Matthias Houdek <[EMAIL PROTECTED]> wrote: > Wo ist da das RAID1? RAID1 mit einer Platte?
*shrug* Wo ist da Dein Problem? "If up to N-1 disks are removed (or crashes), all data are still intact." In diesem Fall ist N = 1. > OK, ich weiß nicht, wie das ein Software-RAID macht Das merkt man. > (mit sowas geb ich mich nicht ab ;-) Das auch. Warum benutze ich ein RAID? Weil ich auf die Qualitaet der Hardware keinen Einfluss habe. Das ist alles in ein Stueck gegossen, wenn die Firmware einen Fehler hat, ist das genauso als ob die Platte einen physischen oder elektrischen Fehler hat. Ich kann nix machen. Ich bin auf Gedeih und Verderb dem Hersteller ausgeliefert und muss ihm vertrauen. Dieses Ausgeliefertsein reduziere ich mit einem RAID. Bei einem Hardware-RAID-Controller hab ich aber nun wieder dasselbe Dilemma: ich kann nix machen. Wenn der irgendwo Muell macht, hab ich Pech. Bei Software-RAID hab ich da bessere Karten. Dort ist zwar die Gefahr, dass da wer Muell gemacht hat genauso hoch, aber ich bin flexibler - Software laesst sich einfacher austauschen als Firmware. Und im Falle des Linux Software-RAID ist das auch noch open source und ich kann zur Not selbst ran und beheben was kaputt ist. > aber ein Controller synchronisiert, wenn auf beiden Platten Daten sind. Was soll das heissen? > Oder ich muss eine manuelle Spiegelung machen, > wobei ich dann höllisch aufpassen muss, dass ich nicht die flachse > Platte als Master angeben *g*. Dann hast Du ein dummes RAID-System. Ein vernuenftiges erkennt das selbststaendig - naemlich schlicht und ergreifend daran, welche Platte Du zum RAID hinzufuegst - das muss zwangslaeufig die neue sein. >> A B D > Das geht bei RAID 1? Natuerlich. Warum sollte es nicht gehen? Wo ist der Unterschied, ob ich einen Schreibzugriff dopple, verdrei-, vervier- oder verfuenffache? Wo ist der Unterschied, ob ich Lesezugriffe ueber zwei, drei, vier oder fuenf Devices balance? > Ist mir neu. Aber Software-RAID scheint da ohnehin > eigene Gesetze zu haben. Nun, ich vermute eher, Du lebst in der sehr beschraenkten Welt irgendwelcher Billig-Pseudo-Hardware-RAID-Controller. >> Der Befehl heißt mount. Du kannst eine beliebige Platte aus einem >> Software Raid1 Verbund überall einfach so mounten. Ansonsten wäre die >> Backuplösung reichlich sinnlos. > Du hast da oben keine einzelne Platte eines RAID-Systems gemountet oder > umountet, sondern eine Platte, die ehemals in einem RAID-System war. Genau. > Wie du selbst geschrieben hast, hast du zuerst das RAID-System umountet > und das RAID aufgelöst. Dass man dann mit den Platten anstellen kann, > was man will, ist klar. Aber dann gibt es ab diesem Zeitpunkt kein RAID > mehr. > Tolle Lösung. Und sooo einfach. ;-) Es kann in der Tat so einfach sein. Das Linux Software-RAID organisiert seine Metadaten bei RAID1 so, dass ein Mirror spaeter auch wieder als eigenstaendiges Device genutzt werden kann (Man sollte es lediglich nicht mal so und mal so verwenden, weil dann die Metadaten nicht updated werden und das RAID daher hinterher nicht mehr erkennen kann, dass es die Mirrors resynchen muss). Das hat mehrere Vorteile: 1. Ich kann aus einem einfachen Device mit einem Filesystem mit ein wenig Hirnschmalz und Spucke umgehend einen Mirror machen, ohne Daten umkopieren zu muessen. 2. Ich kann einen Mirror jederzeit wieder als einfaches Device mit Filesystem verwenden. Z.B. wenn die Platte auf einmal in einem System steckt, das gar kein Software-RAID kennt. Drum funktioniert z.B. booten mit GRUB auch von RAID1, obwohl GRUB mit Software-RAID genau garnichts anfangen kann - kennt es schlicht und ergreifend nicht, muss es auch nicht. > Hast du da nicht was von dem Vorteil geschrieben, dass du permanenten > Zugriff auf die Daten hast? Wo hast du den denn? Genau da. > Nö. Da muss ich die Platte ja noch wieder extra mounten. Ich muss also > sowohl die Platte im RAID bekannt machen als auch noch zusätzlich als > externe Platte außerhalb des RAID. Nein, entweder oder. Wenn Du restoren willst, machst Du selbstredend letzteres. Zum synchronisieren (sprich: backupen) ebenso selbstredend ersteres. > Tolle Lösung. Und sooo unkompliziert. ;-) Genau. > Den RAID-Controller. Oder die zusätzliche Prozessorleistung. > Auf einem Server mit häufigen Zugriffen auf das Software-RAID brauchst > du die - und sonst brauchst du kein RAID 1. RAID 1 ist einzig zu > Erhöhung der Verfügbarkeit gedacht, un das wohl macht nur Sinn bei > Daten, die viel und sicher gebraucht werden. RAID1 ist so ziemlich das performanteste denkbare RAID - zumindest unter denen mit Redundanz. Lese-Geschwindigkeit ver-N-facht sich (klar - kann ja ueber N Mirrors gestreut werden) und Schreibgeschwindigkeit bleibt unter der Voraussetzung gleich, dass Du auf getrennten Kommunikationskanaelen schreibst - also z.B. auf zwei verschiedenen IDE channels. Das einzige was sich ver-N-facht ist halt der Kommunikationsaufwand. Das ist nur beim Kopieren der buffer CPU, sonst halt DMA und Gedoens. Ich hab hier noch ein paar Bonnies von einem Dual-P3-1000 1GB: hda: ------Sequential Output------ --Sequential Input- --Random- -Per Chr- --Block-- -Rewrite- -Per Chr- --Block-- --Seeks-- Size K/sec %CP K/sec %CP K/sec %CP K/sec %CP K/sec %CP /sec %CP 1G 14055 98 38292 23 10971 11 11144 79 31477 12 177.6 0 ------Sequential Create------ --------Random Create-------- -Create-- --Read--- -Delete-- -Create-- --Read--- -Delete-- files /sec %CP /sec %CP /sec %CP /sec %CP /sec %CP /sec %CP 16 941 99 +++++ +++ +++++ +++ 1019 100 +++++ +++ 3268 100 RAID hda/hdc: ------Sequential Output------ --Sequential Input- --Random- -Per Chr- --Block-- -Rewrite- -Per Chr- --Block-- --Seeks-- Size K/sec %CP K/sec %CP K/sec %CP K/sec %CP K/sec %CP /sec %CP 1G 13442 98 35805 46 8433 11 11121 79 31489 12 288.3 1 ------Sequential Create------ --------Random Create-------- -Create-- --Read--- -Delete-- -Create-- --Read--- -Delete-- files /sec %CP /sec %CP /sec %CP /sec %CP /sec %CP /sec %CP 16 888 99 +++++ +++ +++++ +++ 836 99 +++++ +++ 3053 100 Der Grund, warum sich hier bei read die Geschwindigkeit nicht verdoppelt, ist, dass der PCI Bus da schlicht und ergreifend am Ende ist. Bei den Random Seeks sieht man die Verdopplung hingegen recht gut. Falls ich richtig vermute und Du das warst, der was von performantem RAID5 geschrieben hat - grober Unfug. Da brauchst Du zusaetzlich noch richtig viel CPU, um die Parity-Daten zu berechnen - das musst Du vor allem auch jedes Mal wieder neu machen, wenn Du auch nur ein einziges Bit in dem Block geaendert hast - und viel schlimmer ist, dass Du im Zweifel auch noch zusaetzliche Lese-Operationen bei Schreibzugriffen hast (Auch hier ist das Stichwort Update der Parity-Daten) und Krempel. regards, Mario -- <delta> talk softly and carry a keen sword -- Haeufig gestellte Fragen und Antworten (FAQ): http://www.de.debian.org/debian-user-german-FAQ/ Zum AUSTRAGEN schicken Sie eine Mail an [EMAIL PROTECTED] mit dem Subject "unsubscribe". Probleme? Mail an [EMAIL PROTECTED] (engl)