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NABU-P R E S S E D I E N S T  ----  NR. 2/12 ---- 05.01.2012 
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Winterliches Vogelfernsehen am Futterhaus
NABU-Tipps zur Vogelbeobachtung / „Stunde der Wintervögel“ vom 6. bis
8. Januar

Berlin – Am Freitag startet der NABU die zweite bundesweite „Stunde der
Wintervögel“. An der Vogelzählung, die das ganze Wochenende läuft, kann
jeder mit purem Interesse und Freude an der Vogelwelt teilnehmen,
Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Vögel beobachten macht Spaß und
besonders an Futterstellen versammeln sich schnell ganz unterschiedliche
Arten – so ist Vogelfüttern quasi Naturfernsehen in der ersten Reihe.
Bequem vom Fenster der warmen Wohnung aus lassen sich am Futterhaus
wildlebende Vogelarten hautnah erleben und ihr Verhalten lässt sich gut
studieren. Besonders interessant zu beobachten ist auch, ob der bislang
in vielen Regionen sehr milde Winter Auswirkungen auf die Vogelwelt hat.
 
„Häufigste Besucherin ist in den meisten Regionen die Kohlmeise. Im
vergangenen Jahr kam sie ebenso wie die Amsel in mehr als 90 Prozent
aller Gärten vor“, erläutert NABU-Vogelexperte Markus Nipkow. Kohlmeisen
holen sich gerne einzelne Sonnenblumenkerne, tragen sie auf einen Ast,
fixieren sie mit dem Fuß und hämmern ein Loch in die Schale, um sie dann
abzureißen. Die kleineren Blaumeisen dagegen schaben mit dem Schnabel
einen Spalt in den Kern.
Da sich natürliche Vorräte wie Beeren oder Samenstände rasch
erschöpfen, streifen die Vögel ständig umher. So bestimmt das
Angebot, welche Arten den Garten oder eine Futterstelle besuchen. Für
Getreide interessieren sich besonders Haus- und Feldsperlinge oder auch
Goldammern. Meisen lieben das Fett sowie nahrhafte Samen in
Meisenknödeln, Stieglitze und Rotkehlchen stehen dagegen auf
Haferflocken. Amseln und Wacholderdrosseln wiederum futtern gerne
Beeren, aber auch ausgelegte Apfelstücke. Manches dominante
Amselmännchen blockiert gerne mal das Futterhäuschen, pickt seinen
Lieblingsfutterbrocken und wirft den Rest mit einem Schnabelwisch
hinunter – und arbeitet damit einer Reihe von Arten zu, die lieber
Futter am Boden aufnehmen. Zu ihnen zählen Zaunkönig und Buchfink. Nicht
alle Vögel nähern sich unbefangen. Typische „Argwöhner“ sind Gimpel und
Haussperlinge. Sobald sie Vertrauen gefasst haben, belagern sie den
Futterplatz aber oft in großer Zahl.
Je kleiner ein Vogel ist, desto mehr Zeit muss er zur Nahrungssuche
aufwenden. „Im Winter sind Kohlmeisen zu 75 Prozent des Tages am Suchen
und Fressen, Blaumeisen zu 90 Prozent und die winzigen Goldhähnchen
beinah ununterbrochen den ganzen Tag“, erzählt NABU-Ornithologe Nipkow.
Die Vögel können sich im Winter keine Fettdepots für längere Zeit
zulegen, sondern nur wenige Gramm für die nächste Nacht. Deshalb gibt es
auch am Futterhaus Stoßzeiten. Morgens, wenn alle Reserven aufgebraucht
und die Vögel hungrig sind, herrscht der größte Andrang. Gegen Mittag
flaut das Interesse ab, am Nachmittag und zur Dämmerung hin nimmt es
erneut zu.
Die NABU „Stunde der Wintervögel“ findet vom 6. bis 8. Januar statt.
Wer innerhalb dieser Zeit eine Stunde lang im Garten oder im Park die
Vögel zählt, kann seine Beobachtungen bis spätestens 16. Januar an
den NABU melden: Online unter www.stundederwintervoegel.de, oder per
kostenloser Smartphone-App, oder am 7. und 8. Januar jeweils von 10 bis
18 Uhr kostenlos telefonisch unter 0800-1157-115. Die Ergebnisse werden
im Internet live ausgewertet, unter den Teilnehmern werden zahlreiche
schöne Preise verlost.
Steckbriefe der häufigsten Vogelarten und weitere Infos zur NABU-Aktion
unter: www.stundederwintervoegel.de
Zur Aktion stellt der NABU für Printmedien eine Meldebogendatei samt
Vogel-Bildergalerie zur Verfügung, Onlinemedien können die
Meldemöglichkeit zur „Stunde der Wintervögel“ als Widget ein
binden.
Weitere Informationen sowie Pressefotos zum downloaden finden Sie unter
http://www.nabu.de/aktionenundprojekte/stundederwintervoegel/medieninfos/.
Für Rückfragen:
Dr. Markus Nipkow, NABU-Vogelschutzexperte, 
Tel. 030-284984-1620, mobil 0172 910 82 75
 
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NABU-Pressestelle, Telefon: 0 30.28 49 84-1510, -1500, 
Telefax: 0 30.28 49 84-2500, E-Mail: pre...@nabu.de
Redaktion: Karin Deckenbach, Britta Hennigs, Jasmin Singgih
 
 
 
 
 
 
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