Hallo zusammen,

2014-07-11 11:51 GMT+02:00 Thomas Jensch <jen...@fsfeurope.org>:

> Hallo,
>
> * Matthias Kirschner <m...@fsfe.org> [2014-07-11T11:37+0200]:
>
> > Mich als Verwaltungswissenschaftler interessieren kleine Anekdoten von
> > langen Wartezeiten, uralt Systemen, extrem Nutzerunfreundlichen
> > Systemen, ultrakomplizierten Abläufen, ...
>
> Der Zweckverband Wasser/Abwasser Voigtland (Sachsen) betreibt immer noch
> seine Computer mit Windows XP.
>
> Hörensagen (und etwas ältere Info): In Leipzig läuft wohl irgendwie in
> der Verwaltung ein MS Exchange-PIM, das aber als unsicher eingestuft ist
> und daher ohne verschiedene Features (Mobiltelefon-sync etc.) und nur in
> der Chefetage eingesetzt wird.
>
> Ein konkretes Beispiel, allerdings aus der Privatwirtschaft, aber das
Unternehmen ist in den Top 100 des  NYSE, mit einem Ableger in DE:

Ein neuer Mitarbeiter fängt an, braucht eine Windowsmaschine, die natürlich
nicht zur Verfügung steht, denn obwohl die Lizenz für die Firma ausgegeben
wird, will MS die Daten des Mitarbeiters. Es kann also auch ncihts
vorbereitet werden, bis zum 1. Arbeitstag, hängt anscheinend mit dem
Vertrag zusammen. Anscheinend ist das in US-Firmen gang und gäbe, auch wenn
dieser Ableger in DE ist und hier Steuern zahlt... Die Firma benutzt MS
exklusiv, und hat wahrscheinlich auch ein entsprechendes Vertrangskorsett,
das verhindert, dass sie etwas anderes benutzen.

Es dauert dann noch geschlagene 8 Wochen und dementsprechendes
Däumchendrehen für den Mitarbeiter, bis die Lizenzen für Windows 7 und
Visual Studio auch ausgegeben werden und dann die Maschine geliefert wird,
Wieviel davon an der Lizenzvergabe und wieviel davon Managementfehler sind,
kann ich nicht sagen, aber es lag eindeutig an beidem. Wie gut, dass er von
zu Hause ein Laptop mit Linux mitgebracht hatte, was zum Glück auch
toleriert wurde (wahrscheinlich ohne Wissen der Chefetagen in den USA), so
dass er sich auch schon in die Dokumentation einarbeiten konnte und die
verschiedenen Lehrgänge im Intranet durcharbeiten konnte :)

Ich denke mal, je grösser der Kunde, desto strikter die Verträge, und sich
als europäische Verwaltung, und sei sie noch so klein und lokal, in
Knebel-Verträge einer nicht-EU-Firma zwingen zu lassen, das ist einfach nur
total bescheuert.

Lieber Gruss,

Myriam


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