On Sun, 04 Jan 2004 00:21:43 +0100 Thomas Riedel <[EMAIL PROTECTED]> sed
> Thomas Stadler wrote: > > > > >Zumindest ein paar Fragen sollten gestellt werden: > > > >1. Ist die Behauptung vom praeventiven Effekt der Ueberwachung > >oeffentlicher Strassen und Plaetze sachlich korrekt? Fuehrt > >eine solche Ueberwachung tatsaechlich zu einem spuerbaren > >Rueckgang von Straftaten? Solange mir niemand einen fundierten > >empirischen Nachweis fuer diese These bietet, werde ich mir > >die Freiheit nehmen, sie in Zweifel zu ziehen. > > > > > > fundierter empirischer Nachweis = die Existenz von > Taschendieben. Genauer: wenn es so einfach waere - > "Entschuldigung, Sie haben nichts dagegen, dass ich mir ihre > Brieftasche nehme? Vielen Dank!" - dann muesste der Griff in > die Tasche nicht mit Geschick verdeckt werden. Und wenn CCTVs > den Gewaltverbrechern Sprichst Du jetzt von Taschendieben oder von Gewaltverbrechern? > Opfern von Verbrechen geschieht auch Unrecht, nicht nur dem > lichtscheuen Gesindel, das sie begeht. Das wird wohl niemand bestreiten und es hat auch niemand von dem großen Unrecht gegenüber "Verbrechern" gesprochen. Möchtest Du eigentlich gerne Worte verdrehen? Kommt mir manchmal so vor. Egal, hier noch einmal ein paar kleine Ansätze von mir (ohne juristischen bzw. empirischen Nachweis etc. sondern lediglich von meiner persönlichen Erfahrung her gesprochen) 1. Insbesondere Taschendiebstähle werden durch Videokameraüberwachung nicht aufgeklärt da a) die Kameras soooo genau nicht aufnehmen (O-Ton eines Sicherheitsbeamten) b) dort, wo Taschendiebe vermehrt auftreten, ein Gedränge herrscht (Bahnhöfe (insbesondere beim Einsteigen in Bahnen und Züge), Weihnachtsmärkte etc)--- so dass hier die Kameras nichts nutzen --->Beispiel auch: Bahnhof Köln 2. Bei Gewaltverbrechen muss man differenzieren imho zwischen geplanten Gewaltverbrechen und ungeplanten Also a) Ich geh heute los und hau dem xy "voll auffi Fresse", das wird man dann sicherlich irgendwo tun, wo keine Kamera steht b) ich überfalle eine alte Oma um an 3 Euro zu kommen (siehe a) bei den ungeplanten fallen mir auf Anhieb ein: a) Delikte/Verbrechen unter Alkoholeinfluss (dem besoffenen Deppi ist die Kamera egal) b) spontane Beschaffungskriminalität (ebenso) Dazu kommt übrigens noch ein Aspekt, der gerne von den Videoüberwachungsfreunden genutzt wird um eine Änderung der rechtlichen Lage zu fordern: afaIr muss ein Ort eine "Brennpunkt"-Situation aufweisen damit Videoüberwachung genehmigt wird. Verlagert sich die Situation durch die Kameras, so müssten die Kameras wieder abgebaut werden und zum neuen Brennpunkt kommen. Wobei wir dann wieder bei "mehr Überwachung" angekommen sind. In Bezug auf Kameras auf Bahnhöfen wird gerne mit "mehr Sicherheit" bzw. auch mit "keine Belästigung mehr" argumentiert. Beides kann ich nicht nachvollziehen. Zum Thema Sicherheit sagte ich bereits etwas, zum Thema "keine Belästigung": wenn ich abends im Dunklen nach Hause komme, ist es sowohl den Behinderten-Hassern (Scheiß-Krüppel, Adolf hätte gewusst....bllllaaaaah) als auch den angetüdelten Obdachlosen bzw. Süchtigen (nichts abwertend gemeint, lediglich eine Tatsache) egal ob da Kameras sind. Man wird trotzdem angetatscht und dergleichen. Nur, dass zu der sowieso mangelnden Zivilcourage jetzt noch das Argument: "Da kommt sicher gleich jemand" dazu gekommt. Wunderbar! Twister -- To unsubscribe, e-mail: [EMAIL PROTECTED] For additional commands, e-mail: [EMAIL PROTECTED]