.ausgestrahlt - gemeinsam gegen Atomenergie
Pressemitteilung
Hamburg, 12. September 2017
Jochen Stay erhält den Nuclear Free Future Award
Preisverleihung am Freitag in Basel
Am Freitag erhält der Sprecher der Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt
Jochen Stay in Basel den „Nuclear Free Future Award“ in der Kategorie
„Besondere Anerkennung“. Der Preis wird seit 1998 weltweit an Menschen
verliehen, die sich erfolgreich für eine Welt ohne Atomwaffen und
Atomenergie einsetzen.
Die weitere Preisträgerinnen und Preisträger in diesem Jahr sind:
Almoustapha Alcahen, Niger (Kategorie Widerstand)
Janine Allis Smith und Martin Grant Forwood, Großbritannien (Aufklärung)
Hiromichi Umebayashi, Japan (Lösungen)
Die Unermüdlichen der Schweizer Anti-Atom-Bewegung (Besondere
Anerkennung)
Auszug aus der Begründung für die Nominierung:
„Jochen Stay ist seit 30 Jahren im Widerstand gegen die Atomkraft aktiv,
schwerpunktmäßig im Widerstand gegen Atommüll-Projekte und -Transporte.
Von Wackersdorf über Neckarwestheim, Biblis, Brokdorf, Ahaus bis
Gorleben und an vielen anderen Standorten hat er seine Spuren
hinterlassen.
Nach dem Aus von Wackersdorf hat er wesentlich dazu beigetragen, dass
die Anti-Atom-Bewegung den Widerstand gegen die Castor-Transporte zu den
Wiederaufarbeitungsanlagen La Hague und Sellafield zu ihrem
Schwerpunktthema gemacht hat. Dadurch konnte die Zahl der dort
ankommenden Brennelemente deutlich reduziert werden.
Ab 1992 hat er im Wendland an entscheidender Stelle dazu beigetragen,
die Castor-Transporte nach Gorleben zum Symbol in der Auseinandersetzung
um Atommüll und Atomkraft zu machen. Als ein maßgeblicher Stratege im
Hintergrund und eine hörbare öffentliche Stimme des wendländischen
Widerstands hat er damit den Gorleben-Konflikt bundesweit neuen
Generationen zugänglich gemacht – und gleichzeitig die anderen Standorte
nie vernachlässigt. Nur 13 Transporte nach Gorleben konnten durchgesetzt
werden. Seit 2011 gilt ein Transportestopp.
Das von ihm mitentwickelte Mobilisierungs- und Blockadekonzept von
X-tausendmal quer hat zu den größten und langanhaltendsten
Sitzblockade-Aktionen in der Geschichte der Anti-Atom-Bewegung geführt.
Die Ideen und Konzepte von X-tausendmal quer wurden von vielen anderen
Protestbewegungen national und international aufgegriffen.
Mit dem Aufbau der Organisation .ausgestrahlt konnte Jochen Stay ab 2008
maßgeblich zur Renaissance der Anti-Atom-Bewegung beitragen. Mit seinem
Optimismus, seinem Gespür für politische Chancen, seiner Hartnäckigkeit
und seiner Tatkraft hat er selbst fast aussichtlos erscheinende Projekte
wie die 120 km lange Menschenkette von Brunsbüttel nach Krümmel im Jahr
2010 zu einem großen Erfolg geführt.
Nach Fukushima war .ausgestrahlt gewissermaßen die Koordinationsstelle
und eine wesentliche Stimme der Anti-Atom-Bewegung in Deutschland.
Innerhalb von zwei Wochen wurden zusammen mit zahlreichen
Bündnispartnern vier parallele Großdemonstrationen mit insgesamt 250.000
Menschen organisiert. Über Monate folgten weitere Großproteste und nach
einem Aufruf von .ausgestrahlt wöchentliche Mahnwachen in über 700
Städten. Nur durch den anhaltenden Protest ist es gelungen, der
Bundesregierung die Stilllegung von acht Atomkraftwerken abzutrotzen. In
keinem anderen europäischen Land gab es nach Fukushima eine ähnliche
Entwicklung.
In der seither wieder kleiner gewordenen Bewegung ist .ausgestrahlt und
sein Sprecher Jochen Stay ein wesentlicher Akteur, der das Thema in der
Öffentlichkeit hält und weiter für einen schnelleren Atomausstieg
kämpft. Für viele AtomkraftgegnerInnen ist .ausgestrahlt heute ein
bedeutsamer Wächter, der darauf achtet, was atompolitisch schief läuft
und wo es gilt, seine Stimme zu erheben.
Natürlich hat Jochen Stay keines dieser Projekte alleine umgesetzt,
sondern es waren immer viele unterschiedliche Menschen und
Organisationen beteiligt. Aber er war in vielen Fällen eine treibende
Kraft. Ohne seine fast unerschöpfliche Energie, ohne seinen
Widerstandsgeist, ohne seine argumentative Schärfe, aber auch seine
Fähigkeit, ganz unterschiedliche Akteure in Bündnissen zu vereinen,
hätte die Anti-Atom-Bewegung in Deutschland weniger erreicht.“
Mehr über die Preisträgerinnen und Preisträger:
http://www.nuclear-free-future.com/home/news/310-preistraeger-2017/
Mehr über den Preis:
https://de.wikipedia.org/wiki/Nuclear-Free-Future-Award
Rückfragen an die Nuclear-Free Future Award Foundation:
Claus Biegert
Tel.: 0160-90623246
Rückfragen an den Preisträger:
Jochen Stay
Tel.: 0170-9358759
Rückfragen an .ausgestrahlt:
Armin Simon
Tel.: 0163-8832446
--
Pressedienst von ausgestrahlt.de
Für Rückfragen mailto:pre...@ausgestrahlt.de
oder im Internet unter:
https://www.ausgestrahlt.de