-----Original Message-----
From: pre...@buvko.de [mailto:pre...@buvko.de] 
Sent: Sunday, March 17, 2013 7:14 PM
Subject: Für eine grüne Lebendigkeit in Städten

Pressemitteilung von FUSS e.V. Fachverband Fußverkehr Deutschland und
UMKEHR e.V., Informations- und Beratungsbüro für Verkehr und Umwelt

Berlin, den 17. März 2013

Für grüne Lebendigkeit in Städten

Der 19. Bundesweite Umwelt- und Verkehrskongress hat am Sonntag (17. März) 
einen „Berliner Appell“ zur Stadt- und Freiraumplanung verabschiedet („Städte 
in Zukunft: urban + mobil + grün!“). Danach sind Urbanität und „durchgrünte 
Städte“ zwei wesentliche Voraussetzungen für einen gesundheitserhaltenden 
Lebensraum. Die Bürgerinnnen und Bürger werden aufgefordert, die von Ihnen 
genutzten Anlagen wertzuschätzen und pfleglich zu behandeln. Städtische 
Behörden sollen dagegen auch bei ungenehmigten Pflanzaktionen ein Auge 
zudrücken, wenn die kontinuierliche Pflege gesichert werden kann. Grüne 
Freiräume sollen mit einem fünfzehnminütigen Fußweg von allen Wohnungen der 
Stadt verkehrssicher und barrierefrei erreichbar sein. Die Kommunen müssen auf 
Blockdurchwegungen, Uferwege oder Wege entlang von Bahnstrecken einen direkten 
Zugriff erhalten. Städte, die sich für einen ruhigen, langsamen und 
rücksichtsvollen Straßenverkehr und eine zusammenhängendes Grünwegenetz 
einsetzen, können Einwohnerinnen und Einwohner zum Bleiben bewegen und 
gleichzeitig neue Bewohner und Gäste anwerben. Die Stärkung der Naherholung, 
Nahversorgung und Nahmobilität müssen auch in Zukunft zentrale Ziele der 
Stadtpolitik sein!

www.buvko.de 

Wir bieten ein FOTO zur freien Verwendung zum Download an:
www.buvko.de/downloads/buvko.jpg

--------------------------------------------------------------------------

[Ausführlicher Text]

Für eine grüne Lebendigkeit in Städten

Kongress verabschiedet Berliner Appell zur Stadt-, Freiraum- und Verkehrsplanung

(17.03.13) In der weiß verschneiten Bundeshauptstadt Berlin diskutierten Mitte 
März etwa 350 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des 19. Bundesweiten Umwelt- und 
Verkehrskongresses über die „grüne Stadt der Zukunft“. Die vom Arbeitskreis 
Verkehr und Umwelt UMKEHR e.V. und dem Fachverband Fußverkehr Deutschland FUSS 
e.V. organisierte und von der TU Berlin und zahlreichen Verbänden wie der 
Vereinigung für Stadt-, Regional- und Landesplanung SRL, dem VCD, dem BUND, der 
Grünen Liga und autofrei leben! mit getragene Fachtagung wurde vom 
Umweltbundesamt und dem Umweltministerium gefördert. Die aus Deutschland, 
Österreich und der Schweiz angereisten Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 
Initiativen, Verbänden, Wissenschaft, Planung und Politik verabschiedeten einen 
Berliner Appell zur Stadt- und Freiraumplanung „Städte in Zukunft: urban + 
mobil + grün!“ Einige der zentralen Aspekte des Appells lauten:

Urbanität und „durchgrünte Städte“ sind zwei wesentliche Voraussetzungen für 
einen gesundheitserhaltenden Lebensraum. Bereits das Bewusstsein, in einer 
grünen Umgebung zu wohnen, oder der Blick auf Grünflächen hat 
nachgewiesenermaßen einen positiven Einfluss auf die Gesundheit und 
Zufriedenheit der Menschen. Noch deutlicher wird der Gesundheits- und 
Wohlfühleffekt bei der Nutzung von Grünanlagen zu Spaziergängen, für Sport und 
Bewegung sowie als Spielraum für Kinder und Jugendliche. Darüber hinaus sind 
begrünte Freiflächen zum Erhalt des Tier- und Pflanzenreichtums, als 
Frischluftschneise und Staubfilter, zur Kleinklimaverbesserung, der 
Grundwassererneuerung und auch zur städtebaulichen Gliederung des 
Siedlungsraumes unverzichtbar. Grüne Freiräume sind eine kompromisslose Bastion 
gegenüber anderen Ansprüchen; wo Grün ist, gibt es keine Bebauung oder 
versiegelte Straßenflächen.

Allerdings sind Pflanzen schneller zerstört als nachgewachsen. Deshalb ist eine 
weitere Versiegelung von Grünflächen und öffentlich zugänglichen 
Kleingartenanlagen unvertretbar, solange es noch ungenutzten Altbaubestand und 
Brachflächen in den Städten gibt. Gefordert wurde zum Beispiel, Bäume mit einem 
Alter von über 100 Jahren intensiv durch Bestandsschutz und Streusalzverbot zu 
schützen. Die Bürgerinnen und Bürger wurden dagegen aufgefordert, die von Ihnen 
genutzten Anlagen wertzuschätzen und pfleglich zu behandeln. Da stadtnahe 
Spaziergänge noch immer generationsübergreifend in der Freizeitgestaltung auf 
Platz 1 stehen, bieten gerade städtische Grünanlagen einen guten Ansatzpunkt 
für die Beteiligung von Anwohnerinnen, Anwohnern und örtlich tätigen Vereinen 
von der Planung bis zur Pflege. Durch Personal- und Haushaltsabbau sind die 
Kommunen mehr und mehr auf die Initiativen aus der Bevölkerung angewiesen. 
Deshalb sollten die zuständigen Verwaltungen selbst bei ungenehmigten 
Pflanzaktionen vorrangig die kontinuierliche Pflege sichern und individuelle 
Baumscheiben-, Balkon-, Terrassen- und Dachbepflanzungen, Fassadenbegrünungen 
und offene Gemeinschaftsgärten fördern.

Grüne Freiräume sollen mit einem fünfzehn minütigen Fußweg von allen Wohnungen 
der Stadt verkehrssicher und barrierefrei erreichbar sein. Sie sind gerade dort 
unabdingbar, wo Menschen wohnen, die unterdurchschnittlich das Auto nutzen, 
aber überdurchschnittlich unter dem Kraftfahrzeug-Verkehr leiden, zum Beispiel 
an Hauptverkehrsstraßen durch extrem hohe Lärm- und Staubbelastungen. 
Begrünungen sollen die klassischen Luftreinhalte- bzw. Lärmminderungsmaßnahmen 
(Umweltzone, Lkw-Verbot, Tempo 30, etc.) unterstützen. Die Stärkung der 
Naherholung, Nahversorgung und Nahmobilität müssen auch in Zukunft zentrale 
Ziele der Stadtpolitik sein!

Eine Stadt bedarf einer ausgewogenen Mischung sowohl von Straßenbepflanzungen 
oder Vorgärten, kleinen grünen Inseln (Plätzen), Grünanlagen in Stadtteil-Nähe 
(Parks, offenen Kleingärten, Friedhöfen), größeren, nicht vom motorisierten 
Verkehr durchquerten Grünflächen in Zentrumsnähe (Stadtparks) sowie 
verbindenden grünen Achsen (Alleen, grünen Hauptwegen etc.). In Stadtteilen mit 
Blockbebauung ist der Schwerpunkt auf die Nutzung von Plätzen und Kreuzungen zu 
legen. Freistehende Hochhaus- oder sogenannte Trabantenstädte mit viel Platz, 
Luft und Grün, aber wenig öffentlichem Leben sollten mit Programmen zur 
Förderung fußläufiger Verbindungen zu Kultur-, Verweil- und 
Bürgerschaftsangeboten aufgewertet werden. Selbst in Kleinstädten und Dörfern 
sind geschlossene Wegenetze für Spaziergänge erforderlich.

Besonders vorteilhaft für mobile Freizeitaktivitäten sind grüne 
Wegeverbindungen. Sie müssen allerdings auch über Kfz-Verkehrsflächen sicher 
geführt werden. An Übergängen über Fahrstreifen ist insbesondere auf die 
Verbesserung der Sichtverhältnisse zwischen den Verkehrsteilnehmern, die 
frühzeitige Erkennbarkeit einer Querungsstelle für die Kfz-Fahrer und die 
Reduktion der Fahrgeschwindigkeiten zu achten. Gerade bei Grünverbindungen muss 
möglichen Konflikten zwischen Fußgänger/innen und Radfahrer/innen durch eine 
konsequente Trennung der Wege vorgebeugt werden. Eine generelle Freigabe des 
Radfahrens auf allen Wegen innerhalb von Grünanlagen wird von den Teilnehmenden 
abgelehnt. Hermetisch abgeschlossene Wohnviertel („Gated Communities“), so wie 
sie neuerdings auch in deutschen Städten angelegt werden, sollten per Gesetz 
zukünftig verhindert werden. Die Kommunen müssen auf solche Durchgänge, sowie 
auf Uferwege oder Wege entlang von Bahnstrecken Zugriff erhalten.

Grünflächen und ein „humanisierter“ - ruhiger, langsamer, rücksichtsvoller - 
Straßenverkehr sind wichtige Standortfaktoren und herausragende Kriterien im 
Wettbewerb der Städte, der sich im Rahmen von Globalisierung und abnehmenden 
Bevölkerungszahlen in Deutschland noch weiter verstärken wird. Entsprechend 
engagierte Städte können Einwohnerinnen und Einwohner zum Bleiben bewegen und 
gleichzeitig neue Bewohner und Gäste (Tourist/innen) anwerben. Die Städte 
sollten ihre diesbezüglichen Qualitäten verstärkt als ein 
Herausstellungsmerkmal in das Stadtmarketing aufnehmen.

--------------------------------------------------------------------------

Der direkte Link zum vom Kongress verabschiedeten Berliner Appell:
http://www.buvko.de/downloads/berliner-appell.pdf 

Wir bieten ein FOTO zur freien Verwendung zum Download an:
www.buvko.de/downloads/buvko.jpg 

Vorschlag für Bilduntertext: 19. Bundesweiter Umwelt- und Verkehrskongress im 
März 2013 in Berlin, eine der 10 Exkursionen für die 350 Teilnehmerinnen und 
Teilnehmer (Foto: Carola Martin, Rheinsberg)

--
Kontakt:
BUVKO-Kongressbüro
Exerzierstr. 20 - 13357 Berlin
Fon 030/ 492 74 73 - Fax 492 79 72
i...@buvko.de
www.buvko.de




_______________________________________________
Pressemeldungen mailing list
Pressemeldungen@lists.wikimedia.org
https://lists.wikimedia.org/mailman/listinfo/pressemeldungen

Antwort per Email an