Hallo,

Alexander Koch schrieb:
> Peter schrieb:
> > 1. Martins Vorschlag:
> > =====================
> > T1 T2 T3  — Merkschema: rund, auf/ab, Strich

besser: rund/punktig, …, schräg

> >  °  ˆ  ´  – Grundsymbole
> >  ¸  ˇ  `  – gespiegelt (Ausnahme Cedille)
> >  ↻  ˞  /  – Sonderzeichen
> >  ¨  ˜  ˝  – doppelt
> >  ˙  ˘  ᾿  – gerundet

Stimmt, auf T2 (mit viel Phantasie auch auf T1/3) sind die Grundzeichen
gerundet, aber diese Klassifizierung finde ich eher verwirrend.

> >  .  ¯  ῾  – gespiegelt gerundet (Ausnahme: Makron)

Für mich ist das Makron keine Ausnahme, da neben einer Spiegelung auch 
das Gegenstück gemeint sein kann.

> > Kritik der Paradigmen:
> > • Zustimmung. Ich sehe auch die Merkbarkeit als wichtig an, aber es gibt
> > auch Gegenmeinungen (Pascal):
> > > Stattdessen ist es wichtig, dass Zeichen einer Sprache auf je einer Ebene 
> > > vereinigt werden – dies wird ja bereits getan.
> > • Doch, ich denke, es werden durchaus ganze Sprachen getippt. Neo sollte
> > deshalb alle Sprachen mit lateinischer Schrift berücksichtigen,
> > bevorzugt die, welche vorwiegend in deutschsprachigen Ländern gelernt
> > und gesprochen werden – also vor allem Französisch, Spanisch,
> > Italienisch (Schweiz, Südtirol…), dann Nachbarsprachen und Türkisch.
> > Niemand lernt für seine Fremdsprache eine neue Tastatur.
> > Warum ist das wichtig? Weil damit das Kriterium, wichtige SPRACHEN
> > (nicht ALLGEMEIN häufige Diakritika) gut erreichbar zu machen, an
> > Bedeutung gewinnt.

Ja, aber bitte nicht nur einzelne Sprachen isoliert gut verfügbar 
machen.

> > Beispielsweise, dass die bekanntesten Akzente `´ˆ
> > (französisch) auf der ersten Ebene liegen. 
> Hier möchte ich auch unbedingt zustimmen.

Man kann es auch übertreiben. Wo bricht sich hier jemand ein Bein, wenn 
man im Französischen mal die Shifttaste für ̀` betätigen muss?

> > • Kann man sich eine Regionenzuordnung merken? Das kann ich schlecht
> > beantworten, ICH kann es jedenfalls, aber darum geht’s ja nicht. Ich
> > denke, es funktioniert schon, weil man Diakritika mit den häufigsten
> > Zeichen und Sprachen, mit denen sie vorkommen, assoziiert. Also ˜ mit ñ
> > und Spanien, ° mit å und Skandinavien (auch / mit ø), ˇ mit č oder š und
> > Slawen, ¸ mit ç und Frankreich. Andere, wie ˙¯˘, werden wohl eher nicht
> > assoziiert.
> Ich kann die mir auch gut merken. ˘ für Rumänien und für Vokallänge, wie auch 
> ¯ ist vielleicht auch noch zuzuordnen, aber nur, wenn man das mal in dem 
> Zusammenhang gehört hat (Latein-Unterricht). Der Rest dann eher nicht, aber 
> deine Zusammenfassung ist sehr gut. Ich finde das gesamte Merkschema, wenn 
> man 
> ˙¯˘. rausnimmt jedenfalls sehr viel einfacher als ‚gerundet‘, ‚gespiegelt‘, 
> etc. mit zusätzlichen Ausnahmen. Ich kann auch ‚doppelt‘ nicht wirklich mit ~ 
> verbinden, die für mich auch viel zu schlecht liegt, weil ñ doch ziemlich 
> wichtig ist.

Erfreulicherweise komme ich mit ñ eigentlich nie in Berührung … :)

Allerdings: Die Tilde liegt auf Ebene 4 gut. Ich ziehe hier die Grenze 
zwischen E1–4 und E5/6 (eine/zwei Tasten). Alles über Ebene 4 liegt 
schlecht.

> Außerdem denke ich, dass die Leute, die einzelne Diakritika 
> verwenden wollen, dies v.a. dann tun, wenn sie die Sprache/das Sprachumfeld 
> kennen und dann gerade die Zuordnung wieder greift.

Was bringt mir die Sprachregionenordnung, wenn ich einzelne Wörter aus 
verschiedenen Sprachen schreiben will? Dann muss ich in die Tabelle 
schauen. Eine geometrische Ordnung regt zum Lernen an. Wenn man außer 
Deutsch noch 1 weitere Sprache schreibt, ist die Sprachordnung 
hilfreich. Beim Schreiben von mehreren Sprachen sind beide Ordnungen 
wieder gleichwertig.

> > Nachteile des Vorschlags:
> > • Er ist »maximalinvasiv«, es wird eigentlich alles geändert. Das muss
> > man allerdings nicht als Nachteil sehen.
> Zustimmung, wobei ich das als praktischen (aber nicht prinzipiellen) Nachteil 
> sehen würde. Die bisherige Belegung, v.a. der ersten drei Ebenen hat sich 
> meiner Meinung nach gut bewährt und ist gut getestet.

Hä? Das hat mich nie angesprochen, deshalb habe ich mich dort auch nie 
eingemischt. Für mich war das alles unbefriedigend, eine Verbesserung 
war/ist nicht abzusehen.

> > • Einige Zeichen liegen meiner Meinung nach zu gut: ° auf Ebene 1,
> > obwohl eg eigentlich nur als å in Skandinavisch und ů in Tschechisch
> > benutzt wird. Und der Haken auf Ebene 3, obwohl er beinah nur für IPA,
> > Vietnamesisch und Afrikanisch benutzt wird.
> Zustimmung, ° und ˞ liegen definitiv zu gut.

̊Å ist für Physik/Elektronik auch wichtig.

Aber: Wenn man nach äußerer Form anordnet, kommt es imo fast 
zwangsläufig zu einer guten Position seltener Zeichen bzw. einer 
Schlechterstellung benötigter Zeichen (Punkt oben).

> > • die spiritus ᾿῾ liegen nicht mehr beide auf der Griechen-Ebene
> > (schlecht z.B. für eine Modularisierung)
> Große Zustimmung. Das halte ich für eine große Schwäche des Vorschlags. Die 
> griechischen Diakritika sollten auf einer Ebene liegen. Wenn man ἀ, bzw. ἁ 
> tippen will und dafür die Ebene wechseln muss finde ich das sehr 
> kontraintuitiv und umständlich.

Wenn man Spiritus mit Griechisch schreibt, ist es eh ungünstig, dass 
diese nicht auf T1 liegen, da man dann (eigentlich) die Hände wechseln 
muss. Ich habe aber darauf geachtet, dass der spiritus lenis auf E5 
liegt, da der häufiger gebraucht wird (richtig?).

> Da könnte man dann eher an sowas denken, da finde ich das Paradigma evtl. 
> besser durchgehalten:
> ¯`´
> ˜ˆˇ
> °¸˞
> ↻/˝
> ˘῾᾿
> ¨.˙
> 
> Das soll jetzt aber kein wirklicher Vorschlag sein, weil ¯ zu gut liegt und 
> Ebene 3/4 dann doch zu durcheinander sind.

Ich finde, die Merkbarkeit nimmt auch merklich ab.

> Ich bin, wie ich oben geschrieben habe kein Freund der gewählten Paradigmen, 
> außerdem ist der Vorschlag von den Häufig-/Wichtigkeiten der Zeichen nicht so 
> gut (s.o.) und es gibt doch relativ viele Ausnahmen vom Schema. Variante II 
> verbessert auch nicht soviel. Dass Französisch und Spanisch etwas abgewertet 
> wird, ist für mich jedoch eins.

Für mich sind die Ebenen 2–4 gleichwertig, Ebene 1 können wir auch noch 
dazuschlagen.

> Ich möchte daher nochmal für Peters Variante II plädieren, die ich bereits 
> einige Zeit testweise einsetze und mit der ich ganz gut zurecht komme. Sie 
> ist 
> eine nicht zu invasive und relativ stimmige Reform der toten Tasten.

Ob sie invasiv ist, schert mich wenig, da ich mir eine Sprachanordnung 
eh nicht merken kann. ;)

Gruß,
 Martin

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