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P R E S S E D I E N S T  ----  NR. 65/11 ---- 13.5.2011 
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Umwelt/Verkehr/Schifffahrt
NABU: TUI Cruises lässt in Hamburg weiteren Luftverpester vom Stapel
Miller: Abgase des neuen Kreuzfahrtschiffs sind so schädlich wie 50.000
Autos

Berlin/ Hamburg – „Das zweite TUI Cruises-Kreuzfahrtschiff wurde für 55
Millionen. Euro rundum erneuert, aber während die Fassade auf Hochglanz
getrimmt ist, verbrennen die Motoren dahinter den billigsten und
dreckigsten aller Kraftstoffe“, kritisiert NABU-Bundesgeschäftsführer
Leif Miller. Anlass ist die am Samstag in Hamburg von TUI in Szene
gesetzte Taufe von „Mein Schiff 2“. Der Luxusliner fährt mit
Rückstandsöl, das einen skandalösen Schwefelanteil von bis zu 4.5
Prozent hat und TUI hat auf den Einbau wirksamer Abgastechnik
verzichtet. „Die Flotte von TUI Cruises fährt mit Rückstandsöl, das bis
zu 4500 mal mehr Schwefel enthalten darf, als der Diesel, den Autos
tanken. Auch einen Rußfilter sucht man an Bord vergeblich, deshalb
verpestet allein „Mein Schiff 2“ jeden Tag die Luft so stark wie 50.000
Autos“, erklärt Miller. 
 „Es ist inakzeptabel, dass TUI Cruises Millionen in Lifestyle Areas
und Showbühnen investiert, aber für Rußfilter keinen Cent übrig hat“,
kritisiert Lucienne Damm, Expertin der NABU-Kampagne „Mir stinkt’s!
Kreuzfahrtschiffe sauber machen!“. Mit der Kampagne macht der NABU auf
die Gefahren der Abgase von Kreuzfahrtschiffen aufmerksam und setzt sich
dafür ein, dass die Reeder der Luxusliner endlich wirksame Maßnahmen zur
Abgasreinigung ergreifen. „Die Kreuzfahrtunternehmen müssen schleunigst
ihren Kurs ändern, indem sie auf die Verbrennung des Sondermülls
Schweröl verzichten und auf den vergleichsweise sauberen
Schiffsdiesel umsteigen“, fordert Damm. Damit könnten die gefährlichen
Ruß-, Schwefel-, und Stickoxidemissionen erheblich reduziert werden.
Auch Rußfilter, die bei Diesel-Pkw und Lastwagen seit Jahren Standard
sind, ließen sich dann auf Kreuzfahrtschiffen installieren. 
„Für die Umwelt und die Gesundheit der Anwohner in den Häfen und
Küstengebieten ist „Mein Schiff2“ alles andere als ein
„Wohlfühlschiff“, erklärt NABU-Verkehrsexperte Dietmar Oeliger.
Diverse Studien zeigen, dass die Schiffsemissionen weltweit jedes Jahr
bis zu 60.000 vorzeitige Todesfälle verursachen, allein in Europa
sterben daran bis zu 24.000 Menschen. „TUI hat mit seiner wachsenden
Flotte einen Anteil an dieser Entwicklung“, unterstreicht Oeliger. Der
NABU will den Druck auf die Reeder weiter erhöhen. „Die
Kreuzfahrtunternehmen müssen mit gutem Beispiel vorangehen und dürfen
nicht aus reiner Profitgier am billigen Schweröl festhalten.“ 
Für Rückfragen: 
Dietmar Oeliger, NABU-Verkehrsexperte, dietmar.oeli...@nabu.de, Tel.
0172-9201823
Lucienne Damm, NABU Referentin für Nachhaltigkeit,
lucienne.d...@nabu.de, Tel. 030.284984-1625
Ein Hintergrundpapier zur Umweltbelastung durch Kreuzfahrtschiffe sowie
Informationen zur NABU-Kampagne gibt es unter
www.nabu.de/kreuzfahrtschiffe
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