Beging Wirtschaftsminister Brüderle lobbypolitisch motivierten Landesverrat?

Bei Ausbau von brasilianischem Atomkraftwerks Angra 3 droht Steuerzahlern
Haftung von bis zu 2,5 Milliarden Euro

Pressemeldung # 20100126


Paris / Berlin / Mainz, 26. Januar 2010 - Die im Bundesverband Christliche
Demokraten gegen Atomkraft (CDAK/Mainz) organisierten atomkritischen
CDU/CSU-Mitglieder haben in ihrer fulminanten Kritik an
Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) innerhalb von 24 Stunden
noch einmal kräftig nachgelegt.

So sei dringend aufklärungsbedürftig ob, wie die Frankfurter Rundschau
jüngst berichtete, Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP)
1. wahrheitswidrig behauptet habe, daß das Geschäft im Einklang mit
internationalen Regeln sei, obwohl sich Brasilien bis heute weigere, das
Zusatzprotokoll zum Atomwaffensperrvertrag zu unterzeichnen.
2. wahrheitswidrig behauptet habe, daß das Vorhaben entspreche den Regeln
des Euratom-Vertrages.
3. den Antrag in  unverantwortlicher Weise auf Kosten der Seriosität mit
enormer Geschwindigkeit vorwärts getrieben habe.
4. versucht habe, die unternehmerischen Risiken eines staatlich
kontrollierten französischen Nuklearkonzerns auf die deutschen Steuerzahler
überzuwälzen.

Wenn gegen Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle auch nur ein Bruchteil
dieser Vorwürfe zutreffe, erscheine dies als lobbypolitisch motivierter
Landesverrat und tückischer Versuch Brüderles, die enormen Risiken dieses
unmoralischen Geschäfts von der Regierung in Paris auf die deutschen
Steuerzahler überzuwälzen.

Für das Atomkraftwerk Angra 3, das im einzigen Erdbebengebiet Brasiliens
gebaut werden soll, gibt es weder akzeptable Pläne für die Entsorgung des
radioaktiven Abfalls noch von kann einer unabhängigen Atomaufsicht die Rede
sein. Bereits der Vorgängerreaktor Angra 2 hat Brasilien tief ins
Schuldenloch gestürzt. Vor diesem Hintergrund stelle sich zudem die Frage,
warum der Bundeswirtschaftsminister, das alsbald wohl 100-prozentige
französische Staatsunternehmen nicht nach Paris verwies, sondern partout
eine Exportabsicherung über den Bundeshaushalt gewähren wolle.
Möglicherweise sei es notwendig, einschlägige Parteispenden an die FDP
genauer unter die Lupe zu nehmen.

Für die organisierten atomkritischen CDU/CSU-Mitglieder widerspricht es
christlichen Prinzipien von Ethik und Gerechtigkeit, unternehmerische
Risiken und mögliche Schäden mit solch ungeheurem Ausmaß der Allgemeinheit
aufzubürden. Sämtliche Mitglieder des Bundestagshaushaltsausschusses seien
deshalb aufgefordert, den Bundeshaushalt zu schonen und die umstrittenen
Kreditgarantien zu verweigern.

Verantwortlich: Petra Pauly

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