Ace Dahlmann wrote: > Bedeutet das, dass man reiserfs und xfs sehr wohl ab und zu > defragmentieren sollte? Oder gilt dort igg. das gleiche wie die > verlinkte Erklärung von Kristian Köhntopp im Zusammenhang mit ext2?
Nein, definitiv nicht. Man kann, wenn man will, aber man muss es nicht (siehe auch Post von Thomas) - es kommt darauf an, was man genau mit seinem Dateisystem anstellen will. Generell sind ext und xfs ja schon so clever, dass sich die Fragmentierung a) in Grenzen hält und b) nicht so katastrophale Auswirkungen hat wie bei FAT. Nur Vergleiche sind etwas gewagt, während ext-Dateisyteme mehr oder minder linear aufgebaut sind, nutzen Reiser und XFS B-Bäume zum Verwalten und finden von Informationen. > Ich habe mit reiserfs sehr gute Erfahrungen gemacht, was das > Speichern von vielen kleinen Dateien angeht - eben wegen der > Fähigkeit, angebrochene inodes weiter aufzufüllen. Wie sieht das bei > XFS aus (von dem ich gelesen hab, dass es besonders für große Dateien > geeignet ist)? Die Erfahrung kann ich nur teilen - bei vielen kleinen Dateien ist ReiserFS durchaus schneller. Ich verwende dennoch XFS, weil ich mit ReiserFS mal ziemlich schlechte Erfahrungen gemacht hab (der gesamte Baum löste sich in Wohlgefallen auf), mittlerweile mit ReiserFS4 soll das aber besser geworden sein - aus den alten Zeiten stammte auch der Begriff ReisswolfFS. Bei XFS hingegen hatte ich derartige Probleme nicht, hat zig Abstürze einwandfrei verkraftet und das einzige was aufgetreten ist, war der Effekt, das einzelne Dateien im ungünstigen Fall mit Nullen gefüllt wurden - was mir persönlich viel lieber ist als das Alt-Neu-Gewürfel was Reiser damals hinterlassen hat. Denn alle Kandidaten für Journaling-Dateisysteme stellen NUR die Konsistenz des Dateisystems - nicht aber das des Inhalts der Dateien sicher, ein kleiner aber sehr feiner Unterschied. Und in dem Punkt unterstelle ich XFS besseres (gefühltes) Können - und gespannt bin ich auf ZFS, welches im Herbst in Solaris Einzug erhält, welches nämlich auch die Datenkonsitenz sicherstellen können soll (ist aber auch mehr als 'nur' ein Dateisystem). > Vielleicht mal eine Frage in die Runde: Welche(s) Dateisystem(e) > setzt Ihr ein und warum? /boot unter ext3, damit grub sauber läuft auf allen anderen XFS, weil es mir persönlich besser gefällt und für einen meiner Anwendungsfälle optimierbar ist (sehr viele unterschiedlich große Dateien, von denen täglich einige tausend gelöscht und neu erstellt werden, wo mir xfs_fsr gute Dienste leisten kann). Nicht zu vergessen der Nachteil von XFS: Löschen dauert lange. Und man kann ein Dateisystem zwar vergrößern aber nicht verkleinern. Cheers, Jan
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