Am 16.05.2011 23:47, schrieb olafbuddenha...@gmx.net:
...
> ... Der Punkt ist, dass es keine inherent
> intuitiven Interfaces gibt. Was als intuitiv empfunden wird, hängt
> *einzig* von den vorhandenen Erwartungen ab, die sich wiederum vom
> bisherigen individuellen Erfahrungsschatz ableiten -- das wird Dir
> jeder (erstzunehmende) UI-Spezialist bestätigen.
...
> Die übliche Einordnung von "Settings" unter "Edit" zum Beispiel finde
> ich persönlich extrem unlogisch... Aber scheinbar finden andere es gut
> so -- Firefox zum Beispiel hatte es anfangs wo anders eingeordnet, ist
> aber später der Masse gefolgt.
...
> .... Wem sollte also freie
> Software für GNU/Linux folgen? Es gibt keine objektive Antwort darauf.

Ich bin mit obigen Aussagen einverstanden, denke aber, dass sich die GUI-Entwickler wesentlich mehr anstrengen müssten, um Windows ernsthaft konkurrenziern zu können. Ich bin auch als "alter Hase" von den Linux-GUIs überfordert und würde wohl zu Windows oder MacOS wechseln, wenn ich es nicht für politisch falsch hielt.

Die Freiheit der freien Software führt eben zu Wildwuchs und dauernden zu schnellen Änderungen. Sobald man sich an etwas gewöhnt hat, ist es schon nicht mehr verfügbar.

Ich war sehr zufrieden mit KDE 3.5, aber der Schritt zu KDE 4 ist für mich eine Verschlimmbesserung mit ähnlichen Konsequenzen wie Windows XP zu Vista oder das alte MacOS 9 zu MacOS X. Aber der Unterschied ist: Windows- und noch mehr Mac-User sind dermassen gefangen in ihren Oekosystemen, dass ein Systemwechsel für die wenigsten in Frage kommt.

Während den Nachteilen von KDE 4 auf modernen PCs einigermassen entgegnet werden könnte und es dort zumindest gut ausieht, ist es keine Lösung für ältere Hardware. Somit wird meine nächste Haupt-Desktopumgebung etwas anderes. Zur Zeit kann ich mich nicht entscheiden zwischen (dem alten) Gnome und XFCE. Bei beiden ist die Einstellbarkeit umfassend aber verwirrend und wenig intuitiv. Und bei beiden ist dann genau etwas, welches subjektiv wichtig ist, nicht korrigierbar. Es sind aber diese kleinen Dinge, welche Leute in die Arme von Microsoft und Apple treiben, weil sie dort vermeintlich besser gelöst sind. Oder zu Sachen wie Android oder Meego, wo die Hersteller sich erstens grosse Mühe geben, zweitens viel proprietäres Zeug integrieren, und drittens die Wahlfreiheit stark einschränken.

Ich will mit diesen Zeilen keine Vorwürfe machen, sondern einfach darauf hinweisen, dass der Preis der Freiheit höher ist, als die meisten Leute bereit sind zu bezahlen. Nur solche die sich aus politischer Überzeugen oder technischem Interesse die Mühe nehmen.

Viele Grüsse, Theo Schmidt
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