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MorgenWelt HEUTE vom 23.2.2001
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1. Artensterben durch Kometeneinschlag?
2. Roboter-Arm fuer den Haushalt
3. Patienten wollen Gespraech statt Rezept
4. Sedimente bestaetigen Astronomen
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Artensterben durch Kometeneinschlag?

Das massenhafte Artensterben vor 250 Millionen Jahren wurde 
moeglicherweise durch den Einschlag eines Kometen oder Asteroiden 
ausgeloest. Amerikanische Forscher schliessen dies aus Sediment-
ablagerungen. Die Schichten aus der Zeit des Artensterbens 
enthalten eine erhoehte Anzahl so genannter "Buckyballs". 

Buckyballs sind kugelfoermige Molekuele aus 60 Kohlenstoffatomen. 
Diese Kohlenstoffbaelle bilden einen Kaefig fuer Edelgase. Aus der 
Zusammensetzung konnten die Forscher nachweisen, dass die 
Buckyballs ausserirdischen Ursprungs sind. Sie sind deshalb 
ueberzeugt, dass damals ein rund sechs bis zwoelf Kilometer 
grosser Himmelskoerper auf der Erde aufschlug und eine globale 
Katastrophe ausloeste. 

Der Einschlag soll zu einem Anstieg des Vulkanismus, Aenderungen 
des Meeresspiegels und des Sauerstoffgehalts im Meerwasser gefuehrt 
haben. Dies loeste vermutlich langfristige Klimaaenderungen aus. 
Vor 250 Millionen Jahren sind 90 Prozent aller Arten von Meeres-
lebewesen und 70 Prozent der Wirbeltiere ausgestorben. 

Quelle: Science, 23.2.01 Vol 291 No. 5508 pp 1530-1533
Forschung: Luann Becker, Robert J. Poreda, University of Washington
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Roboter-Arm fuer den Haushalt

Technikfans koennen sich schon bald einen Roboter-Arm ins Haus 
holen, der autonom durch die Wohnung laeuft. Das Geraet namens 
"Flexibot" haben britische Forscher entwickelt. Es besitzt 
gleichlange Ober- und Unterarme und bewegt sich wie eine Raupe 
an der Wand vorwaerts. Die vier Finger an jedem Ende dienen als 
Greifer und als Verbindung zur naechsten Steckdose. Dort kann 
sich der Roboter festhalten und sich seine Energie saugen. Um ihn 
zu betreiben, ist deshalb eine dichtes Netzwerk von Steckdosen 
in der ganzen Wohnung noetig.

Mit dem freien Arm werden der naechste Stromkontakt angesteuert 
oder diverse Aufgaben ausgefuehrt. Dazu gehoeren beispielsweise 
Kaffeekochen oder Gluehbirnen austauschen. "Flexibot" soll vor 
allem Koerperbehinderten Arbeit abnehmen, sagen die Forscher. 
Als Vorbild diente ihnen ein Roboterarm, der an Rollstuehlen 
befestigt werden kann. Denkbar sei auch der Einsatz im Weltraum, 
um etwa an der Aussenseite von Raumstationen gefaehrliche Arbeiten 
auszufuehren.

Quelle: New Scientist, 24.2.01 
Forschung: Mike Topping, Staffordshire University, 
Rehab Robotics, Staffordshire 
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Patienten wollen Gespraech statt Rezept

Die Medizin wird dank hochentwickelter Instrumente und Medikamente 
immer leistungsfaehiger. Doch der Patient erwartet vor allem das 
ausfuehrliche Gespraech mit dem Arzt. Dies ergab eine Umfrage 
britischer Mediziner. 

In den Wartezimmern von drei englischen Praxen verteilten sie 
Frageboegen an ueber achthundert Patienten. Darin befragten sie 
die Wartenden zu ihren Erwartungen und Wuenschen. Die allermeisten 
Antworten liessen sich den Bereichen "Zusammenarbeit", 
"Verstaendigung" und "gesunde Lebensfuehrung" zuordnen. Demnach 
wollen die Patienten ausfuehrlich ueber ihren Zustand aufgeklaert 
werden und gemeinsam mit ihrem Arzt ueber die Behandlung entscheiden. 

Zudem wuenschen sie sich aber auch Ratschlaege, wie sie ihre 
Gesundheit erhalten und Krankheitsrisiken vermindern koennen. 
Rund Zweidrittel der Patienten erwarteten, von ihrem Arzt 
untersucht zu werden. Und nur jeder Vierte wollte ein Medikament 
verschrieben bekommen.

Quelle: British Medical Journal (BMJ), 22.2.01 
Forschung: Paul Little, Hazel Everitt, Ian Williamson, Primary 
Medical Care Group, Community Clinical Sciences Division, University 
of Southampton, in BMJ, Vol. 322, 24. Februar 2001, p 468
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Sedimente bestaetigen Astronomen

Die Erdrotation und die Bahn der Erde um die Sonne sind nicht 
konstant, sondern zyklischen Veraenderungen unterworfen. Diese 
Veraenderungen wirken sich auch auf das Erdklima aus. Dies konnten 
Oldenburger Geochemiker jetzt an Meeresablagerungen zeigen. 
Zudem fanden sie Belege dafuer, dass die Erdrotation auch durch 
die Eiszeiten beeinflusst wurde.

Im Rahmen eines internationalen Tiefseebohrprogrammes untersuchten 
die Forscher 2,5 bis 3 Millionen Jahre alte Sedimente aus dem 
Mittelmeer. Deren chemische Zusammensetzung weist wiederholte 
Schwankungen auf. Die Forscher erklaeren die Schwankungen mit 
abwechselnd feuchten und trockenen Klimaperioden in Suedeuropa 
und Nordafrika. Diese brachten entweder haeufigere Sandstuerme 
aus der Sahara oder ein Anschwellen des Nils und anderer Fluesse 
rund um das Mittelmeer mit sich.

Ursache der Klimaveraenderungen sind nach Ansicht der Wissenschaftler 
die Schwankungen der Sonneneinstrahlung infolge der Erdbahn-
veraenderungen. Gleichzeitig konnten sie zeigen, dass sich die 
Erde waehrend der Eiszeiten schneller um sich selbst drehte. 
Moeglicherweise lag dies an der Verformung des Erdkoerpers durch 
die gigantischen Eismassen. Auch verringerte Gezeitenkraefte aufgrund 
des gesunkenen Meeresspiegels koennten eine Rolle gespielt haben. 
 
Quelle: Carl von Ossietzky-Universitaet Oldenburg, 23.2.01
Forschung: Hans-Juergen Brumsack und Rolf Wehausen, Institut fuer 
Chemie und Biologie des Meeres (ICBM), Lucas Lourens, Universitaet 
Utrecht, in Nature, Vol. 409, No. 6823, 22. Februar 2001, pp 1029-1033
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