Jasna Schulze wrote:

> Hallo Mathias,
> 
> Mathias Bauer schrieb:
>> Jasna Schulze wrote:
>>
>> Was ist daran so schlecht, wenn Umsteiger es leichter haben? Und gerade
>> der Pinsel ist ein Beispiel, dass man es den Umsteigern leichter machen
>> kann, ohne irgendwas zu verschlimmern. Für den kundigen Anwender tut er
>> nämlich das Gleiche wie die Gießkanne. Und die wirst du doch nicht
>> verteufeln wollen?
>>
>>   
> 
> Wie Du vielleicht mitbekommen hast, geht es nicht so sehr um den Pinsel 
> an sich.
> Er sugeriert, dass Formatvorlagen nicht mehr wichtig sind. Darum geht es.

Ich glaube, dass du hier unter Autosuggestion leidest. ;-)

> Zum gleichen Thema gehört auch die neue Veränderung, die im ersten 
> Beitrag  dieses Threads beschrieben wurde.

Das kann ich nicht erkennen. Dass Indents auch dann gelöscht werden,
wenn sie aus einer Vorlage stammen, ist IMHO ein Bug. Da hat jemand
nicht zu Ende gedacht. Alles andere hat mit Vorlagen erst einmal gar
nichts zu tun.

>> Ich halte den Pinsel für eine prima Idee 
> 
> Das glaube ich dir gerne. Ebenfalls, dass Du etliche Verschlechterungen 
> prima findest.

Unterstellungen bringen einen nicht weiter. Offensichtlich hast du eine
andere Meinung, was Verbesserungen sind als andere, z.B. ich. Das
solltest du einfach mal akzeptieren, so wie ich das umgekehrt auch tue.
Ich könnte ja anders herum *meine* Verschwörungstheorie konstruieren:
alle, die gegen den Pinsel und ähnliche "Willkommensgeschenke" sind, tun
das, damit nicht so viele Umsteiger zu OpenOffice.org kommen und weil es
so leichter ist, sich überlegen zu fühlen. Das ist aber genauso
kompletter Unsinn wie die gegenteilige Vermutung, dass das
Entgegenkommen gegenüber Umsteigern zu einem "Word-Clone" führt oder
schlimmer: führen soll. Also sollten wir beides einfach weglassen.

> Respekt den potentiellen MSO-Umsteigern gegenüber ist OK.
> Ich kann mich des Eindrucks aber nicht erwehren, dass Dir in erster 
> Linie/nur diese Anwendergruppe wichtig ist.

Erstens habe ich mit den erwähnten Umbauten im Writer zur 2.0 gar nichts
zu tun, so lange bin ich noch nicht mit dem Writer beschäftigt, insofern
ist die erste Person Singular hier unangebracht. Zweitens kann ich dir
versichern, dass dein Eindruck auch gegenüber denen, die was dammit zu
tun hatten, falsch ist.

Ich habe es schon in meiner ersten Mail in diesem Thread geschrieben:
die Dosierung in der 2.0 war meiner(!) Meinung nach unausgewogen, was
aber daraus resultiert, dass wir die Zielgruppe der Umsteiger einfach
jahrelang völlig ignoriert hatten. Dieser Fehler musste korrigiert
werden und die Reaktionen darauf haben uns bestätigt, dass das richtig
war. Wenn das Pendel dabei etwas zu stark in die eingeschlagene Richtung
ausgeschlagen hat, kann man das sicherlich kritisieren, aber bitte
konstruiere daraus keine Verschwörungstheorie.

> Haben Deiner Meinung nach OOo-Nuzer nicht das gleiche Recht - dass man 
> ihre bisherige (Vers.1) Arbeitsweise respektiert und ihnen auch in 
> Vers.2  ein komfortables Arbeiten ermöglicht?

Natürlich. Ich sehe auch nicht, dass man mit der 2.0 nicht komfortabel
arbeiten können sollte. In Details haben wir uns möglicherweise aus
Sicht einzelner Anwender oder Anwendergruppen verschlechtert, aber
bestimmt nicht absichtlich. Das ist uns auch früher passiert. Sowas
kommt vor und hat nichts mit einer Strategie zu tun.

>> Das krampfhafte Bemühen, anders sein zu wollen, das also gewissermaßen
>> als Selbstzweck zu betreiben, macht noch kein erfolgreiches Programm.
>>   
> 
> Hier stimme ich Dir 100%-ig zu. Nur, da hast Du mich missverstanden, das 
> ist _nicht_ meine Wunschvorstellung.
> Gilt auch für krampfhaftes Bemühen den Konkurrenten nach zu machen.

Na, dann sind wir uns ja diesbezüglich wenigstens einig. :-)

>> Man sollte sich darauf konzentrieren, dort anders sein zu wollen, wo es
>> sich lohnt: also dort, wo "anders" auch wirklich "besser" ist.
> 
> Ja genau! Bedauerlicherweise verschwindet nach und nach genau das, was 
> besser war.

Das ist jetzt deine höchstpersönliche Meinung. Ich glaube nicht, dass
diese mehrheitsfähig ist, selbst nicht in Kreisen der "Altnutzer". Ich
verstehe, dass einige Dinge, die dir persönlich wichtig waren, jetzt
anders gelöst sind. Und ich verstehe auch, dass dir das nicht gefällt.
Es nervt mich aber, wenn du oder andere dann daraus irgendeine
Verschwörung konstruieren wollen und meinen, sie alleine wüssten, was
richtig ist.

> Wenn Ihr "Besseres" (statt Schlechteres) abgucken wurdet, wären alle 
> glücklich.

Nimm bitte zur Kenntnis, dass "besser" oder "schlechter" nicht auf einer
geeichten Skala gemessen werden kann. An einem Projekt, das zwar nicht
genug Resourcen hat, um alle zufrieden zu stellen, an dem aber trotzdem
doch einige Dutzend Leute arbeiten, wird es in Detailfragen immer
unterschiedliche Lösungen geben. Keiner ist immer mit allem zufrieden
und gottseidank gibt es auch innerhalb der Projekt-"Macher"
unterschiedliche Meinungen und erst recht in der Anwendergemeinde. Lerne
damit zu leben.

So, und jetzt lass uns wieder zum Ausgangsthema zurückkehren. Ich habe
meine Meinung dazu ja gesagt. Ich maße mir nicht an zu sagen, dass das
Löschen von Indentations mit Backspace eine schlechte Idee ist, ich
finde sie erst einmal nachvollziehbar. Ich stimme aber zu, dass dort, wo
dabei automatisch harte Formatierungen erzeugt werden, selbst wenn der
Anwender das nicht wünscht, ein Problem entsteht. Ich bin aber eher
dafür, über dieses Problem nachzudenken als es durch eine Option zu umgehen.

Ciao,
Mathias

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Mathias Bauer (mba) - Project Lead OpenOffice.org Writer
OpenOffice.org Engineering at Sun: http://blogs.sun.com/GullFOSS
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