Hallo Bernhard,

Am 10.10.2010 um 01:04 schrieb Bernhard Dippold <bernh...@familie-dippold.at>:

> Hallo Eric, *
> 
> Eric Hoch schrieb:
>> Hallo Andreas, David, Liste
>> [...]
>> Können wir alle uns an der Stelle mal eine Auszeit nehmen?
>> [...]
> > Es gibt ja durchaus auf beiden Seiten
>> Gesprächsbereitschaft. Also mal ganz tief Luft holen, die Mails
>> löschen, eine Auszeit nehmen und am Montag in Ruhe weiterarbeiten,
>> überleget Emails schreiben und auf beiden Seiten eine Delegation
>> zusammenstellen, einen unparteiischen Schlichter suchen und sich an
>> einen Tisch setzen.
> 
> Du hast Recht, dass es hier viel zu emotional zu geht, um eine sachliche 
> Diskussion mit eine möglichen gemeinsamen Lösung zu erreichen.
> 
> Aber leider liegt das Problem hier nicht in einem Bereich, den die bei Oracle 
> beschäftigten Community-Mitglieder oder die in der Foundation aktiven 
> Community-Mitglieder alleine lösen könnten.
> 
> Das grundlegende Problem ist, dass der Community das Gefühl immer mehr Raum 
> einnahm, Oracle würde sich nach und nach von OpenOffice.org weg und zu Oracle 
> Open Office (jetzt auch Cloud Office) hin wenden.

Hmmm, nach der Übernahme hat sich bzgl OpenOffice.Org Releases nichts geändert. 
Im Gegenteil, an manchen Stellen hat man echt was geleistet e.g. Impress.

Ich frage mich wie man auf solche Spekulation nur kommen kann. Gibt es da 
irgendwelche stichhaltigen Hinweise, die ich übersehe? Bitte klärt mich auf. 

> 
> Unter der Angst, dass Oracle diese langsame Abkehr abrupt vollziehen könnte 
> (mit Sperren der von ihnen gehosteten Infrastruktur), sobald das Management 
> von der Foundation erführen, musste diese Idee im Verborgenen vor sich gehen 
> und eine minimale Infrastruktur unter anderem Namen für den Tag der 
> Ankündigung der neuen Foundation aufgebaut werden.

Das ist wohl total an den Haaren herbeigezogen. Wer hat Dir denn sowas 
eingeredet? Warum sollten wir das denn tun? Haben wir ja jetzt auch nicht.


> Gleichzeitig wurde das Problem der viel zu wenigen Entwickler in der 
> Community (das immer wieder auf die Notwendigkeit der 
> Copyright-(Mit-)Übertragung an eine einzelne Firma zurückgeführt wurde) 
> angegangen.
> 

Altes Argument, welches sicherlich zutrifft aber keineswegs ausschlaggebend für 
die wenigen Entwickler ist. Am Code von OpenOffice.Org kann man eben nicht so 
einfach herumbasteln, so zwischen Suppe und Gemüse.

> Dies hat auf der einen Seite zu einer hoch aktiven Developer-Gruppe bei 
> LibreOffice geführt, andererseits aber die Eingliederung der bugfixes in 
> OpenOffice.org unter den jetzigen Voraussetzungen wegen des notwendigen 
> Copyright-Agreement erschwert.
> 
> Die Frage des Namens ist abhängig von der Haltung Oracle's zur Trademark 
> OpenOffice.org: Sie wurde Sun von der Community übertragen, um eine 
> rechtliche Verfolgung des Mißbrauchs unseres Namens zu ermöglichen - das kann 
> in Zukunft auch die Foundation übernehmen.
> 
> Sieht Oracle die Trademark aber als beim Kauf von Sun erworbenen "Besitz" an, 
> dann halte ich eine Übertragung an die Community für ziemlich 
> unwahrscheinlich... :-(
> 
> Beide Punkte - das Copyright-Agreement und die Trademark - stehen nicht in 
> der Macht der Oracle-angestellten Community-Mitglieder. Das muss an höherer 
> Stelle entschieden werden.
> 
> Genauso natürlich auch die Bereitschaft, wie schon von Sun bei der 
> Offenlegung des Sourcecodes und Gründung von OpenOffice.org geplant, ein 
> gleichberechtigter Partner in einer unabhängigen Foundation zu werden.
> 
> Mir ist die Community wichtig - im Moment wichtiger als das freie Produkt, 
> das nur mit einer starken Community auf Dauer lebensfähig ist.
> 
> Die Situation in den letzten Monaten hat eine Schwächung der Community durch 
> den Hauptsponsor immer wahrscheinlicher gemacht, so dass die Foundation für 
> viele als einziger Ausweg und sinnvoller Übergang in die Einbindung weiterer 
> Sponsoren und Unterstützer blieb.
> 
> Jeder von denen, die sich in der Foundation engagiert haben und engagieren, 
> weiß, dass dieser Schritt nicht ohne Risiko ist. Aber das Risiko, als 
> Community von Oracle ausgenutzt und letzendlich als billige
> Unterstützung für proprietäre Software missbraucht zu werden, erschien 
> wesentlich höher.
> 
> Ich finde unendlich schade, dass dieser Schritt ohne diejenigen gemacht 
> werden musste, die sich von Anfang an (und schon zuvor) um die Entwicklung 
> von OpenOffice.org verdient gemacht haben. Viele von Euch haben sich über die 
> bezahlte Arbeit bei Sun/Oracle hinaus in der Community engagiert und sind ein 
> wesentlicher Bestandteil dieser Community.
> 
> Aber auch denjenigen, die sich jetzt in der Foundation engagieren, darf man 
> nicht absprechen, dass sie dies gerade *für* die Community tun: Die Zeichen, 
> die Oracle mit Entscheidungen innerhalb und außerhalb von OpenOffice.org 
> gesetzt hat, lassen sich nur schwer anders interpretieren.
> 
> Ich weiß noch nicht, wie wir es schaffen sollen, wieder gemeinsam an dem 
> Ziel, die beste codeoffene und freie Officesuite der Welt weiter zu 
> verbessern, zu arbeiten.
> 
> Ich würde gerne alle bei Oracle arbeitenden Community-Mitglieder einladen, 
> sich auf die Foundation einzulassen und der Community die Möglichkeit zu 
> geben, ohne die Abhängigkeit von einem einzelnen Sponsoren auf ein neues 
> Niveau der Selbständigkeit zu gelangen. Sicherlich gibt es Ängste bezüglich 
> der finanziellen Ausstattung, der Anzahl der Entwickler und der Qualität des 
> neuen Codes - zumindest am Anfang unserer Aktivitäten. Möglicherweise kann 
> auch eine Order des Managements diesen Schritt vereiteln.
> 
> Aber OpenOffice.org ist nicht das Produkt von Oracle, es gehört uns, der 
> Community (zumindest im moralischen Sinne)!
> 
> Das wollte ich noch loswerden - und hatte schon begonnen, bevor Eric die 
> "Auszeit" empfohlen hat.
> 
> Vielleicht hilft es ja auch, die "Gegenseite" etwas besser zu verstehen...
> 
> Herzlichen Gruß
> 
> Bernhar'


Grüße,

Andreas
> 
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