Terror-Gefahr und Pannenserien in deutschen Atomkraftwerken stellen
Zuverlässigkeit der Betreiber in Frage

Ex-Minister offenbart gefährliche Verwundbarkeit durch Terroranschläge

Gorleben / Mainz / Berlin, 22. September 2009 - Terror-Gefahr plus schier
endlose Pannenserien in deutschen Atomkraftwerken veranlassen den
BUNDESVERBAND CHRISTLICHE DEMOKRATEN GEGEN ATOMKRAFT (CDAK), CDU/CSU -
Mitglieder für die Überwindung der Kernenergie zu dieser grundlegenden
Stellungnahme:
Die schier endlosen Pannenserien in deutschen Atomkraftwerken und deren
extreme Verwundbarkeit durch Terroranschläge sind ein unzumutbares Risiko
und hinterfragen deren Betreiber, deren Zuverlässigkeit nach dem Atomgesetz
(AtG) nicht mehr gegeben scheint. Der Fachexperte Minister a.D. Dr.
Sebastian Pflugbeil hat aktuell im gemeinsam von ARD und ZDF betriebenen
öffentlich-rechtlicher Fernsehsender Phoenix offenbart, daß Atomkraftwerke
phantastische Terrorziele sind. Terroristen könnten Atomkraftwerke "mit
relativ hemdsärmeligen Mitteln in die Luft jagen", sagte der Präsident der
renommierten Gesellschaft für Strahlenschutz. (17. September 2009, 09.15
PHOENIX RUNDE, "Strahlende Zukunft - Können wir auf Atomkraft verzichten?",
Moderation: Anke Plättner) "Weil die meisten Atomkraftwerke diesen
schwerwiegenden Konstruktionsfehler haben, bedeuten Atomkraftwerke für die
in einem Umkreis in der Größe von 1000 Quadratkilometer lebenden Menschen
ein unzumutbares Risiko für Leben, Gesundheit und Eigentum", so die im
Bundesverband Christliche Demokraten gegen Atomkraft (CDAK/Mainz)
organisierten atomkritischen CDU/CSU-Mitglieder.

Das Atomstrom-Quartett der großen Energiekonzerne E.ON, RWE, Vattenfall und
EnBW behauptet, Atomstrom sicher zu produzieren. In Wahrheit handelt es
sich bei der Nuklearindustrie um eine Branche, bei der trotz Privatisierung
in realsozialistischer Manier immer noch der Staat haftet, falls etwas
schief geht. Die Befürworter der Kernenergie und damit eines Endlagers am
ungeeigneten Standort Gorleben behaupten auch, der Kernkraftstrom sei
preiswerter im Vergleich zu anderen, insbesondere erneuerbaren Energien.
Rein betriebswirtschaftlich trifft dies sicherlich zu. Da die
Kernkraftwerke inzwischen wohl größtenteils abgeschrieben sein dürften,
rechnet sich dies betriebswirtschaftlich sogar sehr gut. Bei der lediglich
betriebswirtschaftlichen Rentabilitätsberechnung des Kernkraftstroms fehlen
indes mehrere entscheidende Kostenblöcke, die als "betriebs-externe Kosten"
für die Gesamtheit der deutschen Volkswirtschaft anfallen.

   Atomstrom kostet Deutschland 2 Euro pro Kilowattstunde

Diese externen Kostenfaktoren bei der Erzeugung von Kernkraftstrom hat,
übrigens schon die 1992 Regierung von Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl (CDU)
durch die renommierte Baseler PROGNOS AG berechnen lassen. Diese Studie der
PROGNOS AG trägt den Titel: "Identifizierung und Internalisierung der
externen Kosten der Energieversorgung." Aus ihr geht hervor, daß bei
Berücksichtigung der externen Gesamtkosten der wirkliche für die deutsche
Volkswirtschaft entstehende Preis einer Kilowattstunde Kernkraftstrom schon
damals circa 4 DM betragen hat. Das entspricht heute zirka zwei Euro.

   Atomstrom volkswirtschaftlich deutlich teurer als erneuerbare Energien

Die günstigen Produktionskosten für Ökostrom betragen bei Windkraftstrom
0,06 Euro pro Kilowattstunde. Der Höchstpreis für solaren Ökostrom beträgt
inklusive 19 % Mehrwertsteuer aktuell 0,68 Euro. Wenn aber,
volkswirtschaftlich gesehen, der Kernkraftstrom mindestens doppelt so viel
kostet wie die erneuerbaren Energien, warum, in Himmels Namen, sollen wir,
das deutsche Volk uns dann diese ganze entsetzliche Umweltproblematik
(Tschernobyl!) der Kernenergie weiterhin "ans Bein binden"?! Man wird
vielleicht einwenden, das Kind sei schon in den Brunnen gefallen, d.h. wir
haben nun einmal Kernkraftwerke. Darauf antworten wir: errare humanum,
perseverare diabolicum!
Anders gesagt, und um das Bild von eben aufzunehmen: man hole das Kind doch
endlich aus dem Brunnen!

   Strukturwandel in Richtung dezentralen erneuerbaren Energieerzeugung
erforderlich

Das wird nicht von einer Sekunde auf die andere gehen, aber es muß gelten:
So viel erneuerbare Energien, wie irgend möglich, und so wenig Kernenergie,
wie unumgänglich notwendig. Es gibt auch grundlastfähige erneuerbare
Energien, zum Beispiel Biomasse und Geothermie... Es gibt nicht nur Wind
und Sonne.

Wegen der Treibhausgefahr auf Kernkraft zu setzen, hieße den Beelzebub mit
dem Teufel austreiben zu wollen. In 32 Jahren, die der Atomausstieg
vorsieht, müßte eine Industrienation wie Deutschland doch in der Lage sein,
diesen Strukturwandel hin zur dezentralen erneuerbaren Energieerzeugung zu
bewältigen. Dadurch wäre Deutschland auch weniger verwundbar durch
Terrorismus, der Bundeswehreinsätze in anderen Kontinenten provoziere.

Jeder lange Weg beginnt nun einmal mit dem ersten Schritt, sprich mit dem
ersten Kernkraftwerk, das abgeschaltet wird. Das würde ein Endlager, wo
auch immer, zwar nicht überflüssig machen, aber das Entsorgungsproblem
nicht unnötig noch mehr vergrößern und verschlimmern.

   Schadensbegrenzung ist angesagt.

Verantwortlich: CDAK-Bundesvorstand
fdR: Ulla Veith, Vorstandssekretariat

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