Wer pflegt, braucht selbst Hilfe
Studien belegen massive Belastung pflegender Angehöriger 

Wien (Rotes Kreuz) - Wer einen demenzkranken Partner pflegt, hat selbst ein 
sechsfach erhöhtes Risiko für die Krankheit. Das zeigt eine Studie an mehr als 
tausend Ehepaaren im amerikanischen Bundesstaat Utah. "Die Pflege eines 
Angehörigen, besonders des Ehepartners, hat häufig negative körperliche und 
psychische Folgen für den Pflegenden", so Birgit Meinhard-Schiebel, Präsidentin 
der Interessengemeinschaft pflegender Angehöriger. "Ständiger psychischer 
Druck, das Gefühl der Ausweglosigkeit, die Vernachlässigung eigener Interessen 
führen - oft ohne wahrgenommen zu werden - zu psychischen Zusammenbrüchen und 
Ausfallserscheinungen. Das "sich immer Zusammennehmen" wird zur gefährlichen 
Falle und kann krank machen." Durch Information, Unterstützung und konkrete 
Hilfe kann Pflege als stressfrei und bereichernd erlebt werden.

Die Interessengemeinschaft pflegender Angehöriger wurde vom Österreichischen 
Roten Kreuz initiiert und will das Leben pflegender Angehöriger verbessern. 
Hunderttausende Menschen sind betroffen - pflegende Angehörige sind der größte 
"Pflegedienst" in Österreich. 

Alarmiert haben bereits die Ergebnisse der im Jahr 1999 publizierten Studie von 
R. Schulz. Personen, die ihre Partner pflegen und dies als belastend und 
"stressig" empfinden, weisen eine um 63 Prozent erhöhte Sterblichkeitsrate auf. 
"2008 wiederum ging die 'Leander-Studie' auf einzelne Belastungsdimensionen 
ein. So bringen beispielsweise Krankheitssymptome von Demenz im mittleren 
Stadium den höchsten Grad an Belastung mit sich: ängstliches Anklammern, 
Unruhe, Stimmungsschwankungen und aggressive Durchbrüche lassen die Pflegenden 
verzweifeln. An diesem Punkt brauchen Pflegende konkrete Hilfestellung", so 
Meinhard-Schiebel weiter.

Drehscheibe für Hilfe und konkrete Angebote ist die Interessengemeinschaft 
pflegender Angehöriger. Durch Information und Vernetzung Betroffener, Schaffung 
öffentlichen Bewusstseins, höhere Wertschätzung und Anerkennung der Pflege- und 
Betreuungsleistungen erfahren sie Unterstützung. Durch die 
Interessengemeinschaft sollen sich pflegende Angehörige als 
gesellschaftspolitisch relevante Gruppe etablieren.


Rückfragehinweis:
Mag. Andrea Winter
Österreichisches Rotes Kreuz
Presse- und Medienservice 
Tel.: +43 1 589 00-153 
Mobil: +43 664 823 48 54 
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