On Tue, May 24, 2016 at 04:08:51AM +0200, Erik 'egnun' Grun wrote: > > nun ist es endlich soweit!
D.h., Du hast es gemerkt. Wikipedia und WikiCommons Upload unter CC mit dem Ziel der Abmahnung ist nicht wirklich neu. > Die Abmahnindustrie hat ihr großes, glotzendes Auge auf unsere > Gemeinschaft der Creative Commons geschwenkt! Das gibt es schon seit ein paar wenigen Jahren Minimum, aber unterhalb der Wahrnehmungsschwelle. > Was haltet ihr von diesen Geschehnissen? Wo bleibt eigentlich die Revolution? > An die Anwälte unter euch: Steht das rechtlich alles so stabil > oder haben wir doch die Möglichkeit den kleinen Ring der Falschheit ins > Feuer zu werfen und ihren Turm der Betrügereien zum Einsturz zu bringen? Als Nicht-Anwalt unter uns meine private Meinung: Es geht um geltendes Recht, nicht um Betrug. Im letzteren Fall hätten wir schon vorgesorgt im StGB. Es ist ein Irrglaube der Community, dass mit irgendeiner Form von CC-Lizenzen, auch wenn sie frei sind, alles nur Friede-Freude-Eierkuchen ist. Die Simplifizierung der Lizenzen als Maxime der Darstellung und zur Anregung des (passiben) Gebrauchs unterschlägt oft Feinheiten mangels Sachkenntnis. Das wird jetzt ausgenutzt. Muss man nicht so machen, kann und darf man aber machen. Leider ist das Thema CC noch komplexer und komplizierter als GPL, BSD und die Liste der freien Softwarelizenzen, derer es weit über 100 gibt. Dort sind überwiegend Techniker involviert, keine Lizenztrolle. Man kann sich also bei Fehlern auch einigen. Ich habe mal versucht, eine Lizensierung für das Hurd-Logo zu kriegen, also von dem Kernel aus dem GNU-Projekt. Das ist nämlich nicht frei. Surprise? Ich war bis zum Urheber vorgestoßen, und der hatte sich um solche Fragen nie ernsthaft Gedanken gemacht. Die Verwendung ist also eine Zeitbombe. Den Turm der Betrügereien zum Einsturz bringen? Gerne, durch korrekte Aufklärung, und durch einen Pool mit einem Angebot an Materialien, die sauber dokumentiert lizensiert sind. Wikipedia gehört nicht dazu. Das ist unsere Aufgabe. Also nicht, das selber zu tun, sondern als FSFE diese Problematik ins Bewusstsein zu rufen, und die zu motivieren, die so einen Pool schaffen wollen. Es gibt im StGB keinen Paragrapen gegen Arschloch sein. Dagegen hilft nur die soziale Norm, und die wird nur duch Öffentlichkeit und Aufklärung befördert. Ein Hoffnungsschimmer: Günni dachte bis zum Ende auch, er kommt durch mit allem. Bis zur rechtskräftigen Verurteilung und Gefängnisstrafe. Die Ereignisse vor dem Haftantritt habe ich immer noch irriert und als unnötig empfindend in Erinnerung. Aber das war nicht meine Entscheidung. Aber der Rechtsstaat hat an dieser Stelle funktioniert und einem allzu gierig gewordenen Juristen einen Riegel vorgeschoben. -- Gruss Frank _______________________________________________ fsfe-de mailing list fsfe-de@fsfeurope.org https://mail.fsfeurope.org/mailman/listinfo/fsfe-de