Sehr geehrter Hr. Eckersberg,

normalerweise ist diese Mailingliste in Englisch, aber mir fällt es jetzt auch leichter, auf Deutsch zu antworten.

On Donnerstag, November 22, 2001, at 08:40  Uhr, Jörg Eckersberg wrote:

Sehr geehrte Damen und Herren,
 
ich bin Informatik-Lehrer am Europa-Gymnasium in Dessau und leite die Fachschaft Informatik. Zur Zeit bespreche ich in der 13.Klasse gerade das Thema "Betriebssysteme". Ich möchte den Schülern die Möglichkeit bieten, einmal mit Linux zu arbeiten. Es würden sich meiner Meinung mehrer Varianten anbieten. Deswegen wende ich mich an Sie, um mir Rat zu holen. 1. Unsere Rechner sind AMD K6 200 mit 2GB HDD. Zur Zeit sind noch 300-400MB frei. Ist es sinnvoll, dort noch Linux zu installieren? Kann Linux die entsprechenden Partitionen ohne Datenverlust anlegen?

300-400MB sollten für eine sparsame Installation auf jeden Fall reichen, sie müssten dann vorher mit einem Tool wie PartitionMagic die Festplatte so verbereiten, damit der Bereich, auf dem Linux installiert werden soll, als eigene Partition verfügbar ist. Dann ensteht kein Datenverlust. Zum Schluss müssen sie lediglich lilo (oder einen anderen Bootmanager) entsprechend konfigurieren, damit auch Windows wieder gestartet werden kann.


2. Ich habe gehört, es gibt sogenannte Live-CD's, auf denen eine boorfähige Linuxvariante enthalten ist.
    a) Können Sie solch eine CD zur Verfügung stellen?

Da wäre beispielsweise die "LinuxCare BBC", welche allerdings zur Systemrettung gedacht ist und daher nur eine Textoberfläche zur Verfügung stellt (auf der neuen Homepage lese ich gerade, dass es auch einen X-Server gibt, aber ich glaube ohne KDE): lbt.linuxcare.com. Interessanter für Sie ist wahrscheinlich demolinux, welches auf debian basiert und für den Anwender ziehmlich leistungsfähig ist -> eine Menge Applikationen, gnome und kde, basiert auf debian: www.demolinux.org . Von der 2.0 Version habe ich eine CD, die ich Ihnen gerne kopieren kann.


    b) Kann man die CD nutzen und nur die entsprechenden Konfigurations-Dateien auf HDD speichern?

Demolinux kann das, soweit ich weiß.

3. Unsere Schule hat von der IHK Halle/ Dessau 20 alte PC geschenkt bekommen (486er, 33MHz, 100 MB HDD, kein CD-ROM) Es existieren aber keine Unterlagen oder Handbücher von den Komponenten.     a) Kann man auf diesen alten Kisten ein Linux betreiben, das nur im Textmodus läuft?

Theoretisch ja, die Frage ist nur, wie schnell es läuft und, ob es noch Spaß macht, damit zu arbeiten. Würde sagen, das sollte man mit einer Kiste probieren.

    b) Ein Bekannter sagte mir, ich solle bootfähige ISA-Netzkarten kaufen, einen richtig guten PC anschaffen, dann könnte man die alten Rechner als Terminal verwenden und der neue PC würde alles rechnen. Könnten Sie mir dazu Informationen zukommen lassen.

Einige andere Schüler und ich (momentan K13 am Rabanus-Maurus-Gymnasium St. Ottilien) haben ein solches System an unserer Schule aufgebaut. Wir haben einen leistungsfähigen Server (2x 1Ghz, 1 GB RAM, RAID Array) und 14 Clients, die jeweils zwischen Pentium 133 und Pentium 200. Das Ganze läuft in groben Zügen etwa wie folgt ab: Auf der Client-Festplatte liegt lediglich ein netboot-image, das dann mittels dhcp/tftp den Kernel vom Server holt. Sobald der Kernel startet, wird ihm per dhcp eine IP zugewiesen und er mountet als nfs sein root-Verzeichnis readonly. Dann beginnt der normale Debian-Startup (der ein bisschen verändert wurde wg dem readonly root). Das gemountete root-Verzeichnis liegt auf dem Server in einem Unterverzeichnis. Ist der Client gebootet, startet es den XServer und fragt die grafische Oberfläche vom Server an. Von nun an, wird der Client nur noch zur Ein- und Ausgabe verwendet, die Rechenvorgänge finden komplett auf dem Server statt. In unserem System steht den Nutzern keine Konsole zur Verfügung, ist aber nur eine Konfigurationssache.

Weitere Infos gibt's vom Linux Terminal Server Project www.ltsp.org


Für weitere Infos stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.


MfG
Daniel Kleine-Albers


 
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