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P R E S S E D I E N S T  ----  NR. 29/11 ---- 21.3.2011 
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Umwelt/Steuern
NABU fordert neue Ausrichtung der Grundsteuer
Tschimpke: Reform muss Flächenfraß stoppen und kann Gemeindefinanzen
stärken

Berlin. – „Die Bedeutung der Grundsteuer für eine ökologisch sinnvolle
Steuerung der Ressourcennutzung und der Siedlungsentwicklung wird in
Deutschland immer noch völlig unterschätzt“, kritisiert NABU-Präsident
Olaf Tschimpke . Das zeigten auch die aktuellen Bemühungen von Bund und
Ländern, die seit Jahren von einer Reform reden, doch offensichtlich den
Widerstand der Grundeigentümer fürchten. „Dabei ist eine Reform der
Grundsteuer überfällig, insbesondere auch angesichts des
30-Hektar-Flächensparziels der Bundesregierung“, betont Tschimpke. 
Das NABU-Präsidium hat ein Positionspapier mit dem Titel „Die
Grundsteuer nachhaltig reformieren“ beschlossen, das für ein ganz neues
Verständnis der Grundsteuer eintritt. „Grund und Boden ist ein
begrenztes Gut, dessen Besitz und Nutzung gemessen an seiner
gesellschaftlichen Bedeutung in Deutschland viel zu niedrig besteuert
wird“, erklärt Ulrich Kriese, Siedlungspolitischer Sprecher des NABU. So
macht die steuerliche Belastung eines bebauten Grundstücks hierzulande
in der Regel weniger als 0,2 Prozent seines Verkehrswertes aus, während
in vielen OECD-Staaten ein Prozent des Verkehrswertes durchaus üblich
ist. Folglich ist in vielen Staaten die Grundsteuer die wichtigste
Einnahmequelle der Kommunen. Höhere Erträge bei der Grundsteuer würden
auch in Deutschland Entlastungen bei anderen Steuerarten möglich machen,
so dass die vom NABU vorgeschlagene Reform unterm Strich nicht zu einer
Erhöhung der Steuerquote führt.
„Statt eine grundsätzliche Neuausrichtung der Ressourcenbesteuerung zu
beginnen, doktern die Reformüberlegungen von Bund und Ländern mit
kontrollaufwändigen Gebäudebewertungen herum, die nicht zu einem höheren
Steueraufkommen, aber jedenfalls zu mehr Bürokratie führen werden“,
kritisiert NABU-Präsident Tschimpke. 
Dagegen zielt das NABU-Positionspapier darauf, den tatsächlichen
Flächenverbrauch zu besteuern, das heißt: Großverbraucher zahlen
mehr, Flächensparer weniger. Um Baulücken und Brachen zu mobilisieren,
soll unbebautes Bauland genauso besteuert werden wie bereits bebaute
Grundstücke. Zudem sollen Flächennutzer entlastet werden, durch
steuerliche Anreize für eine intensive Grundstücksausnutzung, respektive
Nachverdichtung. 
Für Rückfragen: 
Ulrich Kriese, Siedlungspolitischer Sprecher des NABU,
ulrich.kri...@nabu.de, 
Tel. +41 77 405 04 02. 

Im Internet zu finden unter www.NABU.de 
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