Hallo,
ich wollte euch für den kommenden Samstag ins WildWest nach Mannheim
einladen (Alphornstr. 38), wo ich um 20:00 den deutschen Sakropop mit
zahlreichen Hörbeispielen vorstellen werde. Wer regelmäßig Wenzel Storchs
Konkret-Kolumne liest, weiß eh, was das ist, für alle anderen unten ein
kleiner Infotext...


FRANK APUNKT SCHNEIDER:
„Bei Verwendung einer Beatband in der Lautstärke auf die Gemeinde und den
Raum Rücksicht nehmen!“ – Die fremde und seltsame Welt des  Sakropop

Der »Schwund an jugendlichen Gottesdienstbesucher_innen« wurde in den
1970er Jahren meist mit der »Ausgrenzung der Lebenswelt von
Jugendlichen« aus dem Gottesdienstgeschehen erklärt. Um sie zu erreichen,
mussten die Amtskirchen einen (Schein-)Frieden mit Rockmusik und Popkultur
schließen. Die Geschichte des Sakropop berichtet von der langen, zähen und
tragikomischen Integration von Pop in die Kirche. Sakropop ist »neue
Kirchenmusik mit Stilmitteln moderner Popularmusik«, so Martin Bubmann,
der Diedrich Diederichsen der Szene. Sakropop hat die zahllosen
Widersprüche zwischen religiösem Dogmatismus und popkulturellem
Freiheitsversprechen in sich aufgenommen und in eine adäquate Form
gebracht: die möglicherweise am weitesten entfremdete Form von Pop
überhaupt. Und damit natürlich schon wieder: Meta-Pop!
Sakropop ist das vermutlich bizarrste Sub-Genre des Pop, praktiziert
lediglich innerhalb einer beinahe unsichtbaren und völlig unvermittelbaren
Subkultur. Eben: Incredibly strange music.
Frank Apunkt Schneider wird Höhepunkte seiner umfangreichen
Sakropop-Sammlung vorspielen und erläutern.

Frank Apunkt Schneider ist unfreier Autor, unfreier Künstler und
selbsternannter Poptheoretiker. Er schreibt u. a. für Testcard, Skug,
Zonic, Bad Alchemy und Intro. Er lebt zurzeit als deutscher Außenposten
der Kulturbewegung monochrom (www.monochrom.at) in Bamberg. Im
Ventil-Verlag hat er 2007 das Buch »Als die Welt noch unterging. Von Punk
zu NDW« veröffentlicht.

Antwort per Email an