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Redaktion: Karin Deckenbach, Britta Hennigs, Jasmin Singgih
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P R E S S E D I E N S T  ----  NR. 11-05-27/11 ---- 27.5.2011 
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Grünbrücken-Stopp gefährdet Autofahrer und Wildtiere
BUND, DJV und NABU protestieren gegen Ramsauers Bruch des
Koalitionsvertrags 
Berlin/Bonn – Gegen den Stopp des Bundesprogramms Wiedervernetzung
protestieren der NABU, der BUND und der Deutsche Jagdschutzverband
(DJV). Die drei Verbände, die zusammen fast 1,5 Millionen Mitglieder
haben, kritisieren den unsinnigen Versuch von Bundesverkehrsminister
Peter Ramsauer, den Bau von Grünbrücken und Ortsumgehungen gegeneinander
auszuspielen. Nachdrücklich fordern die Verbände die Bundesregierung
auf, ihren Koalitionsvertrag umzusetzen und das Bundesprogramm
Wiedervernetzung noch in dieser Legislaturperiode mit einer soliden
Finanzierung sicherzustellen.
„Die Fehler im Straßenbau der Vergangenheit müssen jetzt umgehend
beseitigt werden. Nur so kann die Zerschneidung von Lebensräumen
überwunden und die Lebensqualität der Menschen gesichert werden!“,
fordert NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Der Sinn notwendiger und
naturschutzfachlich gut geplanter Ortsumgehungen sei unstrittig.
Unabhängig davon müsse nun endlich begonnen werden, die mehr als
30.000 konfliktträchtigen Straßenabschnitte zu entschärfen, die in hohem
Maße nicht nur Wildtiere, sondern auch die Verkehrssicherheit gefährden.

DJV, NABU und BUND hatten bereits 2009 gemeinsame Vorschläge für die
wichtigsten Standorte von Querungshilfen an das Verkehrsministerium
übergeben. Mit Geld aus dem Konjunkturprogramm II konnten die ersten
18 Grünbrücken gebaut werden. Die Finanzierung weiterer Projekte durch
das neue Bundesprogramm zur Wiedervernetzung sei durch Streichung
unrentabler Projekte wie etwa dem Ausbau der Saale, oder überflüssiger
Straßenbauprojekte möglich. 
„Wir brauchen das Bundesprogramm Wiedervernetzung dringend. Eine
einzige Querungshilfe für Tiere auf 1.000 Kilometer Straße ist deutlich
zu wenig. Tiere müssen wandern, um Artgenossen zur Paarung zu finden –
sonst droht Inzucht. Beim Rothirsch ist die bereits nachweisbar“, sagt
DJV-Präsident Jochen Borchert. 
Ab 10.000 Fahrzeugen täglich sei ein Streckenabschnitt selbst für große
Säugetiere nahezu unüberwindbar, zeigten aktuelle Untersuchungen.
Tatsächlich ist die Barriere Straße aber noch viel höher: 48.000
Fahrzeuge fahren auf Autobahnen pro Streckenabschnitt täglich. 
Grünbrücken kommen einer Vielzahl von Tierarten zu gute, besonders
helfen sie seltenen und stark gefährdeten Arten wie Wolf, Wildkatze und
Fischotter, für die der Straßenverkehr laut DJV, BUND und NABU eine der
häufigsten Todesursachen darstellt.
„Die Politik muss endlich ihre Versprechen einlösen! Eine Koalition,
die ihre eigenen Beschlüsse nicht umsetzt, ist unglaubwürdig“, erklärt
der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger. Er betont: „Für einen großräumigen
Biotopverbund bedarf es neben Querungshilfen auch grüner
Verbundachsen.“
„Hohe Lebensqualität, Sicherheit auf unseren Straßen und der Erhalt der
Wildtiere sind untrennbar miteinander verknüpft. Es ist an der Zeit zu
handeln!“, betonen NABU, DJV und BUND.
 
Für Rückfragen:
Magnus Wessel, NABU-Referent für Natur- und Artenschutz,
030/2849841618, Mobil: 01729422694 E-Mail: magnus.wes...@nabu.de
Torsten Reinwald, Pressesprecher Deutscher Jagdschutzverband,
0228/9490622, E-Mail: presseste...@jagdschutzverband.de
Dr. Heidrun Heidecke, Leiterin Umweltpolitik und -koordination des
BUND, 030/27586495, E-Mail: heidrun.heide...@bund.net
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