fünf Jahre in den Mittleren 
Osten verkauft werden sollen, den größten Anteil sichern. "Im Zentrum dieser 
Waffeneinkaufsorgie steht zweifellos das US-Waffenpaket im Wert von 20 
Milliarden Dollar, das die sechs Staaten des Golf Cooperation Council (des 
Rates für Zusammenarbeit am Golf) – Saudi-Arabien, die Vereinigten Emirate, 
Kuwait, Oman, Qatar und Bahrain – in den nächsten zehn Jahren anschaffen 
wollen." [7] Saudi-Arabien verfügt bereits über modernste britische und 
französische Kampfflugzeuge und ein
 US-Raketenabwehrsystem. 

Die weiter vorn aus dem iranischen Leitartikel zitierte Warnung vor den "der 
Flammen des Afghanistan-Krieges" wird durch die COMISAF Initial Assessment (die 
anfängliche Bewertung des ISAF-Kommandeurs) bestätigt, die General Stanley 
McChrystal, der Oberkommandierende der US- und NATO-Streitkräfte in 
Afghanistan, am 30. August 2009 abgegeben hat und die von der WASHINGTON POST 
am 21. September mit den redaktionellen Änderungen des Pentagons veröffentlicht 
wurde. Das 66-seitige Dokument diente dem Präsidenten Barack Obama als Vorlage 
für seine am 1. Dezember verkündete Entscheidung, 33.000 zusätzliche 
US-Soldaten nach Afghanistan zu entsenden. (s. 
http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/content/article/2009/09/21/AR2009092100110.html
 ) 

In der Bewertung stellt McChrystal fest: "Die Hauptgruppen der Aufständischen 
sind in der Reihenfolge der Bedrohung, die von ihnen ausgeht: die Taliban, 
deren Führung in Quetta, einer Stadt in der pakistanischen Provinz 
Balutschistan sitzt (QST), das Haqqani-Netzwerk (HQN) und Gulbuddins Hezb-e 
Islami (HiG)." 

Die letzten beiden sind nach ihren Gründern und gegenwärtigen Führern 
Jalaluddin Haqqani (s. http://en.wikipedia.org/wiki/Jalaluddin_Haqqani ) und 
Gulbuddin Hekmatyar (s. http://de.wikipedia.org/wiki/Gulbuddin_Hekmatyar ) 
benannt, den zwei Mudschaheddin-Lieblingen der CIA aus 80er Jahren des letzten 
Jahrhunderts. Stellvertretender Direktor der CIA war von 1986-1989 Robert 
Gates, der jetzt als US-Verteidigungsminister für den Krieg in Afghanistan 
verantwortlich ist. Und neuerdings auch für den Krieg im Jemen. 

In seinem 1996 veröffentlichten Buch "From the Shadows" (Über die Schatten) 
rühmt sich Gates: "Die CIA erzielte mit verdeckten Aktionen wichtige Erfolge. 
Die wahrscheinlich folgenreichsten in Afghanistan, wo die CIA über ihre 
Verbindungen (zum pakistanischen Geheimdienst ISI) die Mudschaheddin mit 
Milliarden Dollars für Waffen und Nachschub versorgte." [8]

Die NEW YORK TIMES enthüllte 2008 diese Details: "In den 80er Jahren des 
letzten Jahrhunderts wurde Jalaluddin Haqqani als "einzigartige Stütze" der CIA 
gefeiert und erhielt für seinen Kampf gegen die sowjetische Armee in 
Afghanistan mehrere zehntausend Dollar in Cash; das berichte Steve Coll in 
seinem jüngsten Buch '"The Bin Laden's" (Die Familie Bin Laden). Damals half 
und schützte Haqqani den (Al-Qaida-Gründer) Osama bin Laden, der eine eigene 
Miliz zum Kampf gegen die sowjetischen Streitkräfte aufbaute." (s. 
http://www.nytimes.com/2008/09/09/world/asia/09pstan.html?_r=1 [9] Coll ist 
auch der Autor des Buches "Ghost Wars: The Secret History of the CIA, 
Afghanistan, and Bin Laden, from the Soviet Invasion to September 10, 2001" 
(Geisterkriege: Die geheime Geschichte der CIA, Afghanistans und Bin Ladens von 
der sowjetischen Invasion bis zum 10. September 2001). 

Haqqanis Kollege Hekmatyar "erhielt über ISI, den pakistanischen Geheimdienst, 
Millionen Dollars von der CIA. Gulbuddins Hezb-e-Islami (s. 
http://de.wikipedia.org/wiki/Hezb-e_Eslami ) wurde am stärksten von Pakistan 
und Saudi-Arabien unterstützt und arbeitete mit Tausenden Mudschaheddin 
zusammen, die aus dem Ausland nach Afghanistan gekommen waren." (s. dazu auch 
http://en.wikipedia.org/wiki/Gulbuddin_Hekmatyar ) [10] 

Im Mai 2009 sagte der äußerst pro-amerikanische pakistanische Präsident Asif 
Ali Zardari in der amerikanischen TV-Sendung NBC NEWS, die Taliban sind "ein 
Teil unserer Vergangenheit und Ihrer Vergangenheit, und der ISI und die CIA 
schufen sie gemeinsam. Die Taliban sind eine Plage, die wir zusammen geschaffen 
haben." [11] 

Am 11. September 2001 gab es auf der Welt nur drei Staaten, die das 
Taliban-Regime in Afghanistan anerkannt hatten: Pakistan, Saudi-Arabien und die 
Vereinigten Arabischen Emirate. US-Präsident George W. Bush nannte sofort 
danach sieben Staaten, die angeblich die Terroristen unterstützt hätten, als 
Kandidaten für eine potenzielle Vergeltung: Kuba, den Iran, den Irak, Libyen, 
Nordkorea, den Sudan und Syrien. Nur der Sudan, der Osama bin Laden 1996 
ausgewiesen hat, hatte überhaupt irgendwelche erkennbaren Verbindungen zu 
Al-Qaida. Von den neunzehn Beschuldigten, die am 11. September die Flugzeuge 
entführt haben sollen, stammten fünfzehn aus Saudi-Arabien, zwei aus den 
Vereinigten Arabischen Emiraten, einer aus Ägypten und einer aus dem Libanon. 

Pakistan und Saudi-Arabien sind nach wie vor sehr geschätzte politische und 
militärische Verbündete der USA, und die Vereinigten Arabischen Emirate stellen 
Truppen, die unter NATO-Befehl in Afghanistan dienen. 

Es ist wahrscheinlich unmöglich, den genauen Zeitpunkt zu bestimmen, zu dem von 
den USA unterstützte, selbsternannte "heilige Krieger" – die dazu ausgebildet 
wurden, Terroranschläge in Städten zu verüben und Passagierflugzeuge 
abzuschießen – aufhören, Freiheitskämpfer zu sein und zu Terroristen werden. Es 
ist aber ziemlich sicher, dass dies geschieht, wenn sie Washington nicht länger 
von Nutzen sind. Ein
Terrorist, der amerikanischen Interessen dient, ist ein Freiheitskämpfer; ein 
Freiheitskämpfer, der das nicht mehr tut, ist ein Terrorist. 

Jahrzehnte lang standen der African National Congress Nelson Mandelas und die 
Palestine Liberation Organization Yassir Arafats an der Spitze der Liste, in 
der das US-Außenministerium Terroristengruppen registriert. Als der Kalte Krieg 
kaum beendet war, wurden Mandela und Arafat wie Gerry Adams von der 
(nordirischen) Sinn Fein ins Weiße Haus eingeladen. Das erste erhielt den 
Friedensnobelpreis 1993 und der zweite 1994. 

Wenn ein selbst ernannter "heiliger Krieger" in den 80er Jahren des letzten 
Jahrhunderts Saudi-Arabien oder Ägypten verließ und nach Pakistan ging, um 
gegen die afghanische Regierung und ihre sowjetischen Verbündeten zu kämpfen, 
war er in den Augen der US-Amerikaner ein Freiheitskämpfer. Wenn er 
anschließend in den Libanon kam, war er ein Terrorist. Wenn er Anfang der 90er 
Jahre des letzten Jahrhunderts nach Bosnien ging, war er wieder ein 
Freiheitskämpfer. Wenn er danach im Gaza-Streifen oder im Westjordanland 
auftauchte, galt er wieder als Terrorist. Im russischen Nordkaukasus war er ein 
neugeborener Freiheitskämpfer, wenn er aber 2001 nach Afghanistan zurückkehrte, 
wurde er wieder zum Terroristen. 

Je nachdem, wie der Wind in Foggy Bottom (einem Stadtteil Washingtons) weht, 
ist ein bewaffneter Separatist des Baloch-Volkes in Pakistan oder ein Kashmiri 
in Indien entweder ein Freiheitskämpfer oder ein Terrorist. 

Noch 1998 beschrieb Robert Gelbard, der US-Sondergesandte für den Balkan, die 
Kosovo Liberation Army / KLA, die gegen die jugoslawische Regierung kämpfte, 
als eine Terrororganisation: "Ich erkenne einen Terroristen, wenn ich einen 
sehe, und diese Männer sind Terroristen." [12] 

Im Februar des nächsten Jahres lud die US-Außenminister Madeleine Albright fünf 
Mitgliedern der KLA, darunter deren Chef Hashim Thaci, nach Rambouillet in 
Frankreich ein, und stellte Jugoslawien ein Ultimatum, von dem sie wusste, dass 
es abgelehnt und zum Krieg führen würde. Im nächsten Jahr begleitete sie Thaci 
auf einer persönlichen Einladungstour ins Hauptquartier der Vereinten Nationen 
und ins US-Außenministerium und nahm ihn als Gast zum Parteitag nach Los 
Angeles mit, auf dem der Präsidentschaftskandidat der Demokraten nominiert 
wurde. 

Am 1. November dieses Jahres hatte Thaci, der jetzt Premierminister eines 
Pseudo- Staates ist, den nur 63 der 192 Nationen der Welt anerkannt haben, den 
ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton zu Gast, um ihn durch die Enthüllung 
eines Clinton-Denkmals für seine Verbrechen zu ehren und seiner Eitelkeit zu 
huldigen. 

Von der Mitte der 70er Jahre bis 1991 unterstützte Washington bewaffnete 
Separatisten in Eritrea in ihrem Kampf gegen die äthiopische Regierung. 

Zur Zeit bewaffnen die Vereinigten Staaten Somalia und Djibouti für einen Krieg 
gegen das unabhängige Eritrea. Das Pentagon hat seine erste dauerhafte 
Militärbasis in Afrika in Djibouti errichtet; dort hat es 2.000 Soldaten 
stationiert, die mit Hilfe von Drohnen Somalia und den Jemen kontrollieren. 

Balzac lässt sein Romanhelden Vautrin sagen: "Es gibt keine Prinzipien, es gibt 
nur Ereignisse; es gibt auch keine Gesetze, sondern nur Verhältnisse." 

Jetzt lernen die Jemeniten die Gesetze des Dschungels kennen, nach denen das 
Pentagon und das Weiße Haus handeln. Nach dem Irak und Afghanistan, wo Stanley 
McChrystal, der Spezialist für Aufstandsbekämpfung, seine Techniken 
perfektioniert hat, gehört jetzt auch der Jemen zu den Staaten, in denen das 
Pentagon auf diese spezielle Art Krieg führt – mit zahlreichen Massakern an 
Zivilisten und anderen so genannten Kollateralschäden – wie Kolumbien, Mali, 
Pakistan, die Philippinen, Somalia und Uganda.

Anmerkungen

1) BBC News, 14. Dezember 2009
2) Press TV, 14. Dezember 2009
3) Daily Telegraph, 13. Dezember 2009
4)Yemen Post, 13. Dezember 2009
5) ebd.
6) Tehran Times, 10. Dezember 2009
7) United Press International, 25. August 2009
6/11
8) BBC News, 1. Dezember 2008
9) The New York Times, 9. September 2008
10) Wikipedia
11) Press Trust of India, 11. Mai 2009
12) BBC News, 28. Juni 1998
===========================
Stop NATO
http://groups.yahoo.com/group/stopnato

Blog site:
http://rickrozoff.wordpress.com/
 
To subscribe, send an e-mail to:
rwroz...@yahoo.com
or
stopnato-subscr...@yahoogroups.com

Daily digest option available.
==============================



Reply via email to