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Redaktion: Kathrin Klinkusch, Britta Hennigs, Annika Natus
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P R E S S E D I E N S T  ---- Nr. 124/09 ---- 28. Oktober 2009
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Umwelt/Verkehr
NABU: EU-Kommission präsentiert schwache CO2-Auflagen für Kleinlaster
und Vans 
Miller: Deutschland verwässert erneut wichtiges EU-Klimaschutzgesetz

Berlin - Der NABU hat den heute von der Europäischen Kommission
vorgestellten Gesetzesvorschlag für strengere Kohlendioxid-Grenzwerte
für Transporter als unzureichend kritisiert. Knapp sechs Wochen vor
den Klimaschutzverhandlungen der Vereinten Nationen in Kopenhagen sende
Europa damit erneut ein falsches Zeichen. NABU-Bundesgeschäftsführer
Leif Miller: „Die alte Bundesregierung hat sich nach den verpfuschten
CO2-Grenzwerten für Pkw abermals mit einem Schreiben an die
EU-Kommission gewandt und Druck auf sie ausgeübt, um notwendige
Klimaschutzauflagen zu verhindern.“ Miller forderte von der neuen
Bundesregierung und dem zukünftigen EU-Kommissar Günther Oettinger
Unterstützung für eine Nachbesserung des Verordnungsentwurfs im
Ministerrat.

Die Argumente der Autoindustrie gegen strikte Klimaauflagen seien
fadenscheinig. Miller: „Transporter sind technisch gesehen nur große
Autos und können Kohlendioxid-Ausstoß und Spritverbrauch mindestens
genauso umfassend und schnell senken wie Pkw neuester Generation.“ Als
Beispiel nannte Miller den neuen Golf BlueMotion und den Mercedes C220
BlueEfficiency, bei denen der Verbrauch innerhalb von zwei Jahren mit
einfacher Technik wie Start-Stopp-Automatik und verbesserter Aerodynamik
um rund 25 Prozent gesenkt werden konnte. 

Niedrigere Verbräuche kämen nicht nur dem Klima, sondern auch
gewerblichen Unternehmen zugute, denn angesichts steigender Spritpreise
könnten Kunden mit einem sparsamen Transporter viel Geld an der
Tankstelle sparen. Der NABU fordert daher einen Grenzwert für
Transporter entsprechend den ursprünglichen Plänen von
EU-Umweltkommissar Stavros Dimas von 175 Gramm CO2 je Kilometer ab dem
Jahr 2012. Dies bedeute ein Minus von 14 Prozent gegenüber derzeitigen
Durchschnittsverbräuchen. In den Folgejahren müsse der Ausstoß weiter
gesenkt werden. Der heute vorgestellte Entwurf verschiebe die Ziele
hingegen in die Zukunft und erlaube eine schrittweise Einhaltung der
Auflagen. 

NABU-Verkehrsexperte Dietmar Oeliger: „Die Autoindustrie verlangt immer
langfristige Planungssicherheit. Deshalb sollte die EU ohne Wenn und
Aber die Begrenzung für das Jahr 2020 auf 125 Gramm CO2 je Kilometer
festlegen.“ Oeliger warnte davor, die CO2-Grenzwerte für leichte
Nutzfahrzeuge als unwichtiges Beiwerk zu betrachten: „In Europa liegt
der Anteil von Transportern im Straßenverkehr bereits bei 13 Prozent -
Tendenz stark steigend“. 


Für Rückfragen: Dietmar Oeliger, NABU-Verkehrsexperte, Tel.
030-284984-1613. 

Im Internet zu finden unter www.NABU.de 



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