Am Dienstag, 14. Mai 2013, 18:59:33 schrieb Hugo Giese: > Am 14.05.2013 um 09:27 schrieb Volker Grabsch: > > Neben der Lizenzfrage besteht die Einschränkung auch darin, dass man > > das Visual-Zeugs nicht cross-compilieren kann. Den MinGW-Kram kann > > man hingegen sehr gut cross compilieren. Es ist heutzutage ohne > > großen Aufwand möglich, dass man die Windows-Version seiner Software > > compiliert, ohne dabei mit Windows in Kontakt zu kommen. ;-)
> Ich hätte gedacht Software ist auch dann frei, wenn sie von jemanden nur > für eine bestimmte Plattform geschrieben wurde. Hauptsache die Lizenz > erlaubt die Überarbeitung, Weiterverteilung.... (ihr wisst das besser > als ich :-) ) Ja, stimmt auch grundsätzlich: Ich verwende lieber Freie Software auf Windows als unfreie! Wer Freie Software für Windows produziert hilft Vielen mehr Freiheit zu gewinnen. Das ist gut! Wer möchte, kann dann weitere Schritte Richtung Freiheit unternehmen, beispielsweise eine Software zu verwenden, welche Crossplattform funktioniert. Oder ab und zu mal kein Windows verwenden. Dann geht es weiter, bis hin zu freie Treiber für alle Hardwarekomponenten, freiem Bios, freien Platinen und freiem Microcode in den integrierten Schaltkreisen. Wer bereits alle Schritte gegangen ist, werfe den ersten Stein! > Ich bin sicher kein Fan von Visual Basic aber ich kann irgendwie schon > nachvollziehen, dass nicht jedermann gleich in C einsteigen möchte und > eben auch solche Programmierumgebungen verwendet. Selbst dann, wenn > Code entsteht, der eben nur unter Windows verwendbar ist. Frei ist die > Software doch immer noch - oder ? Stimmt. Natürlich verwendet sie dann eine proprietäre Entwicklungsumgebung und derjenige, welche sie verändern möchte, braucht diese Entwicklungsumgebung. Trotzdem kann es ein guter Schritt sein. (Und wer neben Visual Basic mal eine neue Programmiersprache lernen möchte, der ist meist mit JavaScript oder Python sicher besser dran, als gerade mit C. >;-) ) > Anders ist es natürlich mit irgendwelchen Bibliotheken. Wenn ich die > erst Lizenzieren muss um ein Programm compiliert zu bekommen, dann ist > das Programm eher nicht frei, obwohl das Projekt an sich schon frei > ist. Oder wie ist es da ? Die GNU GPL hat eine weise Regel: "Als besondere Ausnahme jedoch braucht der verteilte Quelltext nichts von dem zu enthalten, was üblicherweise (entweder als Quelltext oder in binärer Form) zusammen mit den Hauptkomponenten des Betriebssystems (Kernel, Compiler usw.) geliefert wird, unter dem das Programm läuft – es sei denn, diese Komponente selbst gehört zum ausführbaren Programm." (http://www.gnu.de/documents/gpl-2.0.de.html) Bei manchen proprietären Bibliotheken ist es also in Ordnung, bei manchen nicht. Ganz pragmatisch. > Ich denke halt, dass man von jemandem, der eine Software entwickelt und > diese zur freien Verwendung und Abänderung etc. zur Verfügung stellt > nicht zuviel erwarten sollte. Oder bin ich da gedanklich auf einem > Holzweg ? Du liegst goldrichtig. Wir sollten wir solchen Menschen Respekt für einen ersten Schritt zollen und weitere, sinnvolle Schritt anregen. Gut, bei manchen ist es böse Absicht oder sogar ein Rückschritt, dann könnten wir meckern. Gruß, Bernhard -- www.intevation.de/~bernhard (CEO) www.fsfe.org (Founding GA Member) Intevation GmbH, Osnabrück, DE; Amtsgericht Osnabrück, HRB 18998 Geschäftsführer Frank Koormann, Bernhard Reiter, Dr. Jan-Oliver Wagner
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