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MorgenWelt HEUTE vom 26.9.2001
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Der vorvorletzte freie Newsletter:
1. Winziges Nagelbrett misst Tiefe der Narkose
2. Erfolgreiche Schaedelchirurgie im Mittelalter
3. Aegypten: Tempel der Liebesgoettin aus dem Alten Reich gefunden
4. Amerikanischer Unternehmer will Mars besiedeln
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Winziges Nagelbrett misst Tiefe der Narkose

Ein mikroskopisch kleines Nagelbrett koennte Patienten kuenftig
traumatische Aufwach-Erlebnisse waehrend einer Operation ersparen.
Davon sind die finnischen Entwickler des winzigen Geraetes
ueberzeugt. Es handelt sich um eine flache Silizium-Elektrode mit
winzigen Zacken, die besonders genaue Messungen der Hirnstroeme
ermoeglichen sollen.

"Manchmal ist es unmoeglich zu sagen, ob ein anaesthesierter Patient
wirklich schlaeft oder nicht", so Pekka Merilaeinen, zustaendiger
Wissenschaftler der Instrumentarium Corporation. Schaetzungen zufolge
wache jeder tausendste Patient waehrend der Operation auf. Die in
Zusammenarbeit mit der nationalen Technologie-Agentur Finnlands,
Tekes, entwickelte Elektrode koenne hier Abhilfe schaffen.

Dazu werde sie einfach in die Haut des Patienten gepresst. Der
Patient empfinde dabei keinen Schmerz, da die winzigen Zacken nicht
bis zum Nervengewebe reichten. Gleichzeitig ermoeglichten sie jedoch
hochwertigere Hirnstrommessungen als die bisher benutzten Elektroden.
Im Verein mit einer von der Firma entwickelten Auswertemethode koenne
der Anaesthesist so ermitteln, ob und wie tief sein Patient schlaeft,
und im Zweifelsfall eingreifen.

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Erfolgreiche Schaedelchirurgie im Mittelalter

Kriegsaerzte des Spaetmittelalters behandelten Schaedelverletzungen
mit hoher Erfolgsquote. Dies schliessen Wuerzburger Medizinhistoriker
aus kriegschirurgischen Texten und Handbuechern jener Zeit. Die
Historiker stiessen bei der Quellensuche unter anderem auf einen
Operationsbericht aus dem 14. Jahrhundert, der die operative
Entfernung eines Hirntumors unter Vollnarkose beschreibt.

Hierzu hatten die fruehmittelalterlichen Chirurgen ein
Narkoseverfahren entwickelt, das seit dem 9. Jahrhundert bezeugt ist
und sich bis ins ausgehende 15. Jahrhundert behauptete: Sie hielten
dem Patienten einen so genannten Schlafschwamm an die Nase. Dieser
war mit anaesthesierenden Pflanzenextrakten wie Opium, Alraune und
Schierling getraenkt. Den so betaeubten Patienten oeffneten die
Aerzte die Schaedeldecke mit Hilfe eines Bohrers und schnitten den
Tumor heraus.

Die ueberlebensrate bei dieser Operation war erstaunlich hoch, sagen
die Wuerzburger Forscher: Sie betrug annaehernd 100 Prozent, wenn die
harte Hirnhaut unversehrt blieb. Wurde sie dagegen verletzt, dann
ueberstanden weniger als 70 Prozent der Patienten den Eingriff. Bei
einer Verletzung der weichen Hirnhaut lag die ueberlebensrate bei
unter 50 Prozent. Untersuchungen an fruehmittelalterlichen Schaedeln
aus dem Elsass und der Schweiz zeigten, dass Patienten eine solche
chirurgische Behandlung sogar dann ueberlebten, wenn dabei sehr viel
Hirnsubstanz verloren gegangen war.

Die Wuerzburger Forscher um Gundolf Keil und Werner Gerabek vom
Wuerzburger Institut fuer Geschichte der Medizin gehen an Hand der
chirurgischen Fachliteratur vom 12. bis ins 15. Jahrhundert vor allem
der Frage nach, wie die damaligen Chirurgen auf Entwicklungen in der
Waffentechnik reagierten. So kamen beispielsweise seit dem spaeten
14. Jahrhundert kleinkalibrige Schusswaffen wie die so genannten
Hakenbuechsen auf. Unter Aerzten entfachte dies die Diskussion,
welche Spezialbehandlung bei Schussverletzungen angewandt werden
solle.
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Aegypten: Tempel der Liebesgoettin aus dem Alten Reich gefunden

Bei Probegrabungen in der Festung Kom Hamada etwa 160 Kilometer
noerdlich von Kairo waren aegyptische Archaeologen Anfang Juli auf
Reste eines Tempels sowie eines Tierfriedhofs gestossen. Wie der
staatliche Nachrichtendienst Aegyptens jetzt meldet, erlauben
vielversprechende Funde inzwischen eine genauere Datierung. Die
Grabungen unter Leitung von Professor Hassan Al-Sheriff von der
Universitaet Alexandria in Damanhur sollen deshalb fortgesetzt werden.

Die Grabungen erstrecken sich ueber ein Gelaende von 31 Hektar im
Regierungsbezirk von Beheira im Nildelta. Die Fundamente des Tempels
stammen offensichtlich noch aus dem Alten Reich aus einer Zeit um
2.500 v. Chr., als die ersten Pyramiden errichtet wurden. Aus den
Ecken des Sakralbaus konnten acht Weihgefaesse aus Ton, Kupfer und
Alabaster geborgen werden. Sie enthielten offensichtlich kosmetische
Mittel zur Koerperpflege.

Professor Al-Hassan vermutet aufgrund dieser Funde, dass der Tempel
der Goettin Hathor geweiht war. Die Hieroglyphen auf einer kleinen
Steintafel geben Anweisungen zur Verehrung einer Goettin, deren Name
nicht genannt wird. Hathor, die spaeter mit Isis gleichgesetzt wurde,
war die Schutzgoettin der Frauen, der Liebe, des Tanzes und der
Musik. Weitere Grabungen sollen die Identitaet der Goettin klaeren
helfen.

Unweit des Tempels konnte ein Tierfriedhof mit Pferdeskeletten
freigelegt werden. In seiner Mitte liegt ein Bauteil aus Kalkstein in
Form eines Pferdes. Professor Al-Hassan nimmt an, dass diese heilige
Grabstaette von dem semitischen Volk der Hyksos angelegt wurde. Die
Hyksos fielen waehrend der siebten und achten Dynastie (zwischen
2.281 und 2.040 v. Chr.) aus Kanaan und Syrien ein. Sie brachten die
Pferdezucht und die Verwendung von Streitwagen nach Aegypten.

Von weiteren Grabungen erhoffen sich die Forscher Aufschluss ueber
Kulturkontakte im Norden des aegyptischen Reichs in den ersten
Jahrhunderten der Nilzivilisation.
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Amerikanischer Unternehmer will Mars besiedeln

Der amerikanische Internet-Unternehmer Elon Musk plant eine
Initiative zur Besiedelung des Planeten Mars. Es handele sich um ein
"positives, konstruktives und inspirierendes Ziel", hinter dem sich
die Menschheit in einer kritischen Zeit vereinen koenne, so Musk. In
einem ersten Schritt will der Unternehmer in eine 20 Millionen Dollar
teure Marssonde investieren, die vielleicht schon 2005 starten soll.

Im Gegensatz zum augenblicklichen Marsprogramm der Nasa soll diese
"Mars Oasis"-Sonde nicht der Erforschung des roten Planeten dienen.
Vielmehr soll sie eine Vielzahl von Technologien testen, die fuer
eine permanente Siedlung auf dem Mars noetig sind. Als Beispiele
nennt Musk die Produktion von Wasser und Sauerstoff aus der
Marsatmosphaere, sowie Versuche, Getreide und anderen Pflanzen auf
einem Gemisch aus Marsboden und Naehrstoffen gedeihen zu lassen.

Elon Musk hofft, dass ein solches Projekt dann eine Eigendynamik
entwickelt und amerikanische Politiker und die Nasa unter Druck
geraten, ein bemanntes Marsprojekt zu unterstuetzen. Die von Musk
gegruendete "Life to Mars Foundation" soll diese Entwicklung durch
logistische Unterstuetzung foerdern. "Unser Job ist getan, wenn es
eine sich selbst tragende Zivilisation auf dem Mars gibt", so Musk.

Bereits in vier Monaten soll das Ergebnis einer
Durchfuehrbarkeits-Studie fuer das "Mars Oasis"-Projekt vorliegen.
Dann will Elon Musk auch offenlegen, wer sich ausser ihm finanziell
an der Marssonde beteiligt.
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