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N A B U - P R E S S E D I E N S T  ----  NR. 156/11 ---- 02.12.2011 
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Umwelt/Klima
NABU: Unverbindliches Pokern auf der Weltklimakonferenz in Durban
Tschimpke: EU muss jetzt kämpfen für mehr als bloße Kyoto-Fortsetzung
 
Berlin/Durban – Der NABU zieht eine kritische Zwischenbilanz zum Ende
der ersten Woche der UN-Klimaverhandlungen im südafrikanischen Durban.
„Es gibt einzelne Verhandlungsfortschritte, aber es geht bislang
nicht schnell genug“, erklärt NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Sorgen
bereitet dem NABU die viel zu geringe Bereitschaft insbesondere der
Industrieländer, ihre Klimaschutzziele auf das nötige Niveau anzuheben.
„Es ist bei den Verhandlungsparteien angekommen, dass es einen ‚Kyoto
II‘-Vertrag geben muss, aber dafür brauchen wir mehr als bloß neue
Jahreszahlen im alten Kyoto-Protokoll. Die Klimaziele selbst müssen viel
ehrgeiziger werden, da ist auch die EU gefordert“, so Tschimpke. 
Zudem erwartet der NABU von Durban ein klares Mandat, dass bis
spätestens 2015 ein alle Staaten umfassendes Klimaschutz-Abkommen
verhandelt wird. Denn durch das Kyoto-Protokoll wird nur noch ein
geringer Teil der globalen CO2-Emissionen erfasst und selbst diese noch
nicht mal vollständig: „Sorgen machen uns die großen Schlupflöcher bei
der Erfassung des tatsächlichen Treibhausgas-Ausstoßes. Es sind immer
noch Regelungen auf dem Verhandlungstisch, mit denen die Emissionen aus
intensiver Forstwirtschaft oder der Zerstörung von Mooren einfach
ignoriert werden können“, kritisiert der NABU-Präsident.
Erwartungsgemäß gibt es nach der ersten Verhandlungsphase in vielen
Bereichen noch wenig Klarheit über die am Ende möglichen Vereinbarungen,
da alle besonders strittigen Fragen zunächst ausgeklammert werden. „Nun
müssen zügig die Optionen in den Verhandlungstexten zusammengestrichen
werden, damit die Minister in der kommenden Woche klare
Entscheidungsgrundlagen haben“, fordert NABU-Klimaexperte Elmar Große
Ruse. Dabei sei insbesondere die südafrikanische Regierung gefordert,
die als Gastgeber die Präsidentschaft der Klimakonferenz innehat. „Mit
hoher Transparenz in den Verhandlungen, einer gastfreundlichen Haltung
und exzellenter Infrastruktur trägt Südafrika zu einem guten
Arbeitsklima bei“, lobt Große Ruse den Gastgeber der Klimakonferenz.
Für Rückfragen:
Der NABU ist als Deutschlands mitgliederstärkster Umweltverband auf der
Weltklimakonferenz in Durban vor Ort. 
Für tagesaktuelle Einschätzungen der Verhandlungen,
Hintergrundinformationen und Interviews stehen Ihnen die NABU-Experten
gerne zur Verfügung. NABU-Präsident Olaf Tschimpke wird in der zweiten
Konferenzwoche vor Ort sein und NABU-Klima- und Energieexperte Elmar
Große-Ruse verfolgt die Verhandlungen während der gesamten
Konferenzdauer. 
 
Kontakt:
Elmar Große Ruse, NABU-Energie- und Klimaexperte, 
vor Ort in Durban erreichbar unter Telefon  +49-173-3522872
Karin Deckenbach, NABU-Pressesprecherin,
vor Ort in Durban erreichbar unter Telefon  +49-173-9306516
 
Die detaillierten NABU-Forderungen an die UN-Klimakonferenz und
tagesaktuelle Kommentierung der Verhandlungen in Durban finden Sie im
Internet unter: www.NABU.de/weltklimakonferenz (
http://www.nabu.de/weltklimakonferenz ) 
 
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NABU-Pressestelle, Telefon: 0 30.28 49 84-1510, -1722, -1952
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Redaktion: Karin Deckenbach, Britta Hennigs, Jasmin Singgih
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