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N A B U - P R E S S E D I E N S T  ----  NR. 77/14 ---- 27.6.2014 
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Umwelt/Energie
NABU: EEG-Reform gefährdet Akzeptanz der Energiewende in der
Bevölkerung 
Tschimpke: Bundesregierung stempelt Verbraucher und Natur zu Verlierern
ab
 
Berlin – Der NABU hat die Verabschiedung des
Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) durch den Deutschen Bundestag als
eine verpasste Chance für den Natur-, Klima- und Verbraucherschutz
kritisiert. „Schwarz-Rot bremst mit der EEG-Reform nicht nur die
Energiewende aus, die Bundesregierung gefährdet auch deren Akzeptanz in
der Bevölkerung und stempelt Verbraucher und Natur zu Verlierern ab“,
kommentierte NABU-Präsident Olaf Tschimpke den Parlamentsbeschluss. Das
Ziel, mit der Novelle die Kostendynamik zu bremsen und zugleich
verlässliche und naturverträgliche Ausbauziele für die erneuerbaren
Energien einzuführen, werde damit eindeutig verfehlt. 
Aus NABU-Sicht sind es die Verbraucher, die durch die besonderen
Ausnahmen für zahlreiche Industriebranchen letztendlich die Kosten des
Ausbaus erneuerbarer Energien tragen müssen. Zudem haben Bundesregierung
und Parlament darauf verzichtet, die Förderung der erneuerbaren Energien
an naturschutzfachliche Mindestkriterien zu koppeln. „Die EEG-Reform
geht klar zu Lasten von Verbrauchern und Natur und leistet keinen
ausreichenden Beitrag, um die klimaschädliche Braunkohle zu verdrängen.
Sie ist damit kein Wegweiser für eine zukunftsfähige Energiepolitik“, so
Tschimpke. Nahezu die Hälfte der bislang installierten Leistung
erneuerbarer Energien gehöre Privatpersonen, Landwirten,
Energiegenossenschaften oder anderen regionalen Zusammenschlüssen. Für
diese fehlten zukünftig jegliche Anreize, in die Energiewende zu
investieren, wenn sich durch die vorgesehene Pflicht zur
Direktvermarktung oder mit dem Umstieg auf Ausschreibungsmodelle Aufwand
und Kosten erhöhen. Ein positiver Beitrag zu einer faireren
Kostenverteilung sei einzig auf Druck der EU-Kommission entstanden, so
dass sich Industriebetriebe künftig für Strom, der in eigenen fossilen
Kraftwerken produziert wird, an den Energiewende-Kosten beteiligen
müssen. 
Dem NABU zufolge bleiben mit dem novellierten EEG die größten
Potenziale für mehr Kosteneffizienz und Naturverträglichkeit weiter
unerschlossen. „Die Fokussierung auf  naturverträgliche
Windkraft-Standorte im Binnenland hätte nach der Streichung der
Industrieausnahmen die größte Entlastung für Stromkunden und Natur
gebracht“, sagte NABU-Energieexpertin Tina Mieritz. Um zu einem
naturverträglichen Energiemix im EEG 2014 zu gelangen, hätte zudem die
Länderöffnungsklausel verhindert werden müssen. Länder wie Bayern
könnten jetzt durch überzogene Abstandsvorgaben den weiteren Ausbau
der Windenergie an Land blockieren – bundesweiten Ausbauzielen zum
Trotz. Dadurch verstärke sich der Druck auf die wenigen intakten
Naturräume, so Mieritz. Es sei zu erwarten, dass die Diskussion um
eine weitere EEG-Reform in Kürze schon wieder von vorne losgehe. 
 
Für Rückfragen:
NABU-Energieexpertin Tina Mieritz, mobil 0173-3522872,
tina.mier...@nabu.de
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