Andreas Pakulat <[EMAIL PROTECTED]> writes:
> On 21.Mai 2005 - 12:33:45, Thomas Jahns wrote:
> > Bei Dir purzeln irgendwie die Begriffe munter durcheinander (nicht böse
> > gemeint), vielleicht einigen wir uns mal auf ein paar Begriffe:
> 
> Wenn du meinst...

Ja, meine ich, die Tatsache, daß ich weder bei Dir noch bei Dirk da
sofortige Zustimmung sehe, betont für mich die Notwendigkeit, sich auf
ein paar Termini zu einigen, mittels derer man unzweideutig ausdrücken
kann, was man meint.

> > Screen: Repräsentation innnerhalb X11 für eine zusammenhängende
> >   Anzeigefläche, zeichnet sich aus durch:
> >         - gemeinsame Liste der Visuals
> >         - ein Root-Window
> 
> Noe, Screen ist eine Kombination aus Monitor und Device, davon hast du 2
> bei Xinerama und TwinView. 

"Monitor" und "Device" ist die Sprache der XF86Config, das hat mit der
Betrachtung unter X11 nur begrenzt etwas zu tun (kleiner Tipp: X11 ist
mehr als die Implementierung von XFree86, jeder kommerzielle
Unix-Hersteller hat da etwas eigenes).

> > Display: IMHO Unglücklich verkürzter Begriff von X11 um eine
> > Kombination von Displayhardware und dazugehörigen Eingabegeräten zu
> > beschreiben. Hat mindestens eine Screen, einen Corepointer (typischerweise
> > Maus) und ein Corekeyboard.
> 
> Das ist ein Serverlayout bzw. bezeichne ich das meistens als XServer,
> denn da gehoeren alle Monitore + Core-(Pointer|Keyboard) dazu.

Auch das ist XF86Config-Sprach [1].

> > Monitor: ein physikalisch vorhandenes Anzeigegerät
> 
> Hmm, also ich bezeichne den "Monitor" meines Laptops eher als Display. 

Problematisch, weil unter X11 anders definiert [1].

> Also wir haben einen Desktop, das ist der benutzbare Bereich fuer den
> WM/SM (bei Xinerama also der Inhalt beider Monitore, bei "DualHead"
> ebend nur der Bereich eines Monitors, da 2 WM/SM laufen. 

Die Desktop-Metapher hat mit X11 selbst genau gar nichts zu tun.

> Dann haben wir X Screens, je nachdem wieviele Displays/Monitore wir
> anschliessen. Das wars.

Es geht doch in der aktuellen Diskussion genau darum, daß die Zahl der
Screens nicht nur von der Zahl der angeschlossenen Monitore abhängt,
sondern auch davon, wie man den Xserver (konkret XF86) konfiguriert und
bei Xinerama über zwei Monitore nur eine X Screen präsentiert wird.

> > Xinerama und TwinView fassen demnach mehrere Monitore zu einer Screen
> > zusammen. Ein Xserver bedient in der Regel genau ein Display.
> > Ob also multiple X Screens oder eine Screen über mehrere Monitore
> > vorliegt, ist eine Frage des Xservers und seiner Konfiguration.> Ob für
> > multiple X Screens hingegen auch mehrere WMs nötig sind, hängt vom WM ab
> > (wmaker z.B. kann mehrere Screens mit einer Instanz bedienen).
> 
> Ok, mit WMaker habe ich das nicht getestet, aber bei KDE laufen IIRC 2
> ksmserver Prozesse.

Das darf kde auch gern so lösen, wichtig war mir nur zu klären, was der
Xserver macht bzw. wie er konfiguriert ist. Denn mit Desktops und
anderen Abstraktionen hat der Xserver nichts zu schaffen, er stellt
einfach die Xscreens zur Verfügung (oder eben auch das Xinerama-API).

Thomas Jahns

[1] Adrian Nye, Xlib Programming Manual, §1.2 X Window System Concepts,
    p.4

IIRC finden sich die X Window System Concepts aber auch in fast allen
anderen Büchern zu X11, wie z.B. dem "X Window System User's Guide"
-- 
"Computers are good at following instructions,
 but not at reading your mind."
D. E. Knuth, The TeXbook, Addison-Wesley 1984, 1986, 1996, p. 9


-- 
Haeufig gestellte Fragen und Antworten (FAQ): 
http://www.de.debian.org/debian-user-german-FAQ/

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