Hallo

Ich möchte euch herzlich zu zwei Vorträgen einladen, die ich am kommenden
Wochenende in Tübingen halte

 

-Freitag, 09.12.2011

Hausbar des Wohnprojektes Schellingstrasse 6 (www.schellingstrasse.de)

FRANK APUNKT SCHNEIDER (monochrom): Als die Welt noch unterging. Von Punk zu
NDW (Info s. unten)

 

-Samstag, 10.12.2011

Im Rahmen des Hardcore Winterfests im Epplehaus (www.epplehaus.de)

(Vortrag beginnt um 18:00!)

FRANK APUNKT SCHNEIDER (monochrom): Indie-Hände-gespuckt. Zur Kritik der
Kultur der Unabhängigkeit (Info s. unten)

 

„Als die Welt noch unterging. Von Punk zu NDW“. Vortrag mit Musikbeispielen

Gegeben wird ein herzhaftes NDW-Teaching mit zahlreichen Hörbeispielen aus
einer Zeit, als die Welt noch so in Ordnung war, demnächst vermutlich
untergehen zu wollen… (plus ein Crashkurs: NDW in Tübingen und Reutlingen
als Zugabe)

Frank Apunkt Schneider hat im Herbst 2007 „Als die Welt noch unterging. Von
Punk zu NDW“ im Ventil Verlag veröffentlicht.

„Als die Welt noch unterging“ ist die bislang umfangreichste Monographie des
deutschen Punk und New Wave, der so genannten „Neuen Deutschen Welle“,
zwischen 1976 und 1985. Erzählt wird die in großen Teilen noch immer
ungeschriebene Geschichte dieser Bewegung. Dabei wird auch immer die Frage
nach dem pop- und gegenkulturgeschichtlichen Zusammenhang gestellt.

 

Indie-Hände-gespuckt. Zur Kritik der Kultur der Unabhängigkeit

Unabhängige Labels – die so genannten »Indies« – spielten eine entscheidende
Rolle für die Entwicklung der Popmusik, wie die Entdeckung von Elvis durch
Sun Records in Memphis belegt. Im Unterschied zu den so genannten »Majors«
waren und sind »Indies« mittelständische Unternehmen, die Nischenmärkte
bedienen. Im Zuge der Popgegenkultur in den späten 1970ern entstand
allerdings eine neue Form des »Independentlabels«, das seine Unabhängigkeit
und das Prinzip der Selbstorganisation (z.B. der Vertriebsstrukturen) als
politisches Statement und als Bestandteil einer ohnehin politisch
ausgerichteten Subkultur verstand. Für einen kurzen Moment ließ sich
ästhetische Dissidenz mit politischer Kritik in eins setzen. Die
Do-It-Yourself-Ästhetik von Punk und Post Punk haben zu einer weltweiten
Explosion an »unabhängig« und »alternativ« produzierter Musik beigetragen.
In den 1980ern entstand hieraus »Indie« als eigenes Musikgenre und
»Unkommerzialität« als (unklar definierter, eher subjektiv gefühlter) Wert.
Im Zuge dieser Entwicklung legte sich die »Indie«-Szene jedoch auch eine
Ideologie der »unabhängigen Musik« zu, der Medien als Surrogat des
Politischen dienen. Dies hat in fataler Weise zur Entpolitisierung des
Popuntergrunds beigetragen und bürgerliche Werte und Tugenden anstelle von
(linkem) Bewusstsein gesetzt hat. Warum das verhängnisvoll ist und wie gut
»Indie« in die gegenwärtigen (deutschen) Verhältnisse passt, wird der
Vortrag erläutern. 

 

Frank Apunkt Schneider ist unfreier Künstler, Autor und selbsternannter
Poptheoretiker, ist Mitherausgeber der Testcard und Redakteur bei Skug und
außerdem der deutsche Außenposten der Kulturbewegung monochrom
(www.monochrom.at). 

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