Am 01.08.2016 um 15:01 schrieb Henry Jensen:
...
Richtig, es kommt auf den Use Case an. Aber selbst das "bisschen
surfen" braucht heuete schon halbwegs aktuelle Rechenpower.
Ich beschäftige mich viel mit GNU/Linux Distros für ältere Rechner.
Und da kann ich sagen, dass auf einem P4 System mit HT das surfen zur
Qual wird - wenn man nicht nur Web 1.0 Seiten besucht, sondern auch
igrendwas mit Web 2.0, youtube usw. Sogar auf meinem 7 Jahr alten
Athlon 64 System bauen sich etliche Seiten quälend langsam auf - und
ich benutze schon einen spartanischen Window Manager (kein Desktop
Environment).
...
Für mich sind immer noch die meisten Websites inklusive Youtube usw.
auch mit "uralter" Hardware durchaus benutzbar. Allerdings immer
weniger, wobei oft gerade Diejenigen die schlimmsten Websites kreieren,
welche eigentlich der ganzen Öffentlichkeit verpflichtet wären: z.B
Verwaltungen, Universitäten, "Service Public"-Firmen. Das liegt wohl
daran, dass sie gleichzeitig zu viel Geld (für einen kontraproduktiven
Web-Relaunch) und zu wenig Ahnung (von wichtigen Aspekten des
Webdesigns) haben.
Einschneidender als "uralte" Hardware dürften "uralte"
Netzwerkverbindungen sein. Die meisten Webdesigner vermuten bei ihren
Endkunden (im Gegensatz zu ihren Auftraggebern) wohl ähnlich schnelle
Netze wie bei sich selber und merken deshalb gar nicht, wie ineffizient
sie kodieren, und dass ihre neuen Sites für viele unbrauchbar werden.
Dabei geht es selten um "Notwendigkeiten" oder Optionen mit Mehrwert,
sondern um Gedankenlosigkeit oder Prioritäten, welche sich nur an
Mehrheiten, aber nicht Minderheiten orientieren.
Dabei ginge beides: das Prinzip heisst progressive Verbesserung:
https://de.wikipedia.org/wiki/Progressive_Verbesserung
oder auch das Gegenteil:
https://de.wikipedia.org/wiki/Graceful_degradation
Viele moderne Websites versuchen weder das eine noch andere und sind
z.B. ohne moderne Javascript-Dialekte nicht benutzbar.
Es geht also nicht in erster Linie um Hardware, sondern um die
Missachtung der Freiheit.
Liebe Grüsse,
Theo
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