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MorgenWelt HEUTE vom 12.7.2001
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1. Hominiden-Fund in aethiopien
2. Saturn: Zwoelf neue Monde entdeckt
3. Hai-Maenner sind Herumtreiber
4. Immer mehr Mehrlinge, warnen Mediziner
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Hominiden-Fund in aethiopien

In aethiopien konnten die ueberreste eines bisher unbekannten
Fruehmenschen identifiziert werden. Afrikanische und US-amerikanische
Forscher schaetzen den Fund auf ein Alter von 5,2 bis 5,8 Millionen
Jahren. Dies schliessen sie aus dem Vulkangestein, in dem die
Fossilien entdeckt wurden. Damit ist der Fund nur 200 Millionen Jahre
juenger als der Ende letzten Jahres praesentierte
"Millennium-Mensch".

Die neue Hominiden-Art hat den Namen "Ardipithecus ramidus kadabba"
bekommen. Gefunden wurden Teile des Unterkiefers, Zaehne,
Zehenknochen sowie ein Stueck Schluesselbein. Aus den Zehen folgern
die Forscher, dass der Schimpansen-grosse Fruehmensch bereits
aufrecht ging. Vom Affen unterscheidet ihn die Form der Eckzaehne,
die mit jener bei spaeteren Hominiden uebereinstimmt, berichten
Yohannes Haile-Selassie und seine Kollegen in der heutigen Ausgabe
von "Nature".

Erste Spuren der neuen Hominiden wurden bereits vor ueber drei Jahren
gefunden, konnten damals aber noch nicht zugeordnet werden. Die
Fossilien stammen aus der Region Awash, 230 Kilometer von der
aethiopischen Hauptstadt Addis Abeba entfernt. Die Region ist fuer
ihre vielfaeltigen Hominiden-Funde bekannt. Unter anderem wurde hier
bereits "Lucy" gefunden.

Die Forscher rechnen mit wesentlich mehr verschiedenen Hominiden in
unserem Stammbaum als bisher vermutet. Auf welchen "Zweigen" sich
Kadabba und der Millenium-Mensch befanden, als sich die Hominiden vor
fuenf bis sieben Millionen Jahren von den Affen abspalteten, ist
allerdings noch unbekannt.
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Saturn: Zwoelf neue Monde entdeckt

Die Entdeckung gleich zwoelf neuer Monde des Planeten Saturn meldet
heute ein internationales Team von Planetenforschern im Fachjournal
Nature. Wie die Astronomen aus Frankreich, Kanada und den USA
berichten, handelt es sich bei allen zwoelf um so genannte
"irregulaere" Monde, die ausserhalb der ueblichen Bahnebene um den
Saturn kreisen.

Bislang waren 18 Saturnmonde bekannt, von denen sich bis auf den
kleinen Mond Phoebe alle in einer Ebene bewegen. Die Umlaufbahnen der
nun mit Beobachtungen an fuenf verschiedenen Teleskopen aufgespuerten
Trabanten liegen alle ausserhalb dieser Ebene. Wie die Astronomen
berichten, bewegen sich jedoch stets mehrere der Monde in einer
Ebene. Diese Haeufung deutete nach Auffassung der Forscher darauf
hin, dass die neuentdeckten Monde durch den Zerfall von urspruenglich
nur drei oder vier Himmelskoerpern entstanden sind.

"Die schwierige Frage ist nun: Sind diese Monde bereits beim Einfang
durch den Saturn zerbrochen, oder erst spaeter zum Beispiel durch den
Zusammenprall mit Kometen oder Asteroiden?" schreiben die Forscher in
Nature. Sie wollen nun nach weiteren, kleineren Monden beim Saturn
suchen, um diese Frage zu beantworten.
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Hai-Maenner sind Herumtreiber

Maennliche Weisse Haie durchstreifen die Weltmeere, waehrend die
Hai-Weibchen in ihren Heimatgewaessern bleiben. ueber diese fast
schon klischeehafte Rollenverteilung berichtet eine internationale
Forschergruppe in der aktuellen Ausgabe des Magazins "Nature". Das
Verhaltensmuster entspreche eher dem von Meeressaeugern als dem von
Fischen, so die Forscher. Es mache zudem deutlich, wie leicht lokale
Haipopulationen ausgerottet werden koennten.

Die Wissenschaftler um Andrew Martin von der University of Colorado
in Boulder nahmen vor Suedafrika, Australien und Neuseeland
Gewebeproben von 95 Weissen Haien (Carcharodon carcharias). Dann
analysierten sie Erbgutabschnitte sowohl aus dem Zellkern als auch
aus den Zellkraftwerken, den Mitochondrien.

Bei der Kern-DNA fanden die Forscher keine Unterschiede zwischen
Haien aus verschiedenen Meeresregionen. Ganz anders dagegen bei dem
Mitochondrien-Erbgut: Hier zeigten sich zwei deutlich voneinander
abgegrenzte Gruppen, deren DNA-Sequenzen sich um bis zu vier Prozent
unterschieden. Anscheinend gibt es keinen mitochondrialen
Genaustausch zwischen den Haien Suedafrikas und den Haien Australiens
und Neuseelands.

Da die Mitochondrien und ihr Erbgut nur muetterlicherseits vererbt
werden, spricht dies fuer eine grosse Sesshaftigkeit der Weibchen.
Fuer die Durchmischung der Zellkerngene sorgen allein die durch die
Weltmeere stromernden Maennchen.

"Das Resultat war eine ziemliche ueberraschung", sagt Martin. "Viele
von uns hatten gedacht, dass sowohl Maennchen als auch Weibchen weit
umherstreifen. Die mitochondriale DNA spricht aber fuer eine
deutliche Trennung - vermutlich vor zwei bis drei Millionen Jahren -
der suedafrikanischen Haie von denen Australiens und Neuseelands."

"Dieser Befund kratzt am Monster-Image der Haie und rueckt sie, was
das Verhalten betrifft, in die Naehe von Meeressaeugern", faehrt
Martin fort. Beide Gruppen haetten als Antwort auf die gleichen
Herausforderungen aehnliche Strategien entwickelt.

Der Weisse Hai ist durch kommerzielle und Sportfischerei in seinem
Bestand bedroht. Schutzbemuehungen sollten nun auch die Bedeutung
regelrechter Brutreviere und die Verbindungen zwischen weit
voneinander getrennten Populationen beruecksichtigen, so Martin.
"Ideal waere eine weltweite Verknuepfung regionaler Bemuehungen."
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Immer mehr Mehrlinge, warnen Mediziner

Die Anzahl der Zwillinge und Drillinge werde dramatisch zunehmen,
warnten Wissenschaftler auf einem Kongress in London. Wegen der in
der industriellen Welt vermehrt angewandten Fortpflanzungsmedizin
koenne es geradezu zu einer "Epidemie" von Mehrlingsgeburten kommen.

So liege etwa in Grossbritannien das Vorkommen von Mehrlingen nach
einer kuenstlichen Befruchtung - der so genannten in vitro
Fertilisation (IVF) - bei 25 Prozent, berichtet Robert Winston vom
Imperial College in London. Das haette einen gewaltigen Anstieg von
Risikoschwangerschaften und Geburtsschaeden zur Folge.

Wie dramatisch die Situation zu werden droht, zeigt eine Untersuchung
aus den USA: Nach Daten der Centers for Disease Control and
Prevention in Atlanta, Georgia, ist die Anzahl der Zwillingsgeburten
zwischen 1980 und 1997 um 42 Prozent angestiegen. Bei Drillingen und
Mehrlingsschwangerschaften lag die Zunahme sogar bei 370 Prozent.

Als Gruende fuer die Zunahme der Mehrlingsschwangerschaften sehen die
Forscher die Methoden, mit denen heute ungewollte Kinderlosigkeit
behandelt wird: Eine Methode ist die medikamentoese Stimulation der
weiblichen Eierstoecke. Dadurch reifen haeufig mehrere Eier heran und
koennen so auch befruchtet werden. Der Einsatz dieser Medikamente ist
jedoch in vielen Laendern  nicht genuegend reglementiert, wie die
Forscher beklagen.

Aber auch die zweite Methode, die Implantation im Laborglas
befruchteter Embryonen, kann leicht zu Mehrlingsschwangerschaften
fuehren. Haeufig setzen aerzte mehr als einen Embryo ein, um die
Chance fuer eine Schwangerschaft zu erhoehen. Auf dem Kongress wurde
deshalb gefordert, die Anzahl der implantierten Embryonen weiter zu
beschraenken. Durch die verbesserte Technik sei heute auch eine
Schwangerschaft mit nur einem kuenstlich befruchteten Ei moeglich.

Nach Ansicht der Aerzte koennte schon in naher Zukunft die
medikamentoese Stimulation des Eisprungs als unethisch gelten. Eine
Alternative laege in dem bevorzugten Einsatz der IVF.

"Wenn nicht bald etwas unternommen wird, wird die Rate der
Mehrlingsschwangerschaften exponentiell ansteigen", warnte der
polnische Wissenschaftler Jaroslaw Oleszczuk auf dem Londoner
Kongress. Es bestehe die Gefahr, dass innerhalb des naechsten
Jahrzehnts in einigen Laendern jeder Dritte neue Erdenbuerger ein
Drilling sei und dadurch ein erhebliches Risiko fuer eine Schaedigung
trage.

Nach aktuellen Zahlen ist das Risiko fuer eine Hirnschaedigung bei
Drillingen 20fach hoeher als bei Nicht-Mehrlingsgeburten. Die daraus
entstehenden Kosten gingen in Milliardenhoehe, von den psychosozialen
Folgen fuer die Familien und die betroffenen Drillinge ganz zu
schweigen.
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