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P R E S S E D I E N S T  ----  NR. 76/11 ---- 31.05.2011 
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Umwelt/Vögel
NABU und LBV: Bundesweit immer weniger Amseln
Ergebnisse der „Stunde der Gartenvögel“ stehen fest
 
Berlin – Nach Auswertung von rund 27.000 Einsendungen mit fast einer
Million Vogelbeobachtungen haben der NABU und der Landesbund für
Vogelschutz in Bayern (LBV) die Ergebnisse der diesjährigen Vogelzählung
vom vergangenen Maiwochenende bekannt gegeben. Demnach zählt zu den
aktuellen Trends in nahezu allen Bundesländern der Rückgang von Amseln.
Der Haussperling hingegen erzielte sein zweitbestes Ergebnis seit Beginn
der Vogelzählaktion vor sieben Jahren.
„Wegen der extremen Trockenheit finden Amseln kaum noch Regenwürmer,
ihre wichtigste Nahrung für die Jungvögel. Die Erde ist knochentrocken,
darum ziehen sich die Würmer in tiefere Bodenschichten zurück – das sind
schlechte Voraussetzungen für den Bruterfolg“, begründete
NABU-Vogelschutzexperte Markus Nipkow die Zahlen. Ob es sich hingegen
bei dem erhöhten Vorkommen des zuletzt von Jahr zu Jahr abgenommenen
Haussperlings tatsächlich um eine Trendumkehr handele, bleibe
abzuwarten. Dies könnten erst die Ergebnisse der nächsten Jahre zeigen.
Auch Stare, Mauersegler und Mehlschwalben wurden diesmal in größerer
Zahl beobachtet, während der Buchfink deutlich seltener zu hören oder zu
sehen war. Die Ursachen für dessen Rückgang, der sich bereits seit 2005
abzeichne, seien noch unklar.
Besonderes Augenmerk schenkten die Vogelschützer dem zum „Vogel des
Jahres“ gewählten Gartenrotschwanz. Der südlich der Sahara überwinternde
Zugvogel war im Vorjahr durch sehr gute Zahlen aufgefallen, zeige nun
aber regional erhebliche Unterschiede. So wurden in Nordrhein-Westfalen
nur etwa halb so viele Gartenrotschwänze registriert, während die Zahl
in Bayern konstant blieb.
NABU und LBV lobten das Engagement der vielen tausend Vogelfreunde, die
sich eine Stunde Zeit genommen hatten und mit großer Sorgfalt ihre
Beobachtungen aus Dörfern und Städten festhielten und den
Umweltverbänden meldeten.
Vorbild sei der britische „Big Garden Birdwatch“, der nach mehr als 30
Jahren über Veränderungen häufiger Vogelarten recht genau Auskunft geben
könne. „Überdies weckt unser Aufruf bei vielen eine regelrechte
Begeisterung für die Vogelwelt, was nicht zuletzt eine wichtige
Voraussetzung für erfolgreichen Vogelschutz ist“, so Nipkow.
Detaillierte Ergebnisse sind unter www.stunde-der-gartenvoegel.deund (
http://www.stunde-der-gartenvoegel.de und ) www.lbv.dezu (
http://www.lbv.de zu ) finden.
 
Für Rückfragen:
Dr. Markus Nipkow 
NABU-Referent für Ornithologie und Vogelschutz, Tel. 030-284984-1620
 
Alf Pille (für Bayern)
LBV-Pressesprecher, Tel. 09174-4775-24
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