Gemeinsame Pressemitteilung vom 07. März 2018 / Doppelsendungen bitten wir zu 
entschuldigen


++ Deutsche Umweltvertreter übergeben Papst Franziskus Diskussionspapier zur 
Enzyklika „Laudato Si“ ++

Berlin/Rom: Im Rahmen der heutigen Generalaudienz und der Teilnahme an der 
Vatikan-Konferenz „Radical ecological conversation after Laudato Si“ übergeben 
Vertreter und Vertreterinnen der deutschen Umweltbewegung Papst Franziskus das 
Diskussionspapier „Verantwortung im Zeitalter des Menschen“ zur 
Umwelt-Enzyklika „Laudato Si“. Kai Niebert, Präsident des Deutschen 
Naturschutzrings (DNR), Hubert Weiger, Vorsitzender des Bund für Umwelt und 
Naturschutz Deutschland (BUND), Michael Müller, Vorsitzender der NaturFreunde 
Deutschlands und früherer Umweltstaatssekretär, Bärbel Höhn, ehemalige 
Bundestagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen und NRW-Umweltministerin a.D. 
sowie Josef Göppel, ehemaliger CSU-Bundestagsabgeordneter und Vorsitzender des 
Deutschen Verbands für Landschaftspflege (DVL), unterstützen die Bemühungen des 
Papstes hin zu einer „Humanökologie“, die eine ganzheitliche und nachhaltige 
Entwicklung möglich macht.



„Der Glyphosatskandal, die Dieselaffäre und der sich verstärkende Klimawandel 
zeigen, dass unsere Form Wohlstand auf Kosten von Mensch und Natur zu 
produzieren nicht zukunftsfähig ist. Wir sehen die dringende Notwendigkeit, in 
einem breiten, internationalen Dialog endlich zu einem Umsteuern zu kommen, in 
dem, wie wir arbeiten, leben und produzieren. Dass die katholische Kirche sich 
in der Enzyklika des Papstes in diesen Punkten so eindeutig für Leben und 
Umwelt positioniert, ist ein wichtiges Signal für einen großen Teil der 
Menschheit“, sagt DNR-Präsident Kai Niebert. „Seitens der deutschen 
Umweltbewegung freuen wir uns sehr, mit Papst Franziskus in die Diskussion zu 
kommen, um gemeinsam nach Lösungen zu suchen.“



Die päpstliche Enzyklika knüpft an den Sonnengesang des Franz von Assisi aus 
dem Jahr 1225 an. Sie widerspricht der Lüge von der unbegrenzten Verfügbarkeit 
der natürlichen Güter der Erde und will die Menschen in dem Ziel vereinen, 
radikal umzusteuern. In der Lehrschrift heißt es: „Infolge einer 
rücksichtslosen Ausbeutung der Natur läuft der Mensch Gefahr, sie zu zerstören 
und selbst zum Opfer dieser Zerstörung zu werden.“ In diesem Zusammenhang hebt 
Hubert Weiger, BUND-Vorsitzender hervor: „Von Seiten der Umweltbewegung 
begrüßen wir diese klare und deutliche Positionierung, die so von noch keinem 
Papst zuvor beschrieben wurde. Zu Recht kritisiert Papst Franziskus den 
‚Anthropozentrismus‘, der immer mehr auf ein technisch-ökonomisches 
Wachstumsparadigma verengt wird. Eine ökologische Selbstvernichtung, die vor 
Jahren undenkbar schien, wird auch vor dem Hintergrund des aktuellen 
Artensterbens immer realistischer.“



Auch in Deutschland gebe es einen eklatanten Widerspruch zwischen dem Wissen 
über die Naturzerstörung und den Konsequenzen, die daraus gezogen würden, 
kritisiert der Vorsitzende der NaturFreunde Deutschlands, Michael Müller. „Die 
Aufgaben im Bereich Umwelt- und Naturschutz werden immer größer, im Rahmen der 
Koalitionsverhandlungen aber wurde das künftige Umweltministerium deutlich 
verkleinert. Wir brauchen dringend eine Verkehrswende, stattdessen werden hier 
immer mehr spritfressende Geländelimousinen gebaut und zugelassen“, führt 
Müller aus. „Im Wahlkampf spielte die sozial-ökologische Transformation der 
Gesellschaft kaum eine Rolle. Auch deshalb ist es in Deutschland so wichtig, 
die vom Papst angestoßene Debatte offen und kritisch zu führen und die 
Antworten nicht im Altbekannten zu suchen.“



Das Wichtigste aus Sicht der Autoren ist, dass die großen Zukunftsfragen in der 
Gesellschaft und in der Politik endlich ernsthaft und breit diskutiert werden. 
Die Vertreter fast aller Parteien sprächen zwar sorgenvoll über die großen 
Zukunftsaufgaben, doch ihre Lösungsansätze blieben an technisch-ökonomische 
Zwänge gebunden. Die Gestaltung der sozial-ökologischen Transformation werde 
als Ziel aus den Augen verloren. Deshalb wollen die Vertreter der deutschen 
Umweltbewegung Papst Franziskus bei der Umsetzung der Enzyklika „Laudato Si“ 
unterstützen, in Deutschland die Debatte konsequent vorantreiben und den Weg 
hin zu einer solchen Transformation beschreiten.



Das umweltpolitische Diskussionspapier regt anhand von konkreten Punkten an, 
die päpstlich angestoßene und weltweit geführte Debatte fortzuführen. In einem 
ersten Ansatzpunkt widmen sich die Autoren der Gegenwart, in der der Mensch 
inzwischen zur stärksten geologischen Kraft im planetaren Maßstab geworden ist 
– dem sogenannten Anthropozän. Was muss heute in Zeiten der Freiheit getan 
werden, um künftiges Handeln in Unfreiheit zu vermeiden? Wie kann eine Welt 
aussehen, die weder Mangel noch Überfluss kennt? Des Weiteren äußern sich die 
Umweltvertreter zu dem Prinzip Verantwortung: Wie sieht Verantwortung aus, die 
eine Fortschrittsutopie bewahrt? Wie sieht Nachhaltigkeit in Zeiten des 
„Immer-mehr“, „Immer-weiter“ und „Immer-schneller“ aus? Und wie kann der Weg 
hin zu einer qualitativen Entwicklung beschritten werden, die Freiheit, 
Fortschritt und Gerechtigkeit auf Dauer miteinander verbindet?



Darüber hinaus wird in dem Papier festgehalten, dass die Menschheit selbst bei 
den global voranschreitenden Umweltzerstörungen nicht in einem Boot sitzt. Es 
wirken gewaltige Zugkräfte zwischen arm und reich, die die Konflikte 
verschärfen. Letzten Endes, so schreiben die Autoren, geht es auch um die 
Frage: Wie sieht eine Weltinnenpolitik aus? In den Augen der Umweltvertreter 
sei es unumstößlich, ein globales Programm für Arbeit und Umwelt aufzulegen. 
Der ökologische Umbau ist eine große Herausforderung in allen Weltregionen. Das 
Programm sollte deshalb den Umbau der Industrie- und Schwellenländer mit dem 
Aufbau in den Entwicklungsländern verbinden. Schlussendlich fordern die Autoren 
ganz konkret den notwendigen und schnellen Ausstieg aus dem fossilen Zeitalter. 
Denn die Umweltschäden, die aus der Verbrennung von Öl, Kohle und Gas 
entstehen, sind unverantwortlich geworden.


Informationen: Das Diskussionspapier „Verantwortung im Zeitalter des Menschen“ 
finden Sie unter: 
www.dnr.de/fileadmin/Positionen/2018-03-Verantwortung-im-Zeitalter-des-Menschen.pdf<https://www.dnr.de/fileadmin/Positionen/2018-03-Verantwortung-im-Zeitalter-des-Menschen.pdf>
Das Konferenzprogramm unter: 
https://heiliger-stuhl.diplo.de/va-de/themen/politik/-/1426304


Pressekontakte:
Nina Slattery, DNR-Referentin für Presse und Kommunikation Tel.: +49 (0)30 - 
678 1775 78,
Mail: nina.slatt...@dnr.de<mailto:nina.slatt...@dnr.de>, 
www.dnr.de<http://www.dnr.de>,
Samuel Lehmberg, Kommunikationsreferent NaturFreunde Deutschlands,
Tel.: +49 (0)30-29 77 3265, Mail: 
pre...@naturfreunde.de<mailto:pre...@naturfreunde.de>, 
www.presse.naturfreunde.de<http://www.presse.naturfreunde.de>,
Sigrid Wolff, BUND-Pressesprecherin, Tel.: +49 (0)30-27586-425, Mail: 
pre...@bund.net<mailto:pre...@bund.net>, www.bund.net<http://www.bund.net/>
Kontakt vor Ort: Anna Geuchen, DNR-Referentin des Präsidiums, Tel.: +49 (0) 
151-54700358, Mail: anna.geuc...@dnr.de<mailto:anna.geuc...@dnr.de>


_______________________________________________
BUND Newsletter - http://www.bund.net
Zum Abmelden senden Sie bitte eine leere Mail an
nobundn...@news.bund.net

Antwort per Email an