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MorgenWelt HEUTE vom 3.5.2001
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1. "notify!", die musikalische Suchmaschine
2. Streit um Weltraumtouristen geht weiter
3. Kuenstliche Kaschmirwolle aus Soja
4. Ein Schaukelstuhl, der zuhoert
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"notify!", die musikalische Suchmaschine 
 
Eine akustische Suchmaschine fuer Musiktitel haben zwei Bonner 
Informatiker entwickelt. Das Programm ist in der Lage, Musikstuecke 
anhand einer kurzen Notenfolge in Sekundenbruchteilen zu erkennen. 
"Sie koennen das Prinzip mit der Volltextsuche einer Internet-
Suchmaschine vergleichen", erlaeutert Informatik-Professor Michael 
Claussen. Anstatt nach Stichworten sucht das Programm aber nach 
Melodiefragmenten.

Wie die Universitaet Bonn mitteilt, basiert das auf den Namen 
"notify!" getaufte System auf der MIDI-Technologie, mit der 
Computer und Synthesizer Tonhoehen und Klangfarben austauschen. 
Auch mehrstimmige Passagen kann es rasend schnell verarbeiten. 
Um beispielsweise eine Folge von zehn Toenen in einer Datenbank 
mit 12.000 Musiktiteln zu finden, benoetigt es weniger als eine 
Zehntel Sekunde. Das System ist jedoch nicht nur schnell, 
"es ist auch ausgesprochen fehlertolerant", betont Claussens 
Mitarbeiter Frank Kurth.

Das Programm findet auch Stuecke, in denen die Melodie in einer 
anderen Tonhoehe oder an einer anderen Taktstelle vorkommt. 
Selbst Variationen eines Themas kann das Programm erkennen. 
Gerade Musikwissenschaftler werden an der Suchmaschine ihre Freude 
haben. Damit laesst sich zum Beispiel endgueltig klaeren, welche 
Komponisten sich bei Beethoven bedient haben.

Derzeit muss die Notenfolge noch per Tastatur oder Maus in Noten-
schreibweise eingegeben werden. In Zukunft soll das Programm aber 
auch gesummte oder gepfiffene Melodien verarbeiten koennen. 
Dann wird ihm seine Fehlertoleranz zu Gute kommen.

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Streit um Weltraumtouristen geht weiter 
 
Die Nasa will von Russland Schadensersatz fuer den Aufenthalt 
des "ersten Weltraumtouristen" Dennis Tito an Bord der Internationalen 
Raumstation ISS verlangen. "Die augenblickliche Situation hat die 
Frauen und Maenner der Nasa unter unglaublichen Stress gesetzt", 
erklaerte Nasa-Chef Daniel Goldin gestern vor einem Ausschuss des 
amerikanischen Repraesentantenhauses. "Tito begreift nicht, 
dass Tausende von Menschen in den USA und in Russland daran arbeiten, 
seine Sicherheit zu garantieren!"

Wie Goldin erlaeuterte, habe Russland in einer abschliessenden 
Vereinbarung vor Titos Flug zugestimmt, fuer alle entstehenden 
Kosten - auch durch die Verzoegerung von Arbeiten an Bord der ISS – 
aufzukommen. "Und ich versichere Ihnen, wir werden uns diese Kosten 
erstatten lassen!" erklaerte Goldin den Politikern. Die Gesamtkosten 
koennten leicht die von Tito an Russland gezahlten 20 Millionen 
Dollar ueberschreiten, war von Mitgliedern des Kongresses zu hoeren. 
Goldin selbst wollte sich ueber die Hoehe der Forderungen noch nicht 
aeussern.
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Kuenstliche Kaschmirwolle aus Soja

Chinesische Forscher haben Kleidungsstuecke vorgestellt, die 
ausschliesslich aus Soja-Extrakten bestehen. Wie die chinesische 
Zeitung "China Daily" berichtet, praesentierten sie ihre Neuent-
wicklung vergangene Woche auf einer Exportmesse. Die weichen Hemden 
fuehlten sich an wie Kaschmirwolle und haetten auch einen aehnlichen 
Tragekomfort.

Mit 8000 Tonnen Kaschmir ist China weltweit der groesste Produzent 
dieser Naturfaser. Doch unter Oekologen geraet die Kaschmirproduktion 
zunehmend in die Kritik. Anders als Schafe weiden Kaschmirziegen 
nicht nur das Gras ab, sie graben auch nach Wurzeln und zerstoeren 
so die empfindliche Grasdecke.

Vor allem als Ersatz fuer Kaschmirwolle wollen die Forscher ihre 
neue Kunstfaser deshalb verstanden wissen. Sie soll auch deutlich 
billiger als das Naturprodukt sein. Experten vom Forschungsinstitut 
der chinesischen Textilindustrie schraenken ein, die neuen Textilien 
wuerden nicht allzu schnell den Weg in die Geschaefte finden. 
Die Faser sei noch nicht elastisch genug. Das seien aber Probleme, 
die man in den Griff bekommen koenne.
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Ein Schaukelstuhl, der zuhoert

Der Schaukelstuhl, in dem Grosseltern ihren Enkeln Geschichten 
erzaehlen, ist etwas aus der Mode gekommen. Jetzt will die 
us-amerikanische Forscherin Jennifer Smith diese Tradition wieder 
aufleben lassen. Anstelle der Enkelkinder lauscht allerdings nur 
eine virtuelle Kontakperson den Geschichten. Die Forscherin vom 
Massachusetts Institute of Technology (MIT) will alte Menschen so 
dazu bewegen, einer Kamera aus ihrem Leben zu erzaehlen.

Wer auf dem Schaukelstuhl Platz nimmt, sieht vor sich einen 
Bildschirm mit einem kleinen Maedchen. Dieses erzaehlt erst von 
sich selbst und stellt dann Fragen. Nach Aussage der Forscherin 
kann ein integrierter Computer die Gespraechsbereitschaft des 
menschlichen Gegenuebers abschaetzen. Bei Bedarf bremst er das 
Tempo der berichtenden Person oder stellt Fragen, um eine stockende 
Erzaehlung wieder in Gang zu bringen.

Drucksensoren registrieren, wie sich der Erzaehler auf dem Stuhl 
bewegt. Das virtuelle Maedchen rutscht dann ebenfalls hin und her, 
beugt sich vor oder lehnt sich zurueck. Auf 50 Schluesselbegriffe 
reagiert das Bildschirm-Maedchen ausserdem mit Freude, Trauer oder 
anderen Zeichen der Anteilnahme. In regelmaessigen Abstaenden meldet 
es sich mit "Hmmhmm" oder "Aha". 

"Vor der Einrichtung dieser Funktion hoerten die Leute auf zu 
erzaehlen und sagten: Die hoert mir nicht zu", berichtete Jennifer 
Smith dem britischen Magazin "New Scientist". Nach ihren Erfahrungen 
sollen Befragte auf dem Stuhl wesentlich ausfuehrlicher aus ihrem 
Leben berichtet haben als vor einer normalen Videokamera. Eine zweite 
Forscherin am MIT will jetzt den Stuhl in einer kindgerechten 
Version weiterentwickeln.
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