.ausgestrahlt - gemeinsam gegen Atomenergie
Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg

Gemeinsame Pressemitteilung

Berlin, 20. Juni 2015


Protest gegen Beteiligungs-Simulation der Atommüll-Kommission

Atomkraftgegner machen eigene Atommüll-Tagung parallel zum angeblichen
„Bürgerdialog“ der Kommission


Mit Protest vor der Tür der Veranstaltung der Atommüll-Kommission und
danach mit einer eigenen parallelen Atommüll-Tagung reagieren
Atomkraftgegner auf den vorgeblichen „Bürgerdialog“ in Sachen
radioaktive Abfälle.

Vor der Berliner Jerusalemkirche, in der heute die Atommüll-Kommission
des Bundestages einen sogenannten „Bürgerdialog“ veranstaltet,
demonstrieren BI Lüchow-Dannenberg und .ausgestrahlt gegen die fehlende
Ernsthaftigkeit in der Bürgerbeteiligung.

An einem Traktor aus dem Wendland ist auf einem großen Plakat zu lesen:
„Niemand hat die Absicht, in Gorleben ein Endlager zu errichten.“ Vor
dem Eingang der Kirche steht eine große Mülltonne mit einem Schild: „Sie
haben ein ernsthaftes Anliegen? Bitte hier zur Endlagerung abgeben! Ihre
Atommüll-Kommission“. Demonstranten halten ein Banner mit der
Aufschrift: „Bürgerbeteiligung bedeutet nicht Beteiligung an den Kosten,
sondern an den Entscheidungen“ und ein weiteres, auf dem steht: „Wir
fordern echte Mitbestimmung statt Pseudo-Bürgerdialog“. Im Anschluss an
die Protestaktion beginnt im Tagungszentrum Pfefferberg in Berlin die
Tagung der Atomkraftgegner „Atommüll ohne Ende“.

Wolfgang Ehmke, Sprecher der BI Lüchow-Dannenberg: „Die Beteiligung der
Öffentlichkeit an der Endlagersuche ist für die Umweltverbände und
Anti-Atom-Initiativen eine Leimrute: Wir sollen beteiligt werden, um uns
gleichzeitig ruhig zu stellen. Man wird uns sagen, ihr konntet doch
mitreden, es gab sogar einen Standort-Vergleich und nun schluckt
Gorleben als Endlager. Das ist hinterhältig und nicht
verantwortungsbewusst, denn die Frage, wie die Gesellschaft mit dem
Atommüll umgeht und umgehen sollte, lässt sich nicht mit der Festlegung
auf einen einzigen und dann noch ungeeigneten Standort, nämlich Gorleben
beantworten. Man muss über das gesamt Atommüllproblem reden. Man muss
über den Atomausstieg reden. Dass es keinen wirklich neuen Kurs in der
Endlagersuche gibt, sieht man vor allem an der fehlenden Bereitschaft,
aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen, deshalb setzen wir auf die
Eigenständigkeit und arbeiten weiter wie die Detektive, um alle
Ungereimtheiten im Umgang mit dem Atommüll aufzudecken.“

Jochen Stay, Sprecher der Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt: „Was
soll ein angeblicher Bürgerdialog, wenn die Kommission weder willens
noch in der Lage ist, die Bevölkerung wirklich mit einzubeziehen. Im
November 2011 wurde der Neustart in der Atommüll-Politik verkündet. Das
ist bald vier Jahre her. Es war also alle Zeit der Welt, die betroffenen
Bürgerinnen und Bürger mit einzubeziehen. Doch verhandelt wurde von
Anfang an in Berliner Hinterzimmern. Und selbst die eigentlich
öffentlich tagende Atommüll-Kommission hat sich inzwischen
intransparente Kungelrunden geschaffen, die bereits am Abschlussbericht
arbeiten, während heute Bürgerbeteiligung simuliert wird.“


Themen der Atommüll-Tagung der Umweltorganisationen sind:

Atommüll-Kommission – eine Zwischenbilanz:
Mathias Edler (Greenpeace), Martin Donat (BI Lüchow-Dannenberg), Jochen
Stay (.ausgestrahlt)

Demokratische Atommüllpolitik oder Zustimmungsmanagement und simulierte
gesellschaftliche Verständigung. Eine kritische Wahrnehmung der Arbeit
der Kommission.
Reinhard Ueberhorst, freiberuflicher Berater, Planer und Dozent

Aktuelle Erfahrungen mit der Atommüll-Politik:
Ursula Schönberger (AG Schacht Konrad), Claudia Baitinger (BUND NRW),
Wolfgang Ehmke (BI Lüchow-Dannenberg)

„Wer nicht aufräumt, kann nicht anfangen – Beteiligung der BürgerInnen
geht nur mit einer Neubewertung der Vergangenheit“
Ulrike Donat, Rechtsanwältin und Mediatorin


Rückfragen an

Jochen Stay, .ausgestrahlt, Tel.: 0170-9358759
http://www.ausgestrahlt.de

Wolfgang Ehmke, BI Lüchow-Dannenberg, Tel.: 0170 510 56 06
http://www.bi-luechow-dannenberg.de


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