Hi Jacqueline,

wow - tolle Zusammenfassung. Bis auf den fehlenden Grillgeruch meint man
mit dabei gewesen zu sein (aber selbst das könnte ich ändern und das
T-Shirt vom Wochenende aus der Altwäsche kramen).

Das Thema Spezifikationen liegt mir besonders am Herzen, weil viele
Änderungen einfach "nur so" erfolgen. Wäre toll, wenn wir (spätestens
auf der Konferenz) einen großen Schritt nach vorn machen könnten ...

Danke und liebe Grüße,
Christoph



Am Dienstag, den 05.07.2011, 14:55 +0000 schrieb Jacqueline Rahemipour:
> Hallo zusammen,
> 
> mit etwas Verspätung möchte ich eine Nachlese zu unserem QA-Wochenende im
> Essener LinuxHotel nachreichen, das vom 17. bis 19.06.2011 stattfand.
> 
> Das QA-Wochenende ist seit Jahren eine fest eingeplante Veranstaltung, die für
> mich immer wieder ein Highlight ist. Es ist sicher die Mischung aus 
> Information,
> produktivem Arbeiten und geselligem Beisammensein an einem beeindruckenden 
> Ort,
> die die Veranstaltung stets zu etwas ganz Besonderem macht. An dieser Stelle
> nochmals ein großes Dankeschön an Reinhard, Ingo und alle anderen vom
> LinuxHotel, die uns das alles überhaupt möglich machen. 
> 
> Dieses Jahr war ich etwas wehmütig, da trotz der vielen bekannten Gesichter 
> und
> einiger neuer Mitstreiter einige wichtige fehlten, die die Diskussionen und 
> das
> Arbeiten mit ihrem Fachwissen und auch ihrem Humor immer sehr bereichert 
> haben.
> Ich denke, den meisten ist klar, wen ich meine. Darüber hinaus fehlten zwei
> Teilnehmer, weil sie erkrankt bzw. verletzt waren. Von hier aus nochmals gute
> Besserung an Volker und Uwe!
> 
> Der Freitag dient immer der Anreise, an dem üblicherweise kein Programm 
> geplant
> ist. Auch schon fast in alter Tradition wird der Grill angemacht und über Gott
> und die Welt (und LibO :-) geplaudert. Mittlerweile wird dabei auch regelmäßig
> das Wetter ignoriert. Grillen bei Sonnenschein ist ja auch wirklich nur etwas
> für Anfänger. Dieses Jahr wollten wir die Jahresbestmarke übertreffen, sind 
> aber
> nur auf insgesamt 3 x Grillen gekommen und haben damit den Vorjahreswert
> eingestellt. Für das nächste Jahr rege ich an, bereits das Frühstück auf dem
> Grill vorzubereiten.
> 
> Am Samstag starteten wir nach einem gemeinsamen Frühstück mit dem Programm, 
> das
> wir nur locker zusammengestellt haben, um Luft für aktuelle Themen und
> Fragestellungen zu haben.
> 
> Link zum Programm im Wiki:
> http://wiki.documentfoundation.org/DE/QAWochenende2011
> 
> Der Vormittag stand ganz unter dem Zeichen LibreOffice / TDF und den aktuellen
> Geschehnissen rund um die Apache Foundation und das OpenOffice.org-Projekt.
> Florian und André informierten uns über den aktuellen Stand und wir schauten 
> in
> unsere Glaskugeln und diskutierten, wie es wohl mit den Projekten weitergehen
> wird. Dieser Programmpunkt war natürlich ergebnisoffen...
> 
> Es kam auch die aktuelle Webseite de.libreoffice.org zur Sprache und wir
> stellten fest, dass es sinnvoll sei, dort Hinweise auf Referenzkunden und auf
> Dienstleister für LibO zu geben. Während diese Listen bei OOo mit der Zeit in
> den Hintergrund getreten sind, ist es unserer Ansicht nach gerade jetzt
> besonders wichtig, die Präsenz von LibreOffice zu zeigen und auch zu 
> vermitteln,
> dass bereits heute Firmen auf LibreOffice für den produktiven Einsatz setzen.
> Die Referenzkundenliste und Anwenderberichte sollen auf de.libreoffice.org
> veröffentlicht werden, während die Liste von Dienstleistern wieder auf den
> Seiten des Vereins Freies Office Deutschland e.V. verfügbar gemacht werden 
> soll.
> 
> Rainer brachte dann ein weiteres Thema zur Sprache, was im unmittelbaren
> Zusammenhang mit dem Ziel des Wochenendes stand. Er berichtete von der stetig
> steigenden Anzahl der "unconfirmed" Bugs und den Problemen, diese sinnvoll zu
> bearbeiten. Hier sind dringend weitere Mithelfer gefragt, die dabei helfen, 
> die
> neuen Bugs nachzuvollziehen und zu bestätigen. Er hatte jetzt auch schon eine
> Mail rumgeschickt, dass ein monatliches Bughunting im irc stattfinden soll, an
> dem man gemeinsam die neuen Bugs bearbeitet.
> 
> Recht lange haben wir auch über den Bugtracker an sich bei freedesktop.org
> diskutiert. Es gibt das ein oder andere, was wir uns für die bessere Übersicht
> und Bearbeitung der Bugs wünschen, was aber nicht möglich ist, weil wir keinen
> Einfluss auf den Bugtracker selbst haben. Hier kam die Frage auf, ob es 
> Vorteile
> bringt, einen Bugtracker wieder selbst aufzusetzen. Die größte Schwierigkeit 
> ist
> derzeit, dass Bugs - unabhängig davon von wem sie erstellt werden -
> standardmäßig den Status "New" erhalten und nicht "unconfirmed". So fällt 
> unsere
> bisherige Strategie weg, dass alle "new" Issues bereits bestätigt wurden,
> während die "unconfirmed" diejenigen sind, die man noch anschauen muss. Rainer
> arbeitet derzeit mit einer sehr individuellen Abfrage, die aktuell noch gut
> funktioniert, weil die Anzahl der Mithelfer im Bereich QA noch sehr
> übersichtlich ist. Das wollen wir aber so bald wie möglich ändern. :-)
> 
> Nach der Mittagspause (und dem Grillen!) widmeten wir uns dem Thema
> "Übersetzungen". André berichtete von der letzten Übersetzungsrunde und fragte
> insbesondere nach Schwierigkeiten, die im Zusammenhang mit dem
> Übersetzungsprozess und insbesondere mit dem Online-Tool "Pootle" auftraten.
> Insgesamt laufen die Übersetzungen schon recht rund, da es einige wenige sehr
> aktive Übersetzer gibt, die auch diese großen Mengen bewältigen.
> 
> Zum Thema Übersetzungen haben wir einige To Do's aufgenommen:
> 
> - allfiles.tree:
> In Erfahrung bringen, wie diese Datei zur Modifikation der Hilfe für neue
> Versionen generiert werden kann.
> 
> - Änderungen in Pootle:
> Ein Manko bei Pootle ist nach wie vor, dass man als Reviewer nicht erkennen
> kann, wo genau Änderungen gemacht wurden. Daher ist es aktuell noch wichtig,
> parallel zu den Übersetzungsrunden die Wikiseiten zu pflegen und dort zu
> kennzeichnen, welchen Status die Übersetzungen haben.
> 
> - Kommentare in Pootle:
> Kommentieren ist nur dann möglich, wenn man entsprechende Rechte hat, die
> gleichzeitig das Bestätigen von Übersetzungen ermöglichen. Jeder, der bereits
> einmal gewissenhaft mitgearbeitet hat, soll diese Rechte erhalten.
> 
> - Neue UI-Begriffe:
> Bei der Übersetzung der UI sollten neue Begriffe direkt mitprotokolliert 
> werden,
> damit die Übersetzung der Hilfe dann konsistent erfolgen kann. Die Begriffe
> sollten direkt ins Glossar aufgenommen und im Wiki gelistet werden.
> 
> - Build mit UI-Übersetzung:
> Um die Hilfeübersetzung zu vereinfachen und zur Kontrolle der Textlängen in 
> den
> Dialogen sollte rechtzeitig ein Build bereitgestellt werden, der die
> UI-Übersetzung bereits enthält.
> 
> - Terminologie in Pootle:
> Bei den Übersetzungen werden Begriffe, die im Glossar enthalten sind,
> eingeblendet, allerdings nur, wenn nicht das Zeichen ~ (zur Kennzeichnung der
> Mnemonics) enthalten ist. Hierfür sollte direkt bei Pootle ein Bugreport
> aufgegeben werden.
> 
> - Weitere Aufgabe für Übersetzer:
> In Pootle werden die Übersetzungen automatisch nach typischen Fehlern 
> überprüft
> (zum Beispiel doppelte Leerzeichen, o.ä.). Die erkannten Fehler müssten einmal
> systematisch durchgegangen und bearbeitet werden. Dies könnte eine Aufgabe für
> das Projektwochenende in Hof sein.
> 
> 
> Als nächsten Programmpunkt haben wir das Thema QA / neue Funktionen
> durchleuchtet. Konsens bestand darin, dass wir aus Sicht der 
> Qualitätssicherung
> Spezifikationen brauchen und insbesondere eine zentrale Stelle, wo man
> Informationen zu neuen Funktionalitäten finden kann. Diese müssen auch für die
> Qualitätssicherung nachvollziehbar sein. Zwar sind aktuell in der Regel alle
> Änderungen transparent und im Web einsehbar, jedoch muss man sich die Infos
> teilweise an sehr verstreuten Stellen wie Blogs, Issuetracker, Mailingliste 
> o.ä.
> zusammensuchen.
> 
> Im Kreis der Anwesenden waren wir uns einig, dass die Spezifikationen nicht zu
> formal sein sollten, da sonst wieder die Gefahr besteht, dass diese Arbeit 
> wegen
> des zu großen Aufwands nicht gemacht wird. Wir wollten daher versuchen, ein
> einfaches Schema im Wiki vorzubereiten, das anhand eines konkreten Features
> durchgespielt wird, ob es den ersten Anforderungen genügt. Hier hat André
> bereits einen sehr guten Anfang gemacht, danke dafür!
> 
> Einige wenige Stichpunkte, die eine solche Wikiseite enthalten soll, haben wir
> direkt zusammengetragen:
> - Template Owner
> - Summary
> - Status 
> - Verantwortliche Mitwirkende
> - Entwickler
> - UI-relevant ja/nein
> - Änderung Hilfe / Documentation erforderlich
> - Beschreibung
> - Related Issues / Blogs
> - Additional Proposals
> - Roadmap / Geplante Version
> 
> Das Thema Spezifikationen kann nur sinnvoll angegangen werden, wenn hier
> Qualitätssicherung und Entwicklung an einem Strang ziehen. Für Entwickler muss
> ebenso nachvollziehbar sein, warum Specs notwendig und sinnvoll sind. Hierzu
> würden wir gerne ein gemeinsames Treffen planen, um über diese Thematik zu
> besprechen. Geeignet wäre dies zum Beispiel während der geplanten
> LibO-Konferenz, die im Oktober in Paris stattfinden wird.
> 
> 
> Nach diesem Themenblock gingen wir nahtlos zum Abendprogramm über. Nach einer
> kurzen Stärkung am Grill (was auch sonst?) kümmerten wir uns direkt um das
> Bughunting, erstellten ein Glossar, überprüften einige der gekennzeichneten
> Fehler in Pootle, kümmerten uns um die Webseite, Infrastruktur etc. Schön ist 
> es
> immer mit anzusehen, wie dann kreuz und quer durch den Seminarraum die 
> Gespräche
> gingen, Issuenummern genannt wurden, wie sich zeitweise hinter einem Laptop
> kleine Menschentrauben versammelten, oder wie man auch das ein oder andere
> Fluchen oder andere "Schreie" vernehmen konnte.
> 
> Alles in allem haben wir einen sehr produktiven Tag verbracht, der mir zudem
> auch viel Spaß gemacht hat (und ich hoffe, den anderen Teilnehmern auch).
> 
> 
> Am Sonntag Morgen begann das Programm wieder mit Florian, der uns viele
> interessante Infos zur eingesetzten Infrastruktur bei LibO/TDF gab und uns
> erklärte, wie der Releaseprozess und die Bestückung der Mirrors aus
> Infrastruktur-Sicht vonstatten geht. Es ist wirklich beeindruckend, wer und 
> was
> da alles im Hintergrund "werkelt" und welchen Aufwand es bedeutet, all das zu
> administrieren und am Laufen zu halten. Das sind leider alles Dinge, die man
> erst dann sieht, wenn etwas nicht mehr läuft und andere ihre Arbeit nicht mehr
> machen können. Daher Dank an Florian und all die anderen, die sich stetig 
> darum
> kümmern!
> 
> 
> Den Abschluss des QA-Wochenendes gestaltete Andreas mit seiner Präsentation 
> zum
> LibreOffice-Extension-Center. Er stellte uns das geplante Extension-Repository
> vor und zeigte live den aktuellen Stand.
> 
> Auch bei diesem Thema schlossen sich direkt Diskussionen an. Wir besprachen,
> dass es eine automatische Account-Generierung geben muss, so dass jemand, der
> eine Extension bereitstellen möchte, dies sofort tun kann, ohne dass er auf 
> eine
> manuelle Bestätigung warten muss. Dennoch sollen bei dem Extension-Portal auch
> Leute aus der Qualitätssicherung mithelfen. Vor Veröffentlichung einer 
> Extension
> soll zumindest eine kurze Prüfung erfolgen, so dass kein "Unsinn" hochgeladen
> wird.
> 
> Zu einem späteren Zeitpunkt, wenn das Portal erst einmal steht und genutzt 
> wird,
> soll auch eine inhaltliche Qualitätssicherung der Extensions erfolgen. In der
> Vergangenheit haben wir häufig die Erfahrung gemacht, dass nicht jede 
> Extension
> mit einer neueren Version funktioniert oder dass es Schwierigkeiten auf
> einzelnen Betriebssystemen gibt. Die Ergebnisse eines solchen Checks sollen 
> dann
> im Portal sichtbar gemacht werden, so dass sich potenzielle Nutzer vor der
> Installation einer Extension informieren können.
> 
> Damit endete das diesjährige QA-Wochenende und ich freue mich schon jetzt 
> wieder
> auf das nächste Jahr!
> 
> Sooo viel Text... danke an alle, die es geschafft haben, bis hierhin zu lesen!
> 
> Viele Grüße,
> 
> Jacqueline
> 
> P.S.: Einige der hier geschilderten Ergebnisse sollten eigentlich noch ins 
> Wiki
> übertragen werden. Ich komme dazu erst am Wochenende, falls also bis dahin
> jemand Langeweile verspürt, kann er/sie das gerne übernehmen.
> 
> 
> 



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