Hallo Carsten,
Carsten Ace Dahlmann ſchrieb am 15.07.2009 20:51 Uhr:
Da ich nun künftig regelmäßig LaTeX benötigen werde, habe ich mich nun endlich
mal damit befasst, wie ich direkt Altgriechisch in mein Dokument per
UTF8-Zeichen über Neo einbinden kann.
Dann fühle Dich hiermit auch nochmal im Kreise der LaTeX-Jünger herzlich
willkommen geheißen :-).
Nach etwas Gesuche geht es nun folgendermaßen:
\usepackage{ucs}
\usepackage[greek,german]{babel}
\usepackage[utf8x]{inputenc} % used to be \usepackage[utf8]{inputenc}
Du hast also die Variante »pdflatex mit Unicode-kodierter .tex-Datei«
gewählt. Da muss ich jetzt einfach mal fragen, warum Du Dich gegen XeTeX
entschieden hast …
Ich habe nun eine Frage und eine Anmerkung:
Zunächst einmal: Es funktioniert ja, allerdings bekomme ich noch die
Fehlermeldung:
Token not allowed in a PDFDocEncoded string,
(Occurance: /usr/share/texmf-texlive/tex/latex/hyperref/hyperref.sty)
Hat da einer eine Idee?
Klar, ich ;-). Dieses Problem trifft insbesondere auf, wenn Du
Sonderzeichen in Überschriften verwendest (hhier sind’s wohl griechische
Buchstaben, aber das Problem taucht auch bei komplexen Formeln auf).
Hyperref erzeugt ja aus den Überschriften automatisch Links/Bookmarks in
der PDF-Ausgabedatei. Diese Links werden aber lt. Standard in
irgendeiner Kodierung gespeichert, die leider nicht alle
Unicode-Sonderzeichen umfasst. Von daher muss man in diesen Fällen eine
Alternative angeben – das könte etwa so ausſehen:
\section{Ein Beispiel: \texorpdfstring{ἀληθινόν im Text und im
Inhaltsverzeichnis}{Umschrift für den PDF-Link}}
Und dann Folgendes: Beim Kompilieren können einige Zeichen nicht erzeugt werden
(siehe Anhang).
Das sieht mir nach einem eckligen Codierungsproblem aus :-(.
Nun stellt sich mir zum einen die Frage, ob die von uns ausgewählten auf einer
Unicode-Position liegen, die sie als alternative Zeichen ausweisen und wir
daher doch die anderen hätten nehmen sollen,
Also darüber kann man sich vortrefflich streiten, was wir ja auch
bereits getan haben ;-). Aber diese Frage überlasse ich lieber den
Griechisch-Spezialisten.
und zum anderen, ob ich die Zeichen irgendwie mit einem anderen Font erzeugen
kann, der diese Unicode-Zeichen besitzt.
Hast Du einmal den XeTeX-Weg ausprobiert? Gerade was die Nutzung
alternative Schriften angeht, sollte dies Vorteile gegenüber pdflatex
bringen. Von daher würde ich Dir einmal die folgenden beiden
Blogeinträge ans Herz legen wollen:
Greek in XeTeX
http://en.foursenses.net/greekinxetex
SBL Greek Font and XeTeX
http://en.foursenses.net/sblgreek
Der erste behandelt das Thema »Griechisch mit XeTeX schreiben« ganz
allgemein, der zweite geht auf eine entsprechende SIL-Schrift ein, die
auch viele Varianten enthält.
Zudem wäre es mit polyglossia (das XeTeX-Pedant für Babel) auch recht
einfach möglich, zwischen Deutsch/Englisch/Griechisch/… hin- und
herzuschalten und jeweils die korrekte Silbentrennung zu erhalten.
Eine uniinput.sty benötige ich dafür offenbar nicht, da ich mit
texlive,Eclipse, Neo und den obigen Paketen direkt eingeben und erzeugen kann.
Die uniinput.sty stellt eine Ergänzung dar, um pdflatex einige
Neo-Zeichen beizubringen, mit denen es sonst Probleme hat; genaueres
(pdflatex vs. XeLaTeX) findet sich im Wiki:
http://wiki.neo-layout.org/wiki/Neo%20f%C3%BCr%20Latex
Viele Grüße,
Dennis-ſ
… der hofft, Dir mit Dieser E-Mail geholfen und nicht zusätzliche
Verwirrung gestiftet zu haben.