* Sven Hartge <[EMAIL PROTECTED]> [2004-06-03 11:09]: > Die Entscheider und die Leute in der Rechts- und > Rechnungsabteilung kennen halt nur das stock kommerzielle Modell > mit Lizenz, Garantie und Gewährleisten und versuchen dies nun mit > aller Macht auf alles andere anzuwenden. > > Was dabei herauskommt, wissen wir ja.
Du machst mir sehr den Eindruck, als wenn Du noch nie für einen Teil eines Unternehmens bzw. vllt sogar für ein ganzes Unternehmen verantwortlich gewesen wärst. Das "Pochen auf Garantie und Gewährleistung" hat nix mit stockkonservativem Denken zu tun, sondern einfach damit, dass man in der Lage sein muss, seinen Betrieb zu planen. Und wenn da Zustände, die die Arbeitsfähigkeit einschränken, auftreten, muss es eine Möglichkeit geben, den Verursacher dieses Zustands haftbar zu machen. Anderenfalls können nämlich wenige bis auch nur einer dieser Zustände zur Schliessung des Unternehmens führen, und dieses Risiko ist deutlich gewichtiger als der Hang zu sentimentalem Community/OpenSource-Denken. Nichts gegen Weltverbesserer, ich war auch mal so ;), aber bei Geld hört heutzutage nunmal einfach alle Freundschaft auf. Ich denke nicht, dass Du als OS-Programmierer für Probleme, die mit dem Betrieb Deiner Software auftreten, haftbar gemacht werden möchtest, und darum muss es jemanden geben, der dieses Haftungsrisiko auf sich nimmt. Und das sind die Distributoren kommerzieller Distris. Und dass die dann natürlich Geld verdienen müssen, ist wohl klar. > Ich frage mich in solchen Fällen immer, warum ein Hersteller so > auf eine bestimmte Version pocht? Scheinbar muss das Produkt so > mies sein, das es nur auf dem System läuft, auf dem es auch > entwickelt worden ist. Nein, auch damit hat das wieder nix zu tun. Hast Du schon einmal Support für ein Produkt geleistet, wo Du im Schadensfall auch haftbar für Betriebsausfälle bist? Sicher nicht, sonst würde Dir klar sein, dass man dann natürlich gezwungen ist, die Plattform (und damit den für die meisten Fehler in dem komplexen Schichtsystem aus Hardware/Betriebssystem/Anwendung verantwortlichen Teil) standardisieren _muss_, schon bloss, damit man beim Nachvollziehen der Fehlersituation eine klare Basis hat. Versuch doch einfach mal, Dich in ein kommerzielles Umfeld hineinzudenken. Dort ist einem mit viel persönlichem Einsatz einer umtriebigen Community und einem hochintelligenten und sich mit der Materie bestens auskennendem Admin nicht geholfen. Damit kann man nämlich nicht kalkulieren. Kalkulieren kann man nur mit Vertragsklauseln und Zahlen. Just my 2 cents (und auch mein letzter Beitrag zum Thema), Hannes -- > BOFH excuse #251: > Processes running slowly due to weak power supply (Die Ausrede ist nicht mal so abwegig, aber das nur am Rande.) Heutzutage ist Resignation schon ein viel zu grosses persönliches Engagement. (unbekannter Autor) -- Haeufig gestellte Fragen und Antworten (FAQ): http://www.de.debian.org/debian-user-german-FAQ/ Zum AUSTRAGEN schicken Sie eine Mail an [EMAIL PROTECTED] mit dem Subject "unsubscribe". Probleme? Mail an [EMAIL PROTECTED] (engl)