BUND-Kommentar vom 27. Februar 2018

++ Urteil zu Fahrverboten: Krisenmanagement in Sachen Diesel gescheitert / 
Hardware-Nachrüstungen und Blaue Plakette überfällig ++


Berlin: Anlässlich der heutigen Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichtes in 
Leipzig zur Aufnahme von Fahrverboten in die Luftreinhaltepläne von Stuttgart 
und Düsseldorf zeigte sich Hubert Weiger, Vorsitzender des Bund für Umwelt und 
Naturschutz Deutschland (BUND), erleichtert:



"Endlich ist höchstrichterlich bestätigt, dass Kommunen zum Schutz der 
Gesundheit ihrer Bürger auch schon jetzt Fahrverbote erlassen können. Das 
einzig auf die Vermeidung von Fahrverboten ausgelegte Krisenmanagement von 
Bundesregierung und Autoindustrie ist gescheitert. Nun rächt sich auch, dass 
die fast zweieinhalb Jahre seit Bekanntwerden des Diesel-Abgasskandals nicht 
zum Gesundheitsschutz der Menschen, sondern vor allem zur Sicherung der 
Gewinninteressen der Autohersteller verwandt wurden. Damit ist das Urteil eine 
umweltpolitische Ohrfeige für die Bundesregierung.



Die Entscheidung setzt aber nicht nur die von NO2-Grenzwertüberschreitungen 
betroffenen Kommunen unter Druck. Die kommende Bundesregierung muss durch die 
schnelle Einführung einer Blauen Plakette Regelungen mit unterschiedlichen 
Schildern und Kennzeichnungen verhindern. Gleichzeitig muss sichergestellt 
werden, dass die Blaue Plakette zielgerichtet und flächendeckend zum Einsatz 
kommt. Den Stickoxid-Problemen durch verkehrsbeschränkende Maßnahmen nur in 
einzelnen Straßen zu begegnen, bringt in der Sache nichts und verlagert das 
Problem nur, anstatt es zu lösen. Deshalb muss an der Belastungsquelle 
"Diesel-Pkw" angesetzt werden. Hardware-Nachrüstungen* für betroffene Fahrzeuge 
sind unumgänglich. Die Regierung muss sicherstellen, dass die Kosten für 
wirksame Hardware-Nachrüstungen von den Verursachern, also den Autoherstellern, 
getragen werden. Die umweltpolitische Schonzeit zu Lasten der Menschen für die 
Autokonzerne muss endlich vorbei sein."



Informationen zur Blauen Plakette: 
www.bund.net/service/publikationen/detail/publication/einfuehrung-einer-blauen-plakette-zur-minderung-der-no2-belastung-in-staedten/<http://www.bund.net/service/publikationen/detail/publication/einfuehrung-einer-blauen-plakette-zur-minderung-der-no2-belastung-in-staedten/>


*Eine überdeutliche Mehrheit von 83 Prozent der Bevölkerung in Deutschland 
spricht sich dafür aus, dass die neue Bundesregierung die Autohersteller dazu 
verpflichtet, Dieselfahrzeuge, die von dem Abgasskandal betroffen sind, auf 
Herstellerkosten so nachzurüsten, dass diese die geltenden Abgasgrenzwerte auch 
im Alltagsbetrieb einhalten.
Die Emnid-Umfrage im Auftrag des BUND gibt es als PDF zum Download unter:

www.bund.net/emnid_umfrage_diesel_2018



Pressekontakt: BUND-Verkehrsexperte Arne Fellermann, E-Mail: 
arne.fellerm...@bund.net<mailto:arne.fellerm...@bund.net>, Tel.: 030-27586-484 
bzw. Sigrid Wolff, BUND-Pressesprecherin, Tel. 030-27586-425, E-Mail: 
pre...@bund.net<mailto:pre...@bund.net>, www.bund.net<http://www.bund.net/>

_______________________________________________
BUND Newsletter - http://www.bund.net
Zum Abmelden senden Sie bitte eine leere Mail an
nobundn...@news.bund.net

Antwort per Email an