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N A B U - P R E S S E D I E N S T  ----  NR. 18/13 ---- 7.2.2013 
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Umwelt/Verkehr
Nächstes Milliardengrab: Die Fehmarnbeltquerung
Miller: Mit den Dänen über Ausstieg verhandeln
 
Berlin/Fehmarn – Mit Blick auf die finanziell völlig aus dem Ruder
gelaufenen Großprojekte Flughafen Berlin-Brandenburg und Stuttgart 21
hat der NABU vor dem nächsten Milliardengrab gewarnt: Mit der
Fehmarnbeltquerung zwischen der deutschen Insel Fehmarn und der
dänischen Insel Lolland sowie den jeweiligen Hinterlandanbindungen,
ist bereits das nächste finanziell ausufernde Mammut-Projekt in Planung.

„Es ist absehbar, dass sich noch vor Beginn des
Planfeststellungsverfahrens im Sommer 2013 auch bei der deutschen
Hinterlandanbindung die Kosten, wie vom Bundesrechnungshof vorhergesagt,
fast verdoppeln werden“, warnte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.
Der NABU habe lange vor der Entscheidung im Deutschen Bundestag 2009
immer wieder darauf hingewiesen, dass allein die ein halbes Jahrhundert
alte Fehmarnsundbrücke erneuert werden müsse, weil das Bauwerk
zukünftige Mehrbelastungen durch rund 80 zusätzliche Güterzüge pro
Tag kaum werde tragen können. 
„Man muss kein Prophet sein, um diese Entwicklung vorherzusehen.
Großprojekte werden für die politische Zustimmung grundsätzlich
kleingerechnet, während die Quittung am Ende immer der Steuerzahler
bekommt “, so Miller. Allein die drei großen Vorhaben Berlin
Brandenburg, Stuttgart 21 und die Hinterlandanbindung zur
Fehmarnbeltquerung produzierten Mehrkosten von mehreren Milliarden Euro.

„Angesichts der Schuldenkrise in Europa mit erheblichen Belastungen der
Menschen und dem wirklich fragwürdigen volkswirtschaftlichen Nutzen
solcher Prestigeprojekte sind diese gigantischen Summen nicht mehr zu
rechtfertigen. Und noch weniger die erheblichen nachhaltigen
ökologischen Schäden, die damit einhergehen. Deswegen muss der Bund
bei der Fehmarnbeltquerung mit den Dänen über einen vertraglich
möglichen Ausstieg verhandeln“, forderte Miller. Der NABU sei nicht
grundsätzlich gegen Infrastruktur, sondern für eine kluge, umwelt- und
sozialverträgliche Planung sowie eine solide Finanzierung. Dies sei bei
der festen Fehmarnbeltquerung nicht zu sehen. Denn bis heute hätten die
politisch Verantwortlichen nicht erklären können, wie der Bund
angesichts der Schuldenbremse 2015 immer mehr Infrastrukturmaßnahmen
ohne neue Schulden finanzieren wolle.
Für Rückfragen: Dietmar Oeliger, NABU-Verkehrsexperte, Tel.
030-284984-1613, mobil 0172-9201823. Im Internet zu finden unter
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