Torsten Grote schrieb: > On Monday 19 September 2011 22:14:39 Roland Häder wrote: > > Ist es mit der GNU Affero GPL vereinbar, dass ein freies Script per > > HTTP-Anfrage (GET/POST) auf eine API zugreift, die ihrerselbst ein > > prorpritaeres Script ist? Und wie sieht das bei der GPL aus?
Ich verstehe nicht ganz, wieso der Client (das "freie Script") unter AGPL stehen sollte. Da reicht auch die GPL. Die AGPL wäre eher für die serverseitige Software interessant, aber die wurde hier ja als proprietär beschrieben. Wie auch immer, das ganze ist eine reine GPL-Frage, die AGPL ist in diesem Punkt identisch mit der GPL. Für die Entscheidung GPL vs. AGPL spielt das somit keine Rolle. > Ich bin kein Anwalt, aber ich denke, das ist in beiden Faellen kein Problem. Vorsicht! Das hängt sehr stark von den Umständen ab. Positiv-Beispiel: Auf dem Server läuft eine proprietäre Web-Applikation, und der Client ist ein Browser, der eine GPL-Library verwendet. Dann muss der Browser selbstverständlich unter GPL stehen, aber die Web-Applikation ist davon nicht betroffen. Negativ-Beispiel: Der Client ist eine Software, die eine GPL-Library verwendet, aber zugleich auch aus proprietärem Code bestehen soll. Die GPL verbietet das natürlich, genau sowas will sie ja verhindern! Also versucht man das zu umgehen, indem man den proprietären Code hinter einem Netzwerkdienst "versteckt". Dessen API ist in keiner Weise standardisiert, und dient lediglich zur "Legalisierung" des proprietäeren Bestandteils. In diesem Fall sollten wir hoffen, dass ein Richter diesen plumpen Versuch durchschaut und entsprechend zugunsten der GPL-Software urteilt. Anders gesagt: Diese Frage kann man nicht technisch beantworten. Es geht nicht darum, ob der proprietäre Code als Library, Kommandozeilentool oder Netzwerkdienst angesprochen wird. Es geht nur darum, ob Client und Server zusammen eine Einheit bilden oder nicht. Muss man sie als eine Software betrachten? Oder gibt es eine klare Trennung zwischen beiden? Ist die Trennung nur technisch, oder auch inhaltlich vorhanden? Falls du wirklich auf solch einen solchen Grenzfall stößt, würde ich dir empfehlen, dich an die FTF (Freedom Task Force) der FSFE zu wenden. Ich hatte vor einiger Zeit ein ganz ähnliches Problem und habe dort eine sehr nützliche und gut verständliche Antwort erhalten. [1] Gruß Volker [1] Wichtiger Hinweis: Du solltest die Leute auf jeden Fall in englischer Sprache anschreiben! Das erhöht sowohl die Geschwindigkeit als auch die Qualität der Antwort. Webseite: http://fsfe.org/projects/ftf/ftf.de.html E-Mail: le...@fsfeurope.org -- Volker Grabsch ---<<(())>>--- _______________________________________________ fsfe-de mailing list fsfe-de@fsfeurope.org https://mail.fsfeurope.org/mailman/listinfo/fsfe-de