Am Montag, 6. April 2009 19:32:33 schrieb Florian Weimer: > * Bernhard Reiter: > >> Das bezog sich konkret nur auf "wie eine proprietäre Software mit > >> dranhängenden Unternehmen es kann". Als etwas anderes kann ich Firefox > >> nicht ansehen. Ich habe nicht davon geredet, das große Teile von > >> Firefox nicht als Basis für andere Software dienen oder dienen können. > > > > Ah, und Du beziehst Dich auf die unfreien Firefox Binaries > > (welche auch die einzigen sind, welche Firefox heissen dürfen). > > Ja darüber sollte wir in der Tat mehr Leute aufklären. > > Die Mozilla Foundation bringt die Freie-Software-Gemeinde schon in > eine ziemlich beschissene Lage. Zu Vor-OpenJDK-Zeiten war es schwierig > genug zu erklären, daß Java nicht quelloffen ist, weil es ein src.zip > gab, dessen Inhalt auch noch von der IDE angezeigt wurde und wo man > auch mit dem Debugger rumlaufen konnte.
Was die Mozilla F. mit ihren proprietären Binaries macht ist schlecht, also sollten wir es kritisieren. Gleiches galt für Java oder gilt für PHP oder andere. Dabei sollten wir den Freiheitsgrad oder den erreichten Fortschritt ebenfalls erwähnen. Für Mozilla ist das auch Iceweasel und andere Freie Software-Browser ermöglicht zu haben. Dein Absatz oben erinnert mich daran, wie wichtig es bei der Vermittlung unserer Anliegen ist, gut Begriffe zu verwenden. "Quelloffen" ist nicht ausreichend und didaktisch auch nicht optimal. "Freie Software" über Wettbewerbsfreiheit und die vier Freiheiten gibt mehr Hinweise zum selber denken. > Aber wie soll man bitteschön > gegen Firefox als freie Software argumentieren? Jeder Versuch wird > einen doch in die Ecke von leicht meschuggen Leuten stellen. Nein. Klares Denken wird oft abgelehnt, weil es dem Nach-Denker oft zur Einsicht eigener Fehleinschätzungen zwingt. Trotzdem wird es von anderen Denkern durchaus erkannt. Es muss halt auch gut, aufklärend geschrieben oder gesprochen sein. > Wenn jemand sieht, daß ich Iceweasel nutze und nachfragt, kann ich > zwar sagen, daß das eigentlich ein Firefox ist, den wir aus > rechtlichen Gründen aber nicht so nennen dürfen. Aber mehr kann ich > kaum erreichen, ohne daß das Gegenüber an meinem Weltbild zu zweifeln > beginnt. Da ist meine persönliche Erfahrung anders, gerade solche Geschichten sind doch richtig interessant. Hier prallen Welten aufeinander. Die Vertreter Freier Software tolerieren das Markenrecht, die Mozillas arbeiten mit dem Internetgiganten Mozilla zusammen, es geht um viel Geld und die Köpfe der Nutzer ... > Auf der anderen Seite ist die Mozilla Foundation mit ihrem Verhalten > nicht alleine. Bei PHP ist das sogar in der Lizenz kodifiziert > (eigentlich dürften wir unser PHP gar nicht "PHP" nennen), und dort > wäre ein erzwungenes Umbenennen weitaus schmerzhafter als bei einem > Webbrowser. Wenn das wirklich so ist, dann sollten wir die Einhaltung der Lizenz bei den Distribution mal anfragen. Das übt sicherlich noch Druck auf die Situation aus. Ich denke, dass die Alternativ-Namen sich gut durchsetzen könnten, sofern die Vertreter Freier Software sich jeweils auf einen einigen können. Gruß, Bernhard -- FSFE -- Coordinator Germany (fsfeurope.org) Your donation makes our work possible: www.fsfeurope.org/help/donate.en.html
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