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P R E S S E D I E N S T  ----  NR. 96/11 ---- 30.6.2011 
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NABU: Atomausstieg wichtiges Signal, aber echte Energiewende kommt zu
kurz
Tschimpke: Gesetzespaket zu schwach bei Biogas-Steuerung und
Energiesparen
Berlin – „Mit der Festlegung auf einen endgültigen Atomausstieg hat der
Bundestag heute ein wichtiges Signal für die dringend nötigen
Investitionen in eine nachhaltigere Energiepolitik gegeben“, kommentiert
NABU-Präsident Olaf Tschimpke die Entscheidung der Parlamentarier zur
Änderung des Atomgesetzes. „Angesichts des mehrfachen Super-GAUs in
Japan ist es allerdings völlig unverständlich, dass die Bundesregierung
weder die Haftung bei Unfällen noch die Sicherheitsstandards für den
Betrieb der verbleibenden Atomkraftwerke verschärft hat“, kritisiert
Tschimpke.
Der jetzt gültige Zeitplan für die Abschaltung der Atomkraftwerke bis
zum Jahr 2022 stelle zwar nicht den schnellstmöglichen Atomausstieg dar,
doch klimapolitisch wichtiger seien die richtigen Rahmenbedingungen beim
Umstieg auf erneuerbare Energien. „Dabei bietet die künftige Förderung
zur Stromerzeugung aus Biogas zwar erste Anreize, eine größere Vielfalt
an Energiepflanzen und Reststoffen zu verwerten. Gleichzeitig wurde aber
die überfällige Begrenzung des Maisanteils in den Biogasanlagen auf
Druck der großen Anlagenbetreiber derart verwässert, dass sie nahezu
unwirksam ist“, erklärt Tschimpke. „Damit hat der Gesetzgeber eine
wichtige Chance vertan, die drastischen Folgen von Maismonokulturen auf
das Landschaftsbild und den Naturhaushalt zu reduzieren und einen
Fruchtwechsel zu fördern“, kritisiert der NABU-Präsident. 
Insgesamt kommen Anreize zur Verringerung unserer so klimaschädlichen
wie volkswirtschaftlich unsinnigen Energieverschwendung viel zu kurz.
„Die finanzielle Aufstockung der Förderung für die Gebäudesanierung
ist der einzige wirkungsvolle Beitrag zur Steigerung der
Energieeffizienz. Deshalb begrüßen wir insbesondere das Gesetz zu
steuerlichen Abschreibungsmöglichkeiten für anspruchsvolle
Energiespar-Investitionen“, erklärt Olaf Tschimpke. Da aber gerade diese
Maßnahme durch ein Veto des Bundesrates am 8. Juli noch gestoppt werden
könnte, fordert der NABU die Länderkammer eindringlich zur Zustimmung
auf. „Ein Scheitern würde ausgerechnet den einzig konkreten Beitrag für
mehr Energieeffizienz und damit eine echte Energiewende gefährden“,
betont Tschimpke.
Für Rückfragen: 
Carsten Wachholz, NABU-Energieexperte, Mobil 0172/ 4179727.
Im Internet zu finden unter www.NABU.de 
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