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N A B U - P R E S S E D I E N S T  ----  NR. 88/14 ---- 4.8.2014 
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Artenschutz/Kaukaus
NABU zählt wieder mehr Wisente im Kaukasus
Tennhardt: Wisent-Projekt ist erfolgreichstes Artenschutzprojekt im Kaukasus
 
Berlin/Maikop – Die Zahl der Kaukasischen Bergwisente ist in den vergangenen 
zwei Dekaden von 150 auf 850 Tiere gestiegen. Die aktuelle Zählung ergab zudem, 
dass seit der letzten Erfassung im August 2012 mindestens 10 bis 15 Prozent 
mehr Jungtiere hinzukamen. Dieser Anstieg spricht dafür, dass sich die 
Population sehr gesund entwickelt. 
Der NABU setzt sich seit den 1990er Jahren für den Schutz der Wisente in der 
Region ein. Damals gab es nur noch 150 Wisente im Kaukasus, die 1955 
ausgewildert worden waren. Die großen, imposanten, aber scheuen Tiere waren 
Anfang des 20. Jahrhunderts gnadenlos gejagt und 1927 ausgerottet worden. Die 
Auswilderung 1955 war zwar erfolgreich und die Wisente vermehrten sich auf 
1.500 Tiere, doch erlebte die Population in den frühen 1990er Jahren erneut 
einen erheblichen Einbruch. 
„Seit wir im nördlichen Teil des UNESCO-Weltnaturerbegebiets Westkaukasus aktiv 
sind, ist die Zahl der freilebenden Wisente um 700 Exemplare gestiegen“, freut 
sich Thomas Tennhardt, NABU-Vizepräsident und Leiter des Fachbereichs 
Internationales im NABU, über die Ergebnisse der aktuellen Zählung. „Das 
Wisent-Projekt ist das erfolgreichste Artenschutzprojekt des NABU im Kaukasus“, 
so Tennhardt weiter. 
Anti-Wilderei-Einheiten und Umweltbildung sorgen dafür, dass sich die 
Lebensbedingungen der Tiere verbessern und in der Bevölkerung ein Bewusstsein 
für den Schutz der Bergwisente entsteht. Ein Team von Inspekteuren der 
Naturparkverwaltung überprüft alljährlich den Bestand der Wisente. Fast 100 
Wildhüter begaben sich diesmal zu Fuß in schwer zugängliche Gebiete. Zur 
Brunftzeit können sich die Wildhüter den Huftieren nahezu unbemerkt nähern. 
Dann verlassen die Wisente die dichten Wälder und sammeln sich zur Paarung in 
großen Gruppen auf Wiesenflächen, wo sie gut zu beobachten sind. 
Seit einigen Jahren ereignet sich die Brunftzeit früher als gewohnt: nicht im 
August, sondern bereits im Juli. „Experten vermuten den Klimawandel als 
Ursache, der sich spürbar auf den jährlichen Zyklus der Tiere auswirkt“, 
erklärt Vitalij Kovalev, Leiter des NABU-Kaukasusprogramms. Die Berge des 
Kaukasus erschweren nicht nur Wildhütern die Überwachung der Tiere. Auch 
Wisente leben dort unter wesentlich schwereren Bedingungen als deutsche Wälder 
bieten. Im Winter halten Kaukasische Bergwisente Schneedecken von bis zu zwölf 
Metern stand.
Auch in Deutschland kann dem Wanderer im Rothaargebirge übrigens durchaus ein 
Wisent begegnen. 2013 entließ eine Auswilderungsstation in Hessen eine Gruppe 
Flachlandwisente in die freie Wildbahn. In Westeuropa gilt das 
Artenschutzprojekt als Pionier. Auf deutschem Gebiet existieren noch weitere 
Wisent-Gehege: In Mecklenburg-Vorpommern und in Brandenburg verfolgen 
Naturschützer ebenso das Ziel, die großen Tiere auszuwildern.
 
Kostenfreie Pressefotos unter www.NABU-International.de/presse/fotos  
 
 
Für Rückfragen:
Tom Kirschey, Referent für Internationale Projektentwicklung, Biodiversität und 
Klimaschutz, Tel. 030-284984-1172, mobil: 0172-3863968, E-Mail: 
tom.kirsc...@nabu.de 
 
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