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P R E S S E D I E N S T  ----  NR. 53/11 ---- 21.4.2011 
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Energie / Klima / Atom
NABU: Tschernobyl und Fukushima zeigen wahre Kosten der Atomkraft
Tschimpke: Bundesregierung muss versteckte Belastung der Steuerzahler
offenlegen

Berlin – 25 Jahre nach dem Atom-GAU in Tschernobyl blickt die Welt
gebannt auf den zweiten Größten Anzunehmenden Unfall in Japan. Auch wenn
das ganze Ausmaß der Katastrophe dort noch nicht klar ist, so ist
bereits sicher: Die Schäden für Mensch und Natur kosten Unsummen. „Die
Atomkraft schaufelt der Welt ein Milliardengrab“, erklärt NABU-Präsident
Olaf Tschimpke zum 25. Jahrestag des von Tschernobyl. „Auch der deutsche
Steuerzahler ist davon betroffen, und zwar im Inland wie im Ausland.“ So
hat diese Woche eine internationale Geberkonferenz weitere 550 Millionen
Euro für die Folgen der Reaktorexplosion in der heutigen Ukraine zur
Verfügung gestellt, Deutschland zahlt davon 42 Millionen Euro. Insgesamt
werden sich die Kosten allein für den Bau eines zweiten Sarkophags zur
Sicherung der Reaktorruine auf mindestens 1,6 Milliarden Euro belaufen.

„Auch hierzulande tragen die Bundesregierung und die Atomkonzerne in
der Debatte um die dringend nötige Energiewende ein unerträgliches
Gemauschel auf dem Rücken der Steuerzahler über die Folgekosten der
Atomkraft aus“, kritisiert Tschimpke. So werden beispielsweise die
Aufwendungen für die Lagerung der hochradioaktiven Abfälle der
Gesellschaft aufgebürdet und tauchen nicht in den Konzernbilanzen auf.
„Die Bundesregierung muss diese Geldvernichtung beenden und die
wahren Kosten der Atomenergie beziffern – dann zeigt sich ganz klar,
dass Wind- und Wasserkraft heute schon wesentlich günstiger als
Atomstrom sind“, erklärt der NABU-Präsident. 
Zumal zu den volkswirtschaftlichen Kosten der Hochrisikotechnologie
Atomkraft auch noch die gravierenden Gefahren für Leib und Leben von
Menschen und die Natur kommen. In der Ukraine und Weißrussland leidet
nun schon die dritte Generation unter der Verseuchung riesiger
Landstriche mit Radioaktivität. In Japan werden Millionen Menschen für
viele, viele Jahre von der Verstrahlung der Häuser, Äcker und
landwirtschaftlichen Produkte betroffen sein, mahnt der NABU. „Aber auch
ohne GAU sind die Kosten immens und Generationen deutscher Steuerzahler
werden für den Rückbau der Atomkraftwerke sowie die Lagerung des
Atommülls zahlen“, erklärt Tschimpke. „Es ist höchste Zeit der
unverantwortlichen Atomkraft ein ehrliches Preisschild zu verpassen.“ 
Für Rückfragen:
Ulf Sieberg, NABU-Energieexperte, Tel. 0173 9001782
Im Internet zu finden unter www.NABU.de 
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