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P R E S S E D I E N S T  ----  NR. 64/11 ---- 13.5.2011 
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NABU zum Tag des Ostsee-Schweinswals: Keinen Keil zwischen Klima- und
Artenschutz treiben
Tschimpke: Offshore Windkraft und Naturschutz lassen sich vereinbaren
Berlin – Zum Tag des Ostsee-Schweinswals am 15. Mai fordert der NABU
eine sachliche Diskussion über den Ausbau der Windenergie auf See, ohne
dabei den Arten- und Naturschutz zu opfern. Weniger als 400 Tiere des
einzigen in deutschen Gewässern heimischen Zahnwals gibt es in der
zentralen Ostsee, auch in der westlichen ist ihre Zahl stark rückläufig,
schätzen Wissenschaftler. Sie sind bedroht durch den Beifang in der
Fischerei, Unterwasserlärm und den Verlust ihres Lebensraums. „Wer
versucht, einen Keil zwischen Klima- und Artenschutz zu treiben, trifft
die wahren Probleme nicht. Stattdessen gefährdet er den
gesellschaftlichen Grundkonsens für eine eigentlich grüne Energie“,
betont NABU-Präsident Olaf Tschimpke. „Ein beschleunigter Ausbau der
Offshore-Windkraft darf nicht dazu führen, dass unsere Verantwortung und
Verpflichtung für den Schutz der Meeresnatur verloren geht.“
Seit der Atom-Katastrophe in Japan übertrumpfen sich deutsche Politiker
und Wissenschaftler mit Vorschlägen zur Beschleunigung der Energiewende.
„In dieser Diskussion fordern einige Stimmen quasi einen Freifahrtschein
für die Offshore-Windkraft, um bestehende Umweltauflagen auszuhebeln und
den Naturschutz in die Ecke ewig gestriger Blockierer zu stellen“,
erklärt NABU-Meeresexperte Kim Detloff. Dagegen wehrt sich der NABU
mit einem klaren Bekenntnis zum Ausbau der erneuerbaren Energien und
zugleich der Einhaltung des deutschen und europäischen Natur- und
Artenschutzrechts. Deutschlands mitgliederstärkster Verband für Umwelt-
und Naturschutz stellt klar: Insgesamt wurden in der Ausschließlichen
Wirtschaftszone der Nord- und Ostsee bereits 26 Offshore-Windparks
genehmigt, nur zwei wurden durch die Genehmigungsbehörden abgelehnt. Die
Gründe für den verzögerten Bau der genehmigten Anlagen sieht der NABU
vor allem in der zurückhaltenden Investitionspolitik der Konzerne und
der schleppenden Netzanbindung. 
Das Kleinwalschutzabkommen ASCOBANS unter dem Dach der Bonner
Konvention zur Erhaltung wandernder wild lebender Tierarten veranstaltet
den Tag zu Ehren des Ostsee-Schweinswals seit 2002, um auf die
Gefährdung der bis zu 1,5 Meter großen Wale aufmerksam zu machen.
Insbesondere die lärmenden Rammarbeiten beim Bau von Offshore-Windrädern
sind ein großes Risiko für die regional bedrohten, sympathischen
Meeressäuger. 
Für Rückfragen:
Dr. Kim C. Detloff; NABU-Meeresschutzexperte, 030 294984-1626, mobil
0152 0920 2205
Im Internet zu finden unter www.NABU.de 
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