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MorgenWelt HEUTE vom 26.7.2001
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1. Sintflut aus dem Vulkan
2. Big Brother im Zahnputzbecher
3. Chilis: Strategische Schaerfe
4. Mieter und Untermieter in Laeusen
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Sintflut aus dem Vulkan

Auf den Phillipinen droht 10 Jahre nach dem desastroesen Ausbruch des
Pinatubo eine neue Naturkatastrophe. Diesmal muessen die Anwohner des
Vulkans allerdings mit heisser Asche rechnen, sondern mit
Ueberschwemmungen und Schlammlawinen. Wie der "New Scientist"
berichtet, ist der Pinatubo naemlich nahezu vollstaendig mit
Regenwasser vollgelaufen. Bis zur Kante des Kraters fehlen nur noch
wenige Meter. Andauernde Regenfaelle koennten den Vulkan schon in
wenigen Wochen zum Ueberlaufen bringen.

Der Vulkanologe Kelvin Rodolfo befuerchtet, dass ein Bruch der
Kraterwand bevorsteht. 60 Millionen Kubikmeter Wasser wuerden
gewaltige Schlammlawinen mit sich reissen und die Ortschaft Botolan
unter sich begraben. Hilfsagenturen warnen, dass 48.000 Menschen von
den Wassermassen direkt bedroht sind.

Die phillipinischen Behoerden reagieren auf die Hiobsbotschaften der
Wissenschaftler verhalten. Sie berufen sich auf eine japanische
Studie, wonach die Gefahr eines Bruchs der Kraterwand gering ist.
Rodolfo und seine Kollegen sind weniger optimistisch und setzen nun
darauf, die lokalen Behoerden und Anwohner direkt zu informieren.
Gegen den Willen der phillipinischen Regierung wollen sie die
gefaehrdeten Menschen dazu bewegen, nach sicheren Unterkuenften zu
suchen und die Evakuierung vorzubereiten.

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Big Brother im Zahnputzbecher

Die Zeiten, in denen Miniaturkameras Agenten vorbehalten waren, sind
vorbei. Kuenftig darf sich jeder seine eigene Videokamera ins
Badezimmer, genauer in den Zahnputzbecher stellen. Das japanische
Unternehmen Panasonic hat eine winzige Videotechnik vorgestellt, die
sich im Stiel elektrischer Zahnbuersten unterbringen laesst. Von dort
aus beobachtet die Kamera den vibrierenden Buerstenkopf und
registriert, ob auch ordentlich geputzt wird.

Der Nutzer der Technik soll sich auf diese Weise selbst in den Mund
schauen koennen. Selbst kleinste Speisereste zwischen den Zaehnen
lassen sich dann auf dem angeschlossenen Monitor entdecken, berichtet
der britische "New Scientist".

Jede Technik, die der Zahngesundheit diene, sei zu begruessen,
kommentiert die "British Dental Health Foundation" die japanische
Innovation. Immerhin wuerden beim herkoemmlichen Zaehneputzen 40
Prozent aller Speisereste uebersehen. Die kleinen Nachlaessigkeiten
koennen ernste Folgen haben: Mangelnde Zahnhygiene fuehrt nicht nur
zu Karies, sondern gilt auch als mitverantwortlich fuer bestimmte
Lungenerkrankungen.
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Chilis: Strategische Schaerfe

Nicht umsonst verbrennen sich Menschen und andere Saeugetiere beim
Verzehr von Chilis die Muender. Diese Pflanzen setzen die Schaerfe
zur Abschreckung von unwillkommenen Essensgaesten ein, berichten
amerikanische Wissenschaftler in "Nature". Voegel lassen sich von der
Schaerfe allerdings kaum beeindrucken und verzehren mit Vorliebe die
Pfefferfrucht. Eine raffinierte Strategie der Chilipflanze: Die Samen
werden so nur an Standorten ausgeschieden, die fuer das Wachstum der
Pflanze optimal sind.

Zunaechst mussten die Forscher erst einmal nachweisen, dass es
tatsaechlich die Schaerfe ist, die eine abschreckende Wirkung auf
Saeugetiere hat. Sie boten Buschratten und Kaktusmaeusen
unterschiedlich scharfe Pfefferschoten an, die sich in Form und Farbe
aber glichen. Die Nager frassen nur die milden Fruechte. Drosseln war
die Schaerfe dagegen egal, sie verspeisten beide Schoten gleich
gerne. Der Eindruck von Schaerfe entsteht durch sogenannte
Capsaicin-Molekuele, die eine Verbrennung auf der Zunge vortaeuschen.

Die Selektion durch Schaerfe bringt der Chilipflanze einen
evolutionaeren Vorteil: Die Voegel scheiden die Samen an geeigneteren
Standorten aus als Saeuger. In Versuchen stellten die Wissenschaftler
fest, dass Chili am besten an schattigen Orten mit einer geringen
Insektendichte gedeiht. Plaetze unter Baeumen, die von Voegeln
bewohnt werden, erfuellen diese Anforderungen optimal.

Bei Menschen funktioniert die Abschreckung nur bedingt. In vielen
Teilen der Welt ist Chili gerade wegen ihrer Schaerfe beliebt.
Zahlreiche Untersuchungen schreiben der Pfefferschote positive
Wirkungen zu. Sie kann zum Beispiel schaedliche Bakterien im Darm
abtoeten. Auch die Psyche wird durch Chili beeinflusst: Angeblich
soll Capsaicin Halluzinationen hervorrufen koennen.
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Mieter und Untermieter in Laeusen

Eine ungewoehnlich intimes Zusammenleben zwischen Bakterien und
Insekten haben amerikanische Biologen entdeckt. Wie sie berichten,
leben in den Zellen einer Schmierlaus zwei Bakterienarten. Diese
kommen jedoch nicht nebeneinander in den Laeusezellen vor. Vielmehr
hat sich ein Bakterium in den Zellen des zweiten haeuslich
eingerichtet.

Viele Insekten beherbergen in ihren Zellen bakterielle Symbionten.
Vor allem solche Insekten, die sich von zuckerreichem aber
proteinarmen Pflanzensaft ernaehren, sind auf Bakterien als
zusaetzliche Naehrstoffquelle angewiesen. Im Gegenzug leben die
Bakterien in den Wirtszellen unter geschuetzten und stets
gleichbleibenden Bedingungen.

Bis zum Jahr 1992 glaubte man, dass diese symbiontischen Bakterien
nur aus einer einzigen Bakteriengruppe, den gamma-Proteobakterien,
stammen. Dann tauchten jedoch Hinweise auf, dass anscheinend auch
andere Bakterien in Laeusezellen leben, naemlich solche aus der
Gruppe der beta-Proteobakterien.

Innerhalb der Insektenzellen leben die Bakterien in
"schleimgefuellten" Kapseln. Diese Kapseln stellen seit ihrer
Entdeckung ein Raetsel dar. Anscheinend sind sie nicht nur zu eigener
Proteinsynthese faehig, sondern besitzen auch eine ungewoehnlich
strukturierte Membranhuelle.

Diesem Raetsel rueckten Carol von Dohlen und ihre Kollegen von der
Utah State University nun mit einem wahren Methodenarsenal zu Leibe.
Zunaechst konnten sie nachweisen, dass die Kapseln RNA von beiden
Bakteriengruppen enthalten. Auf elektronenmikroskopischen Aufnahmen
entdeckten sie schliesslich, dass die Bakterien innerhalb der Kapseln
nicht von ihrer eigenen Zellmembran, sondern noch von einer weiteren
Membran umgeben sind.

Von Dohlen und ihr Team untersuchten ebenfalls, auf welche Weise die
Bakterien von der Mutter auf den Nachwuchs uebertragen werden.
Hierbei handelt es sich um einen wohlorganisierten Vorgang, der auf
ein langes Zusammenleben von Laus und Bakterien schliessen laesst.
Wie die Forscher in "Nature" berichten, werden die Eizellen im
Fortpflanzungstrakt weiblicher Laeuse nicht etwa mit einzelnen
Bakterien, sondern immer nur mit den Kapseln angeimpft.

Der Einsatz fluoreszierender Molekuelsonden lieferte schliesslich den
entscheidenden Hinweis. Solche Molekuelsonden binden sich spezifisch
an bestimmte Zielmolekuele. Im Mikroskop verraten sie sich - und ihre
Zielmolekuele - dann durch fluoreszierendes Leuchten. Auf diese Weise
bestaetigten die Forscher, dass es sich bei den Bakterien in den
Kapseln um gamma-Proteobakterien handelt. Der Versuch, die andere
Bakteriengruppe aufzuspueren, erbrachte dagegen Verblueffendes: Die
Sonden gegen beta-Proteobakterien banden sich ausschliesslich an den
Inhalt der Kapseln.

Fuer die Wissenschaftler fuegt sich damit alles zu einem stimmigen
Bild zusammen: Die "schleimgefuellten" Kapseln sind in Wahrheit
beta-Proteobakterien, in denen wiederum gamma-Proteobakterien leben.
Dies erklaert die biochemischen Faehigkeiten der Kapseln ebenso wie
die merkwuerdigen Membranstrukturen.

"Dies ist der erste bekannte Fall einer intrazellulaeren Symbiose, an
der zwei Bakterienarten beteiligt sind", schreiben von Dohlen und
ihre Kollegen. "Die Natur dieser ungewoehnlichen Symbiose ist aber
noch schleierhaft." Vermutlich sei das Zusammenleben zu Beginn
problematisch und nicht unbedingt freiwillig gewesen. Mit der Zeit
habe sich aber ein perfekt eingespieltes Team entwickelt.
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Astronomie und Raumfahrt: Rainer Kayser
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