> Vielleicht liegt das Problem ja auch direkt daneben. > Wir haben zahlende Fellows und wir haben die Gruppe der Mitglieder der > FSFE (die hoffentlich auch zahlen ;-)). > Es könnte lohnenswert sein, diese beiden Stellschrauben sich genauer > anzusehen.
Seit 1.5 Jahren findet "intern" ein Prozess statt, der die derzeitige Struktur von GA (General Assembly = FSFE-Vereinsmitglieder), Fellowship, Council etc. hinterfragt und sinnvoll umsortiert mit dem wesentlichen Ziel, die Organisation für neue Engagierte zugänglicher zu machen. Mehr dazu unten. Der Prozess ist leider selbst nur wenig transparent (abgesehen von einzelnen Blogbeiträgen, IIRC), auch dazu gleich mehr. > Aber: Welches Organ, welche Mailingliste hätte ich abonniert haben > müssen, um frühzeitig (Stichwort Transparenz) informiert gewesen zu sein? Ich, euer müder Fellowship-Representative. Und Mirko, mein freundlicher fellow Fellowship-Representative. Wir haben durchaus die Funktion, Input und Output zwischen GA / Organisation und Fellows / breiterer Free-Software-community herbeizuführen. Dieser Rolle komme ich seit Beginn meiner Amtszeit nicht zulänglich nach. Gründe hierfür sind im Wesentlichen der Mangel eines hierfür etablierten Prozesses und der Mangel an Zeit, diesen zu etablieren. Auch: eigentlich jahrelang "Liquid Democracy" gemacht zu haben und trotzdem keine Software und keine Prozesse aus dem Ärmel schütteln zu können, "which just work". Was ich gemacht habe, ist auf verschiedene physische Treffen zu gehen, mit Menschen zu sprechen, Austausch herbeizuführen. Wesentliche Gruppe, für die ich mich irgendwie direkter verantwortlich fühle, u.a. weil ich sie überhaupt persönlich kenne und schätze ist die Gruppe der freiwilligen Coordinators. Erik und ich haben einiges von unserem großartigen Coordinators-Meeting (ECM) im Sommer 2015 in Essen in die GA im September 2015 in Bukarest eingebracht. Tatsächlich sind in diesem Rutsch die konstruktiven Diskussionen zur Überarbeitung der Strukturen in die Gänge geraten und übrigens auch die ersten Schritte hin zum Summit. Die GA hat diesen Input sehr offen und wohlwollend entgegengenommen. Für die Coordinators habe ich im Anschluss eine Zusammenfassung über die Diskussionen und Pläne der GA bzgl. der diversen Aspekte der Umstrukturierung im Größeren, wie auch konkreter Vorschläge des Coordinator-Meetings, geschrieben. Diese Zusammenfassung hätte auch (leicht anders geschrieben) durchaus öffentlich kommuniziert werden sollen. Das hab ich aus Zeitmangel und wohl auch etwas Öffentlichkeitsscheu (weil Blog und was man noch so alles damit vorhat) nicht umgesetzt. Da sie immer noch zu 90 % relevant ist, reposte ich sie gleich nochmal - diesmal öffentlich - auf dieser Liste (leider nur auf Englisch). (Auch von der GA-2016, die vor 1 Monat in Castro in den italienischen Alpen war, würde ich gerne berichten, komme aber nicht dazu. Dort habe ich inhaltlich ein Thema vom Summit - "Zertifizierung fairer Webservices" - eingebracht, welches dort hochkompetent und kritisch diskutiert wurde - ich bin auch der GA selbst noch eine Zusammenfassung einer interessanten Diskussion darüber schuldig.) Mirko hat auf Summit (und auch auf der GA-2016) jeweils einen Vortrag mit dem trögen Titel "The emergence of governance norms in FLOSS communities" gehalten, der dennoch sauspannend und durchaus überraschende Elemente enthält und vermeintlich etablierte Standards (auch so tolle Sachen wie Do-ocracy) hinterfragt. Da gibt's auch ein Video (leider pretty poor quality) von: https://conf.qtcon.org/en/qtcon/public/events/464 Wenn Mirko und ich unserer Rolle besser nachkämen und aktiver mit der breiten öffentlichen Community sprechen würden und sicherstellen, dass Input gehört wird, wäre das schon ziemlich gut. Mit neuen und besseren Strukturen werden wir auch besser. Ich denke aber, dass wir perspektivisch mehr wollen müssen. Nicht nur, um unsere "community-internen" Fragen demokratischer auszuhandeln, sondern auch um koordiniert für unser gemeinsames Ziel "Control over Technology" zu kämpfen. Was bedeutet das konkret, wie kommen wir da hin? Ich weiß es nicht. Ich habe eine Ahnung. Es ist schwierig. Mit dem Fokus auf formale statistisch-demokratische Abstimmungsregeln (wie stellenweise in diesem Thread angesprochen) verrennen wir uns jedoch (jetzt müsste ich nochmal Mirkos Vortrag angucken würde mir gleich selbst widersprechen). Nein, klare formale Strukturen sind, wo nötig, schon total wichtig. Darum geht es mir nicht. Es geht um die Frage, wie inhaltlich gearbeitet wird. Wie finden wir gemeinsam unseren Code-of-Conduct, der von einigen eingebracht wurde? Wie koordinieren wir uns mit den nahestenden Communities, um unsere Ziele zu erreichen? Hier brauchen wir keine Abstimmungen und Repräsentanten, sondern eine Kultur der Deliberation - des Austauschs und des Integrierens von Ideen. Da können Tools helfen, aber auch Summits, aber auch Zuhören. Es gibt kein Patentrezept, wir müssen selbst rausfinden, wie das geht. Euer inzwischen *wirklich* *sehr* müder Fellowship-Representative Nico
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