Update: Hungerstreik und Revolte in Berliner Gefängnissen?

 

Aktualisierung der gestrigen Mitteilung der Gesamtinsassenvertretung der JVA 
Tegel, der Gesamtverwahrtenvertretung und der Redaktionsgemeinschaft "der 
lichtblick"

Vorab danken wir ganz besonders Journalistenkollegen: danke, dass Sie unsere 
gestrige Mitteilung aufgegriffen haben!

 

Nunmehr können wir heute erfreulicherweise vermelden, dass die "Doppelbelegung" 
(mehrere Insassen auf einer Zelle) in der Teilanstalt VI der JVA Tegel beendet 
ist.

Des Weiteren werden Sozialarbeiter wohl zumindest vorübergehend nicht entlassen.

Zudem erklären wir: unsere Mitteilung sollte nicht skandalisierend wirken und 
beinhaltete selbstverständlich keinen Aufruf zu einem Hungerstreik oder gar zur 
Revolte. Im Gegenteil: als Sprachrohr der Gefangenen und als Ventil haben wir 
mit unserer Mitteilung Missstände benannt, damit gegengesteuert werden kann und 
es eben nicht zum Äußersten kommt.

 

Der Eklat jedoch wird von unseren Mitgefangenen nach wie vor deutlich benannt: 
Sie sagen uns, dass sie, finden die angekündigten Verlegungen statt, sie 
passiven Widerstand leisten werden (wörtlich: "Dann werden sie uns aus unseren 
Zellen tragen müssen und wir werden das Essen verweigern!")

   Zudem informieren sie uns darüber, dass sie, sollte Berlin sich vom 
Strafvollzugsgesetz (u.a. bzgl. Lockerungen, 2/3-Entlassung, Behandlung) weiter 
abwenden und entfernen, dagegen mit allen Mitteln kämpfen werden.

 

 

Die Redaktionsgemeinschaft "der lichtblick", die Gesamtinsassenvertretung der 
JVA Tegel, die Gesamtverwahrtenvertretung

Gefangenenzeitung
der lichtblick
Seidelstraße 39
D-13507 Berlin


fon +49 (30) 90 147 2329
fax +49 (30) 90 147 2329
mail:gefangenenzeitung-lichtbl...@jva-tegel.de
internet: www.lichtblick-zeitung.de

 

"der lichtblick" gewährt Blicke über hohe Mauern und durch verriegelte Türen. 
Er versteht sich als Sprachrohr der Gefangenen: Er macht auf Missstände 
aufmerksam und kämpft für einen humanen, sozialstaatlichen und wissensbasierten 
Strafvollzug. Oft nimmt er eine vermittelnde Position zwischen dem 
Resozialisierungsanspruch der Gefangenen und dem Schutzbedürfnis der 
Bevölkerung ein; dass das Eine das Andere befördert und verstärkt, kann gar 
nicht oft und deutlich genug betont werden. Neben kriminal- und 
strafvollzugspolitischem Engagement initiiert "der lichtblick" "Berührungen" 
zwischen drinnen und draußen und fungiert als Kontaktstelle. Nicht zuletzt ist 
"der lichtblick" die Lieblingszeitung vieler Insassen - und wird auch von 
Justiz, Politik und Wissenschaft gelesen.

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